31

314 26 14
                                    

Jamie

,,Noch einen",lalle ich und starre auf die vier leeren Gläser,die vor mir stehen. Ich spüre Nancys besorgten Blick auf mir. ,,Meinst du nicht,dass du genug hast,Jamie?"

Ich sehe zu ihr auf,sehe in eines ihrer drei Gesichter,die ich vor mir sehe. ,,Sonst trinke ich mehr als nur 4 Gläser"

,,Sonst trinkst du auch kein Wodka pur"

,,Wirst du fürs nachschenken oder fürs nerven bezahlt? Da hätte ich gleich bei Theresa bleiben können"

,,Das nervige Mädchen,auf das du nicht stehst,aber küsst?"

Ich nicke. ,,Sie kann einfach nie die Klappe halten,wollte mir ernsthaft verbieten hier her zu kommen,wer ist sie,meine Mutter? Ich dachte sie würde unter der Erde liegen,aber anscheinend ist sie quicklebendig"

,,Ich hab's dir nie erzählt,aber dein Bruder saß auch einmal hier,betrunken und verzweifelt"

Ich schüttle den Kopf. ,,Ich will das nicht hören." Sie seufzt. ,,Deine Probleme verschwinden nicht,nur weil du dich betrinkst"

,,Redest du auf alle deine Kunden so ein? Dann würde dieser Laden doch pleite gehen"

,,Nein,tue ich nicht. Du bist aber nicht wie die anderen. Sie kommen her,weil sie nichts besseres zutun haben,als sich zu betrinken. Sie sind arbeitslos und geben ihr letztes Geld für ein Bier aus,so bist du nicht"

,,Warum will mir jeder sagen wie ich bin und wie nicht? Ihr kennt mich nicht,keiner von euch. Bekomme ich jetzt meinen Drink? oder ich gehe in eine andere Bar"

Sie seufzt ergeben. ,,Was solls sein?"

,,Wodkalemon,aber ohne Lemon" Sie verdreht die Augen,doch stellt mir in der nächsten Sekunde das Glas vor die Nase.

Ich trinke und trinke,versuche das stechen in meiner Brust los zu werden,doch es wird von Drink zu Drink stärker. Ich will alles um mich herum vergessen,will mich betäuben,doch es funktioniert nicht. Wieso funktioniert es nicht?

,,Weißt du,Tessa ist gar nicht nervig"

Nancy verdreht die Augen. ,,Ehrlich? Da war ich aber die ganz Zeit von etwas anderem überzeugt."

Ich schüttle den Kopf,halte ihn mir schließlich fest,weil es sich anfühlt,als würde er jeden Moment weg fliegen. ,,Ich mag sie" Es ist komisch das laut auszusprechen,was ich mir selbst nicht eingestehen konnte.

Es fühlt sich komisch auf meiner Zunge an. Ich mag schließlich niemanden. Meine Schwester hatte nicht bei allem recht,sie sagte,dass ich ausschließlich mich liebe,aber das stimmt nicht. Ich hasse mich,ich hasse mich mehr,als jeden anderen.

,,Ich mag es,wenn sie lacht,ich mag es,wenn sie redet,ich mag es,wenn sie mich ansieht und ich mag es,wenn ich in ihrer Nähe bin"

,,Und warum bist du dann hier und nicht bei ihr?"

,,Weil ich ihre mitleidigen Blicke nicht ertrage. Ich will nicht,dass sie sieht was für ein verdammter Bastard ich bin."

,,Du willst nicht,dass sie sieht wie du dich fühlst",stellt sie fest.

Ich lache trocken auf. ,,Hätte Art dich als Therapeutin gehabt,würde in seiner Akte nicht stehen,dass er sich an einem Seil stranguliert hat"

,,Dann mach nicht denselben Fehler wie dein Bruder"

,,Tue ich nicht. Ich bin schließlich hier und er..er ist es nicht" Ich schlucke meinen Klos hinunter. ,,Für diese Unterhaltung bin ich eindeutig zu nüchtern,noch einen"

Verbotene Gedanken Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt