Theresa
Eine weitere Woche neigt sich dem Ende zu.
Es ist Freitag,der letzte Tag,bevor das Wochenende beginnt. Ich wohne immer noch im Motel,nur dieses Mal nicht alleine.
Jamie weicht mir keine Sekunde von der Seite,begleitet mich überall hin,wo ich sein möchte.Über das was vorgefallen ist,haben wir nicht mehr geredet. Ich will es einfach nur vergessen,verdrängen,dass er ein anderes Mädchen geküsst hat. Manchmal,wenn ich ihn ansehe,kommt alles wieder hoch und ich frage mich,was ich eigentlich noch hier mache,doch wenn er mich dann ansieht,aus seinen grünen Augen,weiß ich es wieder.
Er ist nicht nur das Arschloch,dass nichts anders als saufen kann. Er kann auch liebevoll und fürsorglich sein. Gerade sitzen wir am Tisch,in der Mensa,seine Hand liegt auf meiner. Er sieht zu mir auf,seine Augen leuchten,seine Mundwinkel zucken und ich kann nicht anders,als zu seufzen.
Gegenüber von uns sitzen Nilson und Smith. Keiner der beiden kann mit dem Grinsen aufhören. Sie nehmen Jamie die ganze Zeit hoch,weil seine Hand meine umklammert und zu meiner Verwunderung stört es ihn nicht einmal.
,,Da schafft es ein Zwerg dich im Zaum zu halten" Nilson beginnt zu lachen und ich stimme mit ein. Jamie hebt seine linke Hand und zeigt ihm den Mittelfinger,ohne etwas darauf zu erwidern.
Es kann so einfach sein,das hat er mir die letzte Woche bewiesen. Er ist kein einziges Mal verschwunden,um etwas trinken zu gehen,kein einziges Mal laut geworden oder ausgerastet. Er ist ruhig und irgendwie in sich gekehrt.
Ich beobachte ihn von der Seite,streiche gedankenverloren über seine Hand. Er sieht zu mir auf,unsere Blicke treffen sich und am liebsten würde ich ihn küssen. Als könnte er meine Gedanken lesen,beugt er sich zu mir hinunter und legt seine linke Hand auf meine Wange,zieht mich sanft an sich und küsst mich mitten in der Mensa,vor all den Leuten,vor Smith und Nilson.
Ich kann schwören ein Raunen,würgen,sogar klatschen zuhören und frage mich,ob wir im Kindergarten sind. Als seine Lippen sich auf meinen bewegen,blende ich jedoch alles aus. Es gibt nur ihn und mich.
Als wir uns schließlich voneinander lösen,bleibt sein Gesicht dicht an meinem.
Er sieht mir in die Augen und dann verziehen sich seine Lippen zu diesem wunderschönen Lächeln,das ich so selten zu sehen bekomme.Mein Herzschlag setzt für einen Moment aus,um im nächsten Moment noch viel schneller als zuvor zu schlagen. ,,Ihr seid echt ein widerliches Paar"
Jamie und ich lösen uns voneinander,er sieht genervt zu Nilson. ,,Halts Maul"
Nilson beginnt zu kichern. ,,Widerlich,aber doch süß" Smith nickt kräftig und Jamie verdreht nur die Augen.
Es wird getuschelt,als jemand meinen Namen sagt,springt Jamie plötzlich auf,zieht mich mit sich hoch. Alle,wirklich alle sehen zu uns,mein Gesicht läuft rot an.
,,Damit ihr endlich aufhört zu reden und mir auf den Sack zu gehen,beantworte ich euch jetzt ein paar Fragen,die euch anscheinend brennend interessieren"
Er nimmt meine Hand,sieht kurz zu mir und dann nach vorne. ,,Ja,ich bin mit diesem wunderschönen Mädchen zusammen und Gott weiß warum,wie sie es mit mir aushält"
Mein Herz schlägt schneller. Er sieht wieder zu mir,während er weiter spricht. ,,Ja,es ist mir ernst mit ihr und ja,jeder der versucht sich an Sie ranzumachen,wird meine Faust kennenlernen" Er sieht wieder nach vorne.
,,Jeder der ihren Namen in den Mund nimmt,lernt den Boden kennen. Jeder der ihr auf die Nerven geht,geht mir auf die Nerven und das würde ich wirklich nicht riskieren.
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Verbotene Gedanken Teil 2
General FictionTeil 2 von Verbotene Liebe Es gibt viel mehr Menschen die an psychischen Problemen leiden,als wir zugeben wollen. Unglück ist weit verbreitet,Trauer bestimmt mittlerweile unseren Alltag. Auch Jamie steckt in einem tiefen Loch,voller Leid und Schmerz...