Verbotene Gedanken Teil 2

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Jamie

Vier Tage sind vergangen. Vier Tage,in denen ich kein Tag nüchtern gewesen bin. Vier Tage,die die schlimmsten meines Lebens gewesen sind. Vier Tage,mit unerträglichen Schmerzen. Physisch,wie auch psychisch.

Gestern habe ich den Tag im Suff verbracht. Ich war nicht mehr bei Bewusstsein,nicht mehr ansprechbar gewesen. Der Schmerz hat mich gestern beinahe überwältigt,ich wollte nicht mehr.

Wollte dasselbe wie Art,genau am selben Tag wie er tun. Wieso ich es nicht hinter mich gebracht habe? Ich war zu besoffen um überhaupt einen Fuß auf die Gleisen zu setzen.
Zu besoffen,um mich überhaupt aufzurichten und überhaupt irgendwas zutun.

Jetzt,einen Tag später,an seinem Geburtstag,liege ich halb auf dem Boden,eine Flasche Wodka in meiner Hand. Halb leer. Alles dreht sich,mir ist schlecht. Wenn ich alleine einatme,muss ich mich beinahe übergeben,weil es hier so sehr stinkt,weil ich so sehr stinke.

Ich rieche nach kotze,Alkohol und tot. Es ist widerlich. Ich bin widerlich. Alison,Dean,selbst Lenny,haben mich mehrfach versucht zu erreichen. Hunderte von SMS habe ich bekommen. Von Ihnen,von Smith und Nilson,selbst von Ela.

Ich habe keinen einzigen Anruf angenommen ,keine SMS geöffnet. Irgendwann war dann auch der Akku leer und ich habe das Handy irgendwo in meinem Zimmer verloren.

Jetzt im Nachhinein frage ich mich,ob es die richtige Entscheidung gewesen ist,mit Tessa schluss zu machen und ihr solche Dinge an den Kopf zu werfen. Jedes Wort,war eine Lüge gewesen,hat mich innerlich zerrissen es laut auszusprechen und mit anzusehen,wie ich ihr das Herz breche.

Doch ich war wütend gewesen. Wütend und betrunken. Zwei Dinge,die ich nicht unter Kontrolle habe. Ich fahre mir durch Haar und würde mir sie am liebsten herausreißen.

Wie gerne würde ich jetzt bei Tessa sein,aber dazu müsste ich erst einmal wissen wo sie wohnt. Bei ihrer Mutter kann sie nicht sein und bei Liam auch nicht,das hoffe ich zumindest.

Es klopft an der Tür und für einen Moment habe ich die Hoffnung,dass es Tessa ist,aber wieso sollte sie nachdem was ich zu ihr gesagt habe hier auftauchen? Es klopft ein weiteres Mal,doch ich reagiere nicht. Ich bin viel zu betrunken,um überhaupt zur Tür zu laufen.

Ich reibe mir übers Gesicht und als ich die Hände wieder sinken lasse,fällt mir die Flasche die auf dem Boden steht herunter und der Inhalt ergießt sich über mir. Ich sehe dabei zu,wie sich meine Jogginghose verdunkelt,durch den Alkohol.

Es fließt und ich stelle mir vor,dass es mein Blut wäre,dass sich gerade über den Boden ergießt. Das Klopfen an der Tür wird immer stärker und lauter,Stimmen sind auszumachen und ich stöhne laut auf.

,,Mach die Tür auf,Jamie"

Ich sehe zur Tür und dann wieder zurück.
Der Weg ist einfach viel zu lang und meine Beine viel zu schwach um diesen Weg zu überstehen.

,,Jamie",brüllt Dean. Ich glaube zumindest das er es ist. Vielleicht bilde ich es mir auch nur ein. Meine Augenlider sind plötzlich ganz schwer. Ich weiß nicht,wann ich zuletzt ein Auge zugemacht habe,bis auf gestern,aber das zählt nicht,da ich nicht geschlafen habe,sondern eher in einer Art Koma gelegen habe.

Ich schließe die Augen und mir wird noch schlechter,als zuvor. Alles dreht sich.
Mein Magen rebelliert und ich muss mich übergeben. Ich presse die Lippen fest aufeinander,um mich nicht noch einmal selbst anzukotzen.

Am liebsten würde ich mir eine runterhauen,nur damit ich endlich ohnmächtig werde und nichts von der Realität mitbekomme.

Jemand rüttelt an mir,jemand schlägt mir ins Gesicht und schreit meinen Namen. Ich stöhne schmerzerfüllt auf und als ich meine Augen öffne,sehe ich zunächst gar nichts. Ich schließe sie wieder,um sie gleich wieder zu öffnen,weil mir jemand ein weiteres Mal ins Gesicht schlägt.