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Theresa

Acht weitere Tage sind vergangen. Acht weitere verdammte Tage in denen ich im Bett gelegen und geweint habe. Ich habe die Wand angesehen,die Uhr angesehen,meine Hände angesehen und mein Handy ignoriert.

Jeder Tag war reinste Folter für mich. Jedes Mal,wenn ich in der Uni gewesen bin,bin ich Jamie über den Weg gelaufen. Ich habe ihn in der Cafeteria,in den Seminaren und im Hof gesehen. Mein Herz hat jedes Mal geschmerzt.

Die Pausen verbringe ich schweigend mit Ela. Ich habe ihr nicht verziehen,aber mit ihr zusammen zu sitzen,hilft mir ein Stück mich besser zu fühlen. Ich will nicht wie ein Häufchen Elend alleine in der Ecke sitzen,während die anderen mich anstarren und über mich reden.

Als ich aufsehe,begegnen sich unsere Blicke. Jamie starrt mich an und ich muss schlucken. Ich will einfach nur den Blick abwenden,doch ich kann nicht,denn diese Augen fesseln mich.

Wir sind erst zwei Wochen getrennt und doch kommt es mir vor,als hätte er mir erst gestern das Herz gebrochen. Ich muss an jenen Tag denken und wende den Blick von ihm ab.

Ich starre auf meine Hände,während Ela mir etwas von einer neuen Band erzählt. Ich nicke an den richtigen Stellen und manchmal antworte ich ihr sogar.

Plötzlich wird es still um mich herum und als ich aufsehe,bekomme ich beinahe einen Herzinfarkt. Jamie steht vor mir und starrt mich an. Oh mein Gott. ,,Tessa,können wir reden?",flüstert er und mein Herz beginnt zu rasen.

Mein Hals fühlt sich ganz trocken an und ich kann nichts anderes tun,als ihn anzustarren.
,,Tess?" Als ich ihm in die grünen Augen sehe,wird mir schlagartig ganz heiß. Wie er meinen Namen flüstert,wie er mich ansieht,wie er da steht,bringt mich um den Verstand.

Kaum merklich schüttle ich den Kopf. Ich weiß nicht wieso ich das tue,weil ich ihm eigentlich um den Hals fallen will,doch mein Unterbewusstsein tut sein eigenes Ding.

Er stützt seine Hände auf dem Tisch ab,beugt sich näher zu mir heran. Eine Strähne fällt ihm ins Gesicht und ich muss mich wirklich zusammenreißen,um sie ihm nicht aus der Stirn zu streichen.

,,Lass uns reden,es tut mir leid,alles was ich gesagt habe,tut mir leid"

,,Ich kann nicht",krächze ich. Sein Blick flehend. ,,Tess" Ich schüttle den Kopf,sehe,wie Ela mich anstarrt. ,,Du hast mich verletzt,Jamie."

,,Ich weiß und deshalb möchte ich mit dir reden. Ich will es dir erklären,alles,bitte komm mit mir"

,,Es gibt nichts zu erklären"

Ich stehe auf,packe meine Tasche und will mich von ihm abwenden. ,,Tessa",ruft er und ich bleibe stehen. Es ist mucksmäuschenstill und ich kann schwören mein Herz laut klopfen zu hören. ,,Du weißt,dass ich dich liebe"

Ein raunen und seufzen ist zu hören. Jeder starrt uns an. Ich drehe mich zu ihm,sehe zu ihm auf,in sein schmerzerfülltes Gesicht.
Er läuft einen Schritt auf mich zu. ,,Ich liebe dich,Tess,bitte sprich mit mir"

Ich muss schlucken,fühle mich,als würde ich jeden Moment ohnmächtig zu Boden gehen. Ich nicke,weil ich nicht anders kann. Er nimmt sanft meine Hand in seine und läuft mit mir Richtung Ausgang. Ich bin wie in Trance,realisiere nicht,was gerade passiert.

Als wir zum stehen kommen,frage ich mich,wie ich hier her gelangt bin. Wir stehen in einem leeren Raum,die Tür ist abgeschlossen und Jamie steht vor mir.

Verbotene Gedanken Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt