Theresa
Ich entschuldige mich bei den anderen und renne aus dem Raum,renne die Treppen hinauf. Jede Tür sieht gleich aus,ich versuche mich zu erinnern,wo sein Zimmer liegt,doch als ich seine Schreie höre,weiß ich es und renne. Die Tür ist abgeschlossen.
Ich klopfe,rufe und schreie,doch er öffnet nicht. Ich höre Glas zerspringen,verzweifelte Schreie. Meine Hände zittern,ich weiß nicht,was ich tun soll.
,,Bitte Jamie,bitte öffne die Tür",schreie ich und klopfe lauter gegen die Tür. ,,Bitte"
Die Tür wird aufgerissen,ich falle beinahe zu Boden. Jamie hat mir den Rücken zugewandt und starrt auf die Scherben auf dem Boden.Hinter uns schließe ich die Tür ab,als ich Blut auf dem Boden sehe,laufe ich auf ihn zu. Seine Hände bluten wie verrückt. ,,Jamie",flüstere ich.
,,Weißt du wie beschissen alles ist?",schreit er. ,,Alles,wirklich alles ist eine Lüge. Es würde mich nicht wundern,wenn ich überhaupt nicht mit diesen Leuten da unten verwandt wäre"
,,Ich weiß,dass es jetzt ein Schock sein muss,aber er bleibt trotzdem dein Bruder,Jamie. Ihr habt ganze vierzehn Jahre zusammen verbracht,er ist und bleibt dein Bruder in deinem Herzen"
,,Ich kann nicht mehr",schreit er und ballt die Hände zu Fäusten. ,,Ich kann das alles nicht mehr,es macht mich kaputt,alles,jeder einzelne von ihnen"
,,Lass uns nach Hause gehen und darüber reden",flüstere ich. Er schüttelt heftig den Kopf. ,,Siehst du es nicht,Tessa? Ich bin kaputt. Ich bin nicht normal im Kopf,du verdienst etwas besseres,als das."
Meine Augen brennen,mein Hals ganz trocken. ,,Ich will aber niemand anderen,als dich"
,,Und genau das ist dein größter Fehler.
Ich werde dich brechen,genau wie Art und meine Eltern mich gebrochen haben. Ich will dir das nicht antun"Ich packe sein Gesicht in meine Hände,lasse meinen Tränen freien lauf. ,,Du bricht mich nicht,ich bin stark genug,um für uns zwei zu kämpfen,du musst mich nur lassen,Jamie.
Ich kann für dich da sein. Ich kann für dich kämpfen"Er löst sich aus meinem Griff. ,,Du solltest aber nicht für uns zwei kämpfen müssen,ich muss derjenige sein,der für dich kämpft,Tessa und nicht anders herum"
Jamie beginnt zu zittern,seine Atmung ist unkontrolliert. ,,Jamie,bitte beruhig dich",flehe ich ihn an. ,,Ich kann nicht atmen",bringt er stockend hervor.
Ich greife vorsichtig nach seinen verletzen Händen. ,,Sieh mich an,Jamie. Sieh mich an. Du musst atmen"
Er reißt seine Hände von mir los. ,,Wie kann man unter Wasser atmen?"
Ich fange an zu schluchzen,die Sicht verschwimmt. ,,Du musst schwimmen und ich werde dir dabei helfen"
,,Ich hasse mich,Tessa. Ich hasse das alles hier. Es macht mich Tag für Tag fertig. Ich weiß nicht,wie lange ich das alles noch aushalte.
Ich weiß nicht,wie lange mein Kopf das noch mitmacht.",,Du darfst nicht aufgeben",schluchze ich.
,,Alles wird gut werden,das verspreche ich dir. Ich bin hier,bitte gib nicht auf"Er schüttelt den kopf. ,,Ich will so sehr,dass das alles aufhört,das musst du mir glauben Tessa,aber es ist so verdammt schwer zu atmen,während man am ertrinken ist"
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Verbotene Gedanken Teil 2
General FictionTeil 2 von Verbotene Liebe Es gibt viel mehr Menschen die an psychischen Problemen leiden,als wir zugeben wollen. Unglück ist weit verbreitet,Trauer bestimmt mittlerweile unseren Alltag. Auch Jamie steckt in einem tiefen Loch,voller Leid und Schmerz...