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Jamie

Nachdem ich Tessa abgesetzt habe,fahre ich eine Weile durch die Stadt. Ich halte die Funkstille zwischen meiner Familie und mir nicht aus,also nehme ich mein Handy und wähle Deans Nummer. Er geht nachdem ersten klingeln ran.

,,Was ist passiert?",fragt er mit besorgter Stimme. ,,Muss etwas passiert sein,damit ich meine Familie Anrufe?",frage ich trocken.

,,Nein,natürlich nicht. Nur du rufst nie an und du hast dich eine Woche lang nicht bei uns gemeldet,da habe ich einfach gedacht,dass etwas passiert sein muss"

,,Nein,alles ist gut"

,,Das freut mich zu hören,wo bist du gerade?"

,,Ich weiß es nicht genau,bin im Auto und fahre herum"

,,Du sollst nicht telefonieren,während du Auto fährst und wie du weißt nicht wo du bist,wieso fährst du alleine herum,Jamie?"

,,Um den Kopf frei zu kriegen",antworte ich wahrheitsgemäß.

,,Von was?"

Von langen Röcken und zu freundlichen Menschen. ,,Von der Schule",Lüge ich.

,,Geht es dir auch wirklich gut,Jamie?"

,,Ja,hervorragend,könnte mir nicht besser gehen. Ich bin so glücklich,dass ich fast vor Freude platze."

Er stöhnt auf. ,,Was ist los?"

,,Das war mein ernst,mir gehts super"

,,Wann kommst du nach Hause?"

Stille. Sekunden vergehen. ,,Dann wenn Alison versteht wer ich bin und wer nicht"

,,Sie weiß ganz genau wer du bist,Jamie. Du warst nie ein Ersatz für deinen Bruder"

,,Ich habe ihr die Möglichkeit gegeben,es abzustreiten. Ich habe gewartet,dass sie irgendetwas sagt,doch es kam nichts. Sie hat mich nicht einmal angesehen,Dean."

,,Du weißt,dass deine Schwester dich liebt.
Art und sie waren beste Freunde,du bist ihr Bruder. Sie hat ihn nie als Bruder,sondern als ihre zweite Hälfte gesehen. Du bist und warst schon immer ihr Bruder,Jamie"

,,Es ist mir egal,ich will es aus ihrem Mund hören,ich will,dass sie mir sagt,dass ich kein Ersatz für Art bin,solange wird sie kein Wort von mir hören. Keine SMS oder einen Anruf von mir erhalten"

,,Sie ist fertig,sie weint und vermisst dich",seufzt er.

,,Da kann sie sich ja glücklich schätzen,dass sie dich hat,du sie so sehr liebst und ihr nicht von der Seite weicht. Tröste sie,wie du es immer tust und sag ihr,dass es mir gut geht,dass ich noch lebe und nicht zurück komme"

,,Jamie" Versucht er es ein weiteres Mal.

,,Nein,ich werde nicht nach Hause kommen. Sie hat dich,sie hat Lenny und Fiona,mehr braucht sie nicht. Sie hat drei Personen mehr die sich um sie sorgen,als ich"

,,Das stimmt doch gar nicht,wir machen uns auch um dich sor" Ich lege auf,bevor er den Satz zu Ende sprechen kann,ich habe genug gehört. Ich halte am alten Park an und steige aus. Es ist schon dunkel draußen,keine Menschenseele zu sehen.

Ich laufe gerade aus,dann nach rechts und nach links,bis ich Silhouetten wahrnehmen kann. Ich laufe auf sie zu und setze mich ohne ein Wort zu sagen zu ihnen. Nil reicht mir eine Bierflasche und ich setze sofort an,um zu trinken.

Keiner sagt ein Wort,alle schweigen und trinken. Nach mehreren Stunden,bin ich so dicht,dass ich nicht einmal weiß,wo ich überhaupt bin.

Ich liege auf dem Rücken und starre in den schwarzen Himmel,der sich zu drehen beginnt.
,,Alles gut bei dir?"

Verbotene Gedanken Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt