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                                Theresa

Vier lächerliche Tage sind vergangen,in denen ich weder das Hotel noch mein Zimmer verlassen habe. Ich glaube zumindest,dass es vier Tage gewesen sein müssen,denn ich habe total den Überblick verloren.

Ich weiß weder welchen Wochentag,noch welches Datum wir haben. Ich weiß nicht ob es Tag oder Nacht ist. Ich weiß nicht ob es regnet,oder ob die Sonne scheint.

Ich liege auf dem quietschenden Bett und starre seit Stunden die Decke an. Seit 48 Stunden um genau zu sein. Ich weiß das,denn ich habe die Uhr betrachtet,die genau gegenüber von mir hängt.

Der Schmerz hat eine ganz neue Dimension erreicht. Er ist unerträglich. Kaum auszuhalten. Ich weiß nicht,wie ich ihn überwältigen kann. Ich habe niemanden der mich trösten kann. Ich habe niemanden bei dem ich mich ausheulen kann.

Ela hat mehrfach versucht mich anzurufen,doch irgendwann war ich es leid und habe mein Handy ausgeschaltet. Ich wollte alleine sein. Ich wollte alleine in meinem Schmerz ertrinken und tausende von Tränen weinen.

Ich muss an Liam denken und an das was er mir von Anfang an versucht hat klar zu machen. Jamie ist nicht der für den du ihn hälst. Er kann nicht lieben,er liebt niemand anderen außer sich selbst. Lass es Tessa,lass es,bevor er dir das Herz bricht.

Wieso habe ich seine Worte nicht ernst genommen? Wieso habe ich ihn nicht aussprechen lassen? Wieso habe ich ihm nicht geglaubt? Wieso?

Ich habe schmerzen. Mein ganzer Körper tut mir weh,ich bekomme kaum Luft. Kann man den Notruf wählen und nach Hilfe fragen,wenn man ein gebrochenes Herz hat? Um es herauszufinden müsste ich aufstehen und mein Handy aufheben und dafür habe ich keine Kraft.

Mein Handy liegt in der hintersten Ecke des Zimmers,mein Herz im anderen Bundesstaat. ,,Ich liebe dich nicht,Theresa.
Ich habe dich nie geliebt und ich werde dich nie lieben" Mein Herz rast so schnell,dass ich mir wünsche an einem Herzinfarkt zu sterben. Jetzt,sofort.

Es fühlt sich verdammt scheiße an so machtlos einem Gefühl ausgeliefert zu sein. Es kotzt mich an wie der letzte Dreck hier herum zu liegen und zu heulen.

Es sind gerade mal vier Tage vergangen,seit er mir das Messer ins Herz gerammt hat,mir das Herz gebrochen ,es mir herausgerissen,es auf den Boden geschleudert und noch einmal kräftig darauf getreten hat.

,,Ich liebe dich nicht,Theresa. Ich liebe dich nicht" Hallen mir seine Worte durch den Kopf.
Mir wird schlagartig kalt. Er liebt mich nicht. Er hat mich nie geliebt. Er wird mich nie lieben.

Ich habe so etwas nicht verdient,niemand verdient so etwas. Ich habe mich ihm geöffnet,ich habe ihm vertraut,ihm alles gegeben,ihn geliebt und er? Er hat mich benutzt,mich belogen und betrogen und mir das Herz herausgerissen.

Er hat mir mein verdammtes Herz herausgerissen,obwohl jeder,wirklich jeder weiß,dass man ohne ein Herz nicht leben kann. Das ist unmöglich,es geht nicht.

Meine Augen brennen und sehe nichts mehr. Ich schluchze die ganze Zeit. Ich schreie und ziehe mir an den Haaren,doch es hilft nicht. Nichts hilft gegen diesen Schmerz. Nichts.

Ich hasse ihn. Ich hasse Jamie. Ich hasse ihn so sehr und doch liebe ich ihn. Ich liebe ihn über alles. Ich liebe seine funkelnden,grünen Augen. Ich liebe sein Lächeln und das Grübchen auf seiner rechten Wange.

Ich liebe es wie er seine Augenbrauen verzieht,wenn er nachdenkt. Ich liebe es,wenn er meinen Namen ausspricht,als wäre ich das wichtigste auf der Welt. Ich liebe es, wie er mich ansieht,als gäbe es nur mich und sonst niemanden.

Verbotene Gedanken Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt