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                                 Jamie

Kaum habe ich die Türschwelle betreten,ruft Alison zum dritten Mal in weniger als zwei Sekunden nach mir.
Ich streife mir die Schuhe ab und laufe in die Küche.

Alison hält einen Brief in die Höhe und sieht ihn ungläubig an,als sie mich sieht,sieht sie mich fassungslos an. ,,Wann wolltest du mir sagen,dass du dich in ein Zimmer im Verbindungshaus eingetragen hast?"

Ich zucke mit den Schultern. ,,Das habe ich schon längst vergessen. Ich habe mich vor einem Jahr beworben,als ich zwei Sekunden lang einen Hoffnungsschimmer in meiner Zukunft gesehen habe"

,,Ein Zimmer ist frei,du kannst morgen einziehen",sagt sie weniger begeistert.

,,Okay"

,,Du hättest es mir sagen müssen. Ich will nicht das du ausziehst"

,,Alison,ich werde 20 Jahre alt,ich will nicht länger bemitleidet werden"

,,Das wirst du doch nicht. Das Haus ist groß genug für uns alle,bleib"

Ich schüttle den Kopf. ,,Ich will das,wirklich. Nur weil ich ab sofort dort wohne,heißt es nicht,dass ich nicht hier sein werde. Es ist nur ein Schlafplatz.

,,Du sagst es,nur ein Schlafplatz,dann kannst du genau so gut hier bleiben. Du hast hier alles,wieso sollst du jetzt weg?"

Ich seufze. ,,Das gehört als Student dazu. Feiern,in einem Verbindungshaus wohnen,neue Freunde kennenlernen"

,,Wieso hast du dich nicht fürs Wohnheim direkt am Campus beworben?"

,,Weil ich mich sonst gefühlt hätte,als würde ich in dieser Uni wohnen und das wollte ich nicht,außerdem ist das Verbindungshaus höchstens eine Viertelstunde vom Campus entfernt"

,,Dean",ruft sie plötzlich. Er kommt sofort und steht an ihrer Seite. ,,Jamie,will ins Verbindungshaus ziehen,ohne es mit uns abzusprechen"

Ich rolle mit den Augen. ,,Ist das dein ernst? Musst du ihm alles petzen? Außerdem hätte ich es ihm selbst gesagt,euch allen,wenn du mir die Gelegenheit dazu gelassen hättest"

Sie ignoriert mich einfach und sieht zu Dean. ,,Sag etwas,sag ihm,dass er nicht einfach gehen kann,dass er noch nicht so weit ist"

Ich wappne mich innerlich auf eine Diskussion mit ihm,doch sie bleibt aus. Er sieht weder Alison noch mich an,als er dann doch aufsieht,treffen sich unsere Blicke.

,,Ich finde,dass es Zeit ist,endlich zu leben. Er hat sich vier jahrelang hier einbarrikadiert,er soll nach draußen und Leute kennenlernen,er soll lernen zu leben. Ich finde,dass es eine gute Idee ist,wenn du ins Verbindungshaus ziehst,vorausgesetzt du benimmst dich"

Alison und ich sehen ihn beide sprachlos an.
,,Das kann nicht dein ernst sein?",kreischt sie und ich glaube,dass sie jeden Moment in Ohnmacht fällt.

,,Schatz",sagt er beruhigend und legt seinen Arm um ihre Hüfte. ,,Er ist alt genug,um seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Lass es ihn ausprobieren und wenn es nicht klappt,er weiß wohin er kommen kann,er wird immer ein Platz bei uns haben"

Ihre Augen werden glasig und sie sieht mich an. ,,Es wird einfach ungewohnt sein ohne dich in diesem großen Haus,ich bin es gewohnt euch alle um mich herum zu haben. Ich habe schon einen Bruder weniger",schluchzt sie.

Ich nehme sie in den Arm. ,,Ich werde jedes zweite Wochenende nachhause kommen und unter der Woche werde ich auch vorbeikommen. An allen Feiertagen,werde ich da sein. Es sind keine dreißig Minuten die uns trennen,Alison. Ein Anruf und ich bin sofort da"

Verbotene Gedanken Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt