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Theresa

Ich streiche mir das rote Kleid glatt,ziehe meinen roten Lippenstift nach und stecke mir eine Locke hinters Ohr. Rot ist Jamies Lieblingsfarbe,wie die meine grün ist. Grün,wie das Glück,Grün,wie die Wiese,Grün,wie Jamies Augen.

Ich bin so aufgeregt,dass ich mein Herz schlagen höre. Jedes Mal,wenn ich Jamie sehe,fühlt es sich an,als würden Ameisen über meinen Körper laufen,so sehr kribbelt es.

Jeder Tag mit ihm,ist ein einzigartiger Tag.
Ich liebe sein Lachen,seine Ehrlichkeit,einfach alles. Ich versuche das bescheuerte Grinsen,das breit in meinem Gesicht ist,zu unterdrücken,doch es geht nicht,dazu bin ich viel zu glücklich.

Ich grinse wie ein kleines Mädchen,das gerade ein Eis bekommen hat,weil ich weiß,was gleich passieren wird.

Jamie wird gleich hier klopfen,er wird mich küssen,mir sagen das er mich liebt und wir werden essen gehen. Heute,habe ich Geburtstag. Heute,ist mein neunzehnter Geburtstag. Heute werden wir ihn zusammen verbringen.

Selbst wenn immer noch Funkstille zwischen mir und meiner Mutter herrscht,selbst wenn Liam mich hasst,selbst wenn sich die ganze Welt gegen mich verschworen hat,bin ich glücklich und nichts und niemand kann dieses Glück zerstören.

Als es Klopft,beginnt mein Herz zu rasen.
Ich streiche mir das Kleid glatt,atme einmal tief ein und wieder aus. Langsam laufe ich auf die Tür zu,warte drei weitere Sekunden,bis ich schließlich grinsend die Tür öffne.

Mein Lächeln verschwindet abrupt.
Jamie steht vor mir. Er trägt eine Jogginghose und ein schwarzes Shirt. Er küsst mich weder,noch sagt er mir,dass er mich liebt.

Ich starre ihm in sein bleiches Gesicht,sehe zu den Blutunterlaufenen Augen und rieche selbst von der Entfernung den Whisky. Alles in mir zieht sich zusammen.

Ich hoffe trotzdem,versuche nicht über zureagieren. Es gibt eine Erklärung. Es gibt sie.

Es vergehen Sekunden in denen niemand was sagt oder sich rührt,also gehe ich auf ihn zu und will ihn küssen,als er einen Schritt zurück tritt und ich ihn verfehle. Ich sehe ihn fragend an,doch er sagt nichts.

,,Jamie,was ist los?",stottere ich. Er weicht meinem Blick aus. Ich will wieder auf ihn zu gehen,doch er hebt die Hände,um mir zu signalisieren,dass ich stehen bleiben soll und das tue ich dann auch.

Ist etwas passiert? Ist seinen Geschwistern etwas passiert? ist ihm etwas passiert? Etwas schreckliches muss passiert sein,denn er sieht aus,als hätte er die letzte Nacht kein Auge zu gemacht,als wäre er die ganze Nacht umher gelaufen.

,,Tessa,ich habe nachgedacht" Während er das sagt,sieht er mich nicht an. ,,Über was hast du nachgedacht,Jamie?"  ,,Über uns" Ich ziehe eine Augenbraue in die Höhe und warte darauf,dass er mich ansieht,doch das tut er nicht.

,,Das mit uns war ein Fehler" Mein Herz bleibt stehen,mir wird eiskalt. ,,Was war ein Fehler?",stottere ich. ,,Du. Du warst ein Fehler"

Es fühlt sich an,wie ein Schlag ins Gesicht.
Ich hole tief Luft,weil ich das Gefühl habe zu ersticken. Ich warte darauf,dass er anfängt zu lachen,mich in die Arme nimmt und „Verarscht" schreit,doch nichts dergleichen passiert.

,,Wieso sagst du das?" Ich will auf ihn zu laufen,doch er läuft von mir weg,er sieht mich nicht einmal an. ,,Das mit uns hätte nie passieren dürfen. Wir hätten niemals zusammenkommen dürfen"

,,Wieso nicht?" Will ich wissen und ich weiß genau,dass meine Stimme kaum lauter als ein wispern ist. Ich weiß,dass ich jede Sekunde in Tränen ausbrechen werde.

Verbotene Gedanken Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt