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                              Theresa

Heute ist Freitag.

Eigentlich mag ich den Freitag ganz gerne,weil es der Anfang vom Wochenende ist,doch heute hasse ich ihn. Mit wäre ein Sonntag lieber,nein,mir wäre ein Montag lieber. Eigentlich wäre mir jeder Tag lieber,bis auf Freitag,diesen Freitag.

Es ist schon nach acht Uhr,ich liege auf meinem Bett und starre die Decke an.
Ich bin müde,weil ich gestern,nachdem ich Jamie,Nilson und Smith nach Hause gefahren habe,kein Auge mehr zu bekommen habe.

Selbstverständlich ist niemand der dreien in der Uni aufgetaucht,wahrscheinlich schlafen sie immer noch,zumindest Nilson und Jamie.

Mein Blick wandert zu der Tür,auf der mein Kleid hängt. Das Kleid,das Jamie für mich ausgesucht hat. Ich seufze und stehe auf,weil es langsam Zeit wird mich fertig zu machen.

Ich schließe den Lockenstab an und setze mich vor den Schminktisch. Ich starre die ganze Schminke von Ela an und weiß nicht wo ich überhaupt anfangen soll.

Ich weiß wie man sich schminkt,so halbwegs zumindest. Als ich fertig vor dem Spiegel stehe,starre ich mich an. Ich habe mich für ein dunkles Augenmakeup entschieden,die Lippen dezent geschminkt. Meine Haare fallen mir wellig über den Rücken.

Das Kleid reicht mir bis über die Knie,ist eng und betont mein Dekolleté für meinen Geschmack etwas zu viel,aber es sieht wunderschön aus. Ich entscheide mich für schwarze Hohe Schuhe und weiß schon jetzt,dass ich es bereuen werde.

Um 22 Uhr ruft Ela mich an,ich nehme meine kleine Handtasche,mein Handy und meine Schlüssel und verlasse das Zimmer. Ich brauche mindestens zehn Minuten,bis ich die Treppen hinuntergestiegen bin und draußen ankomme.

Ela winkt mir zu und ich laufe wacklig auf sie zu. Sie trägt ein Pinkes,sehr kurzes Kleid und mörderisch hohe Schuhe. ,,Ich fahre",sagt sie nur und steigt vorne ein.

Ich mache es mir hinten bequem und rücke mein Kleid zurecht,dass mir hoch gerutscht ist.
Smith sieht mich vom Rückspiegel an und lächelt mich herzlich an. Ich grinse zurück und wir fahren los.

Es ist schlimmer als das letzte mal,viel,viel,viel,schlimmer. Die Musik ist so laut,dass ich Angst habe,taub zu werden. Ich sehe nichts als Menschen,betrunkene Menschen.

Ich will nicht einmal aussteigen,ich will wieder zurück fahren,mich in meinem Bett verschanzen und ein Buch lesen,doch Ela hat schon die Hintertür des Wagens aufgerissen und wartet darauf,dass ich aussteige.

Ich steige widerwillig aus,streiche mir das Kleid glatt und versuche nicht über meine eigenen Füße zu stolpern. Leichter gesagt,als getan. Ich bin keinen Meter weit gekommen,als ich schon zu kippen drohe und Smith mir seinen Arm anbietet.

Ich sehe ihn dankend an und fühle mich gleich sicherer. Er hat diese sanften,braunen Teddybäraugen und ein Lächeln wie ein kleiner Junge.

Zusammen,Ela neben uns,laufen wir durch die Tür. Drinnen wird es nur noch lauter. Selbst wenn ich schreien würde,würde mich niemand hören. Ich habe nicht einmal einen überblick in was für einem Raum wir uns gerade befinden,so viele Menschen stehen hier rum.

Würde Smith mich nicht durch die Menschenmenge ziehen,würde ich wahrscheinlich schon unter ihnen liegen.
Wir schlagen uns mehrere Minuten durch,bis wir uns in einem Raum befinden,indem weniger Menschen,aber immer noch viele herumstehen.

Smith lässt mich los,ich danke ihm nochmal und er schenkt mir sein warmes Lächeln.
,,Willst du etwas trinken?",schreit er mir ins Ohr,obwohl es eher wie ein flüstern klingt.

Verbotene Gedanken Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt