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                              Theresa

Ich steige aus dem Wagen meiner Mutter aus,Liam und sie folgen mir auf direktem Weg zum Wohnheim. Das Wohnheim ist zwei Minuten vom Campus und der Uni entfernt.
Liam trägt einen meiner Kartons und ich den anderen,ich habe fast nichts mitgenommen,bis auf meine Bücher,ein paar Klamotten und meinen Kulturbeutel.

Überall kribbelt es,ich bin so aufgeregt. Mein Herz schlägt mir schnell gegen die Brust. Ich fühle mich wie ein kleines Kind,dass auf die Zahnfee oder den Weihnachtsmann wartet.

Wir erreichen das Gebäude und laufen hinein. Hohe Decken,Kronleuchter und Marmorböden stechen mir sofort ins Auge. Es ist still und ich sehe wie meine Mutter begeistert den großen Korridor betrachtet. ,,Welche Zimmernummer hast du?",fragt Liam mich. ,,29",antworte ich stolz.

Wir laufen zwei Stockwerke hoch,laufen gerade aus und dann noch einmal um die Ecke,bis wir vor meinem Zimmer stehen bleiben. Ich hole meinen Schlüssel heraus und öffne die Tür mit zittrigen Händen.

Langsam öffne ich die Tür und mir sticht sofort eine schwarze Wand ins Auge. Überall hängen Rockerposter und es ist ziemlich unordentlich. Auf der anderen Hälfte des Zimmers steht ein gemachtes Bett,ein großer Spiegel,ein Schrank und ein Schreibtisch. Die Wand ist weiß.

Ich trete ein und ein Mädchen mit kurzem,schwarzem Haar und schwarzumrandeten Augen sieht zu mir auf. Als sie mich erblickt grinst sie mich breit an.
Sie steht auf und ich sehe zu ihr hinuter. Sie trägt eines dieser Kleider,die ich zu Halloween getragen habe,wenn ich als Hexe gehen wollte.

Sie umarmt mich und ich stehe einfach nur starr da. ,,Hallo,schön dich kennenzulernen,ich bin Elenor,aber nenn mich bitte Ela"

,,Freut mich auch,ich bin Theresa,aber bitte nenn mich Tessa",antworte ich freundlich. Sie lässt mich los und sieht mich an. ,,Hübscher Rock",sagt sie grinsend und sieht ihn mehrere Sekunden lang an. ,,Ehm.. Dankeschön"

Ich höre Schritte und drehe mich um. Liam hat meinen Karton aufs Bett gestellt,meiner liegt mittlerweile auf dem Boden. Ich höre meine Mutter empört nach Luft schnappen,als sie Ela erblickt. Ich sehe wie ihr die Farbe aus dem Gesicht weicht.

,,Ich muss dann auch mal,bin mit Freunden verabredet,wenn was ist,ich bin bald zurück" Sie winkt mir zu und verschwindet.

,,Hast du das gesehen,Theresa? Sie..sie sieht aus wie eine Nutte"

,,Mutter",zische ich empört. ,,Die Tür steht noch offen".Kann doch jeder sehen,wie sie aussieht,ich habe gerade kein Geheimnis ausgeplaudert."

Ich rolle mit den Augen. ,,Sie kann trotzdem nett sein"

Sie schnalzt mit der Zunge. ,,Schlimm genug,dass du dir mit ihr ein Zimmer teilen musst,du wirst kein Wort mit ihr wechseln und schon gar nicht mit ihr etwas unternehmen,hast du das verstanden?"

Ich schnaufe,doch nicke. ,,Dann leb dich schön ein,ich rufe dich heute Abend an",sagt sie und verlässt das Zimmer. Liam kommt auf mich zu und umarmt mich. ,,Pass auf dich auf,ja?"

,,Das mache ich,ruf mich an,wenn du Zeit hast"

,,Bis dann,Tessa",sagt er und küsst mich auf die Wange.

                                  Jamie

Ohne mich von den anderen verabschiedet zu haben,habe ich das Haus verlassen und bin in meinen Wagen gestiegen. Mein Kopf pocht und dröhnt wie wild. Als ich das letzte mal in den Spiegel gesehen habe,sah ich aus wie tot und nicht wieder auferstanden.

Verbotene Gedanken Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt