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                                Jamie

Ich habe sie fünf mal angerufen,sie hat kein einziges Mal abgenommen. Ich sitze auf meinem Bett,meine Flasche in meiner Hand. Sie ist halb leer,mein Blick ist glasig.

Ich bin wie mein Vater. Ein Versager,ein Säufer,ein Nichtsnutz. Ich kann nichts anderes,als mich zu betrinken,immer und immer wieder. Der erste Gedanke,wenn etwas nicht so läuft wie ich will,ist es,wo ist die nächste Bar? Der nächste Club? Die nächste Tankstelle?

Wenn ich nichts zu trinken bekomme,zittern meine Hände,mein Herz rast,ich bekomme keine Luft mehr,bis ich diesen verdammten Alkohol auf meiner Zunge spüren kann,bis mir so schlecht ist,dass ich kotzen muss,bis mein Hirn so vernebelt ist,dass ich nicht einmal eine Mülltonne und einen Menschen unterscheiden kann.

Ich bin Jamie,der Versager,der Loser,der Säufer,der arme Junge mit den schlimmen Gedanken,bin der,der seine halbe Familie verloren hat und einfach nicht aufhören kann sich selbst und alle anderen zu zerstören.

Ich lasse mich aufs Bett sinken,starre auf die Wand und schließe die Augen. Alles dreht sich,das Bett unter mir bewegt sich,ich sehe Sterne.

Es klopft an der Tür und ich weiß nicht,ob ich es mir einbildet,oder ob es real ist. Das Klopfen wird lauter,stärker und ich glaube,dass es aus meinem Kopf kommt,ich glaube,dass ich die nächste Stufe des verrückt Seins erreicht habe.

Mir ist schlecht,mein Magen rebelliert,stöhnend rolle ich mich auf die Seite und übergebe mich. Ich würge,nichts außer dem Alkohol verlässt meinen Magen. Es fühlt sich an,als würde meine Lunge,als würde mein Inneres verbrennen,als würde ich verbrennen.

Ich bekomme keine Luft mehr,fühle mich,als würde ich sterben. Jemand legt seine Hand auf meinen Rücken und ich wünschte,dass es die von Tessa wäre,genau wie das letzte Mal.

Ich sehe kurz auf,sehe in Smiths besorgtes Gesicht,bis ich wieder meinen Kopf über das Bett hängen lasse und mich weiter übergebe. Seine Hand verschwindet,ich höre seine Schritte,als er im nächsten Moment vor mir kniet und den Boden säubert,mir einen Eimer vors Bett stellt,ohne einen Ton von sich zu geben.

,,Ich glaube ich sterbe",stöhne ich.

Smith sieht kurz auf,sieht auf die halb leere Flasche und dann wieder zu mir. ,,Das wirst du auch,wenn du so weiter machst",antwortet er trocken und macht sich wieder daran den Boden weiter zu säubern.

,,Was machst du hier?" Es ist mitten in der Nacht,es ist unter der Woche und morgen ist Unterricht. ,,Ich wusste,dass ich dich so vorfinden würde und ich wusste,dass du alleine sein würdest",sagt er,ohne aufzusehen.

,,Woher?",krächze ich. Er hält mit seiner Bewegung inne. ,,Weil ich dich kenne"

Es vergehen Minuten,indem niemand etwas sagt. Smith sitzt auf einem Stuhl und sieht mich an,wahrscheinlich will er sicher gehen,dass ich heute wirklich nicht sterbe.

,,Du kannst dich nicht immer so volllaufen lassen"

,,Ruf Tessa an",stöhne ich. Er schüttelt den Kopf. ,,Du bist zu betrunken,Leg dich schlafen. ,,Nein,ruf sie an,sie soll her kommen,bitte"

,,Jamie"

,,Bitte Smith,ich muss mit ihr reden"

,,Das kannst du machen,wenn du nüchtern bist"

Ich setze mich auf,ignoriere,dass sich alles dreht. Mein Blick richtet sich wütend auf ihn.
,,Ich will sie sehen,jetzt sofort oder ich steige in mein beschissenes Auto und fahre selbst zu ihr",brülle ich.

Verbotene Gedanken Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt