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                                Jamie

Seit einer Stunde sitzen wir auf dem Bett. Tessas Gesicht an meiner Brust vergraben,ihre Nägel in meinen Rücken gekrallt. Ihr Körper bebt,die Schluchzer laut. Ich streiche ihr über den Rücken und drücke ihr immer wieder einen Kuss auf den Kopf.

,,Sie hat all meine Sachen weggeworfen",schluchzt sie. ,,Sie..sie hat mich raus geworfen"

Ich streiche ihr über den Rücken.
,,Ich weiß",flüstere ich. ,,Ich weiß"

Sie löst sich ein Stück von mir,um mich ansehen zu können. ,,Und das nur,weil ich dich liebe"  Bei Ihren Worten zucke ich zusammen. Es versetzt mir einen Stich. ,,Wieso kann sie mich nicht lieben lassen wen ich will?"

,,Ich weiß nicht",antworte ich leise und schließe die Augen. ,,Ich weiß es wirklich nicht",füge ich hinzu. Es tut mir weh sie so leiden zu sehen und mit einem Mal wird mir klar,dass nicht nur ich derjenige mit Problemen bin,sondern auch sie oder Nilson.

Nilsons Mom ist gestorben,als er siebzehn war und hat den Tod seiner Mutter immer noch nicht überwunden,was kein Wunder ist,da es gerade mal drei Jahre her ist.

Ich muss an Dean denken. Dean,der immer alles hatte,Geld,eine Familie,ein Dach über den Kopf und doch nie glücklich gewesen ist. Seine Eltern waren nie für ihn da,nie zuhause,selbst jetzt,einige Jahre später,telefonieren sie vielleicht einmal im Monat miteinander.

Niemand hat es leicht im Leben,egal ob reich oder arm,egal ob Familie oder Waisenkind. Ich weiß nicht viel über Tessas Vater,nicht viel über ihre Mutter oder ihre Schwester. Ich habe sie nie gefragt,ob sie mit mir über etwas reden möchte,ob sie sorgen oder Probleme hat.

Ich habe immer nur an mich gedacht.
An meinen Verlust,an meinen Schmerz.
Ich bin egoistisch gewesen,bin nicht für Sie da gewesen und jetzt,jetzt da sie weinend in meinen Armen liegt,ist es zu spät,ich kann nichts mehr rückgängig machen,denn es ist geschehen.

Ich habe die Beziehung zwischen ihr und ihrer Mutter zerstört,habe sie verletzt. Ich muss schlucken und den Blick von ihr abwenden.
Ich kann nichts anderes,als zerstören.

Tag für Tag frage ich mich,ob es die richtige Entscheidung gewesen ist,mir ihr eine Beziehung einzugehen. Ich wusste von Anfang an,dass es mit Tränen enden wird und nun sitzen wir hier,sie gebrochen,in meinen Armen.

Ich muss an letzte Nacht denken,mein Herz beginnt sofort wie verrückt zu rasen. Ich habe noch nie so gefühlt,wie ich für sie fühle.
Habe noch nie Herzrasen bei einem Mädchen verspürt.

Es hat sich langsam,aber dafür umso intensiver zwischen uns entwickelt. Als sie einen Weg in meinem Herzen gefunden hat,ist alles ganz schnell gegangen. Von der einen auf die nächste Sekunde,konnte ich nicht mehr ohne sie,wollte ich nicht mehr ohne sie.

Ich weiß nicht wann es angefangen hat,aber ab einem gewissen Zeitpunkt,wollte ich nur bei ihr sein,wollte nicht,dass sie jemand anders ansieht oder anfasst.

Ich hätte nicht gedacht,dass ich einmal so empfinden könnte oder überhaupt was empfinden können würde und jetzt sitze ich hier,mit dem Mädchen das ich wirklich liebe im Arm und versuche sie zu trösten,wobei ich kläglich scheitere.

Sie sieht ein weiteres Mal auf,ihre Augen verquollen und rot,ihre Lippen geschwollen,ihr Gesicht tränenüberströmt. ,,Jamie?" Sie sieht mich mit ihren großen Augen an und mein Herz rast noch schneller. ,,Ja?",flüstere ich.

Verbotene Gedanken Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt