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                                Theresa

Ein weiterer Monat ist einfach so an mir vorbei gezogen. Liams Mutter ist wieder zuhause,die Tests haben nichts ergeben,alle sind ratlos.
Die Weihnachtsferien rücken immer weiter vor,es ist kalt draußen und in der früh noch dunkel.

Die Situation zwischen Jamie und seiner Familie hat sich immer noch nicht verbessert.
Sie reden nicht miteinander. Dean meldet sich zwar einmal die Woche,ruft ihn an oder schreibt ihm,doch Jamie drückt ihn immer wieder weg.

Ich wünschte sie würden sich wieder vertragen,weil ich Jamie ansehen kann,dass ihn das alles belastet,insbesondere,da seine Schwester sich kein einziges Mal bei ihm gemeldet hat.

Es bricht mir das Herz ihn jedes Mal so zu sehen,kraftlos,mit leerem Blick.
Jedes Mal,wenn Dean anruft,kann ich förmlich sehen,wie er sich dazu zwingen muss nicht doch endlich ran zu gehen.

Ich löse mich aus meinen Gedanken und sehe zu Jamie,der gerade irgendetwas gesagt hat.
Er hält einen Karton in der Hand und sieht mich abwartend an. ,,Können wir los?",wiederholt er sich und ich nicke.

Ich hänge mir meine Tasche um,ziehe mir die Jacke bis zum Hals zu und drehe mich ein letztes Mal zum quietschenden Bett um.

,,Sag mir nicht,dass du das hier vermissen wirst"

Ich drehe mich wieder zu Jamie und schüttle den Kopf. ,,Ich kann es einfach nicht glauben,dass ich hier solange gewohnt habe. Ich habe gar nicht mehr daran geglaubt hier raus zu kommen"

,,Und doch in meinem Zimmer zu landen?" Beendet er den Satz. Ich nicke langsam.
,,Auf Dauer ist das hier einfach keine Lösung. Das Jahr endet bald und ich will nicht so ins neue Jahr starteten. Außerdem ist das Bett viel zu klein"

Er sieht an sich herunter. ,,Das fällt dir aber früh auf,während ich jede Nacht halb auf dem Boden gelegen habe",murmelt er. Ich muss mir ein lachen verkneifen,da ich ihn schon das ein oder andere mal-,unbewusst,auf den Boden geworfen habe.

,,Hast du alles?"

Nickend sehe ich mich um. Er streckt mir seine Hand entgegen. ,,Dann lass uns endlich von hier verschwinden" Ich greife nach ihr und verlasse mit Jamie zusammen diesen schrecklichen Ort,der in letzter Zeit mein Zuhause gewesen ist.

Zuhause. Ich habe meine Mutter und Lily seitdem ich im Krankenhaus war,dass letzte mal gesehen. Sie versucht mich anzurufen,doch das einzige was ich tue,ist ihr auf ihre Nachrichten zu antworten.

Jede davon sieht gleich aus. >Was ist mit dir und Liam?< oder >Komm nach Hause und vertrag dich endlich mit ihm,Theresa!<

Mit Liam habe ich seither auch keinen Kontakt mehr gehabt. Ich habe ihm zwar eine Nachricht geschrieben,dass einzige was zurückkam war,dass seine Mutter wieder zuhause sei. Mehr nicht.

Als wir das Hotel verlassen,weht mir die eiskalte Luft ins Gesicht und ich frage mich,wie ich den Winter übersehen haben konnte. Wahrscheinlich hatte ich andere Dinge im kopf,wie zum Beispiel die Person,die gerade meine Hand in seiner hält.

Seine Wärme umgibt mich und die Kälte ist vergessen. Ich sehe zu ihm,betrachte sein Seitenprofil und mein Herz macht einen Satz.
Ich kann es immer noch nicht glauben,dass er und ich,dass wir ein Paar sind.

Verbotene Gedanken Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt