Theresa
Ich weiß nicht wie lange wir schon wieder in diesem vergammelten,heruntergekommen Zimmer sind und auf dem quietschenden Bett sitzen,aber das ist auch egal,denn egal wie viel Zeit auch vergeht,es wird nichts wieder gut machen.
Jamie hat noch kein Wort gesprochen,hat meine Hand noch kein einziges Mal los gelassen. Er umklammert sie fest,als würde er an ihr halt suchen. Er starrt gerade aus,mit leerem Blick. Seine Lippen zu einer dünnen Linie verzogen.
Ich habe Angst mich zu bewegen,ich habe Angst etwas zu sagen. Ich habe Angst,dass er jeden Moment ausrasten wird. Ich habe Angst,dass er gleich aus dem Zimmer und in die nächste Bar stürmt.
Ich habe genau gesehen,wie sein Blick an der Bar gegenüber dieses Motels hängen geblieben ist. Er hat seine Hand zu einer festen Faust geballt und mehrere Sekunden diese verfluchte Kneipe angestarrt.
Jamie atmet schwer,seine Hand ist ganz heiß.
Ich sehe ihn mehrfach schlucken. Ich muss etwas sagen,es ist schließlich meine Schuld. Ich hätte nicht mit ihm gehen dürfen,ich hätte die Privatsphäre dieser Familie nicht missbrauchen dürfen.,,Es tut mir leid",flüstere ich erstickt.
,,Nicht" Ist das einzige was er daraufhin antwortet,ohne mich anzusehen. Sein Kiefer zuckt.
Weitere Minuten sagt keiner etwas,als er schließlich seine Hand aus meiner löst.
Er steht auf und steuert die Tür zu,ich bin schneller,stelle mich davor.,,Wohin willst du?"
,,Geh aus dem Weg,Tessa" Sein Blick ist ausdruckslos,seine Zähne aufeinander gebissen. Ich schüttle den Kopf. ,,Lass uns darüber reden"
,,Es gibt nichts zu bereden,lass mich durch",knurrt er und sieht mich wütend an.
,,Du kannst deine Probleme nicht in Alkohol ertränken,rede mit mir,Jamie,bitte" Ich sehe ihn flehend an,doch er sieht weg. ,,Ich sage es kein drittes Mal,geh von der Tür weg,Theresa"
Als ich nicht reagiere,schiebt er mich sanft,aber mit wütendem Blick zur Seite.
Er öffnet die Tür und ich kann nur zusehen.,,Kommst du wieder?",frage ich ihn verzweifelt. Er bleibt stehen,dreht sich jedoch nicht zu mir um. Ich warte auf eine Antwort,doch er setzt sich wieder in Bewegung und verschwindet aus meiner Sicht.
Ich weiß nicht wie viel Zeit mittlerweile vergangen ist,es ist jedoch stockdunkel draußen. Meine Augen brennen,vom ganzen weinen,mein Hals fühlt sich ganz rau an.
Es macht mich verrückt nicht zu wissen ob es Jamie gut geht,was er gerade macht und denkt. Ich will ihn nicht alleine lassen,nicht nach heute und doch habe ich ihn gehen lassen.
Als laute Schritte im Flur ertönen,weiß ich nicht,ob ich erleichtert oder verängstigt sein soll. Erleichtert,weil es Jamie sein könnte,der doch zurück gekommen ist,ängstlich,weil es jeder andere komische Typ sein könnte.
Es wird an der Tür geklopft,laut und fest.
Ich stehe auf,bleibe in der hintersten Ecke des Zimmers stehen. Der Türgriff bewegt sich. ,,Fuck",schreit Jamie und ich bin mir sicher,dass es jeder in diesem Haus gehört haben muss.Ich eile schnell zur Tür und öffne sie.
Jamie stolpert und landet in meinen Armen.
Er ist viel zu groß und schwer für mich.
Ich drücke ihn von mir weg und stoße ihn gegen die Tür,die krachend ins Schloss fällt.
DU LIEST GERADE
Verbotene Gedanken Teil 2
General FictionTeil 2 von Verbotene Liebe Es gibt viel mehr Menschen die an psychischen Problemen leiden,als wir zugeben wollen. Unglück ist weit verbreitet,Trauer bestimmt mittlerweile unseren Alltag. Auch Jamie steckt in einem tiefen Loch,voller Leid und Schmerz...