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                               Theresa

Ich streiche mir gerade das kurze, gelbe Kleid glatt,welches mir meine Mutter zu Weihnachten geschenkt hat. Meine Haare habe ich zu einem lockeren Zopf gebunden. Ich habe mich von Ela überreden lassen,mit ihr und den anderen in die Stadt zu gehen.

Ich weiß nicht wie ich Ela einschätzen soll,einerseits ist sie nett zu mir,andererseits auch eine Zicke. Sie spricht in meiner Gegenwart schlecht von Jamie und das nervt mich,weil er auch nur ein Mensch ist.

Er ist nicht einmal ein schlechter Mensch,er kann auch nett sein,wenn er will,er will es nur einfach nicht,die meiste Zeit zumindest.
Mein Handy klingelt und reißt mich aus meinen Gedanken,ohne nachzudenken,gehe ich ran.

,,Hallo?"

,,Ich bin's"

,,Oh,Liam,hey. Mit deinem Anruf habe ich nicht gerechnet"

,,Wieso das nicht? Wir haben uns seit einer Woche nicht mehr gesprochen"

Ist das wirklich schon so lange her? Die Zeit vergeht hier rasend schnell. ,,Ich weiß,ich wollte dich anrufen,ich habe hier nur so viel zu tun. Alles ist so neu und ich konnte kaum atmen,so anstrengend war die Woche. Es tut mir leid,Liam"

Er seufzt. ,,Ich verstehe das,wirklich. Ich hoffe,dass du dich gut eingelebt hast und die Tage zum verschnaufen kommst"

,,Das hoffe ich,ich muss jetzt los,rufe dich aber zurück."

,,Wir hören uns,Tschüss,Tessa"

Ich fühle mich miserabel ihn vergessen zu haben. Sowas ist mir noch nie passiert. Ich war so in Gedanken versunken,dass ich keinen einzigen an ihn verschwendet habe. Seufzend verlasse ich das Zimmer,ich bin schon fünf Minuten zu spät.

Das Auto von Jamie steht schon da. Er lehnt mit verschränkten Armen davor,sein Blick in den Himmel gerichtet. Als ich mich nähere,trifft sein Blick meinen,er mustert mich von oben bis unten,sieht mir ins Gesicht und dann wieder weg.

,,Wo sind die anderen?" Unterbreche ich die unangenehme Stille. ,,Ela,Smith und Nil sind schon vor und Ellister kann selbst zusehen wie er hinkommt",knurrt er. Ich nicke langsam und umrande das Auto.

Als ich neben ihm Platz nehme,steigt mir sofort sein frischer und harter Duft in die Nase.
Er startet das Auto,ohne ein Wort zu sagen.

Ich betrachte sein Seitenprofil.
Die langen,dunklen Wimpern. Sein geschwungener,voller Mund. Auf seiner Nase befindet sich ein kleiner Höcker,als wäre sie schon einmal gebrochen gewesen.

Der Höcker auf seiner Nase,ist das einzige,dass mir zeigt,dass er wirklich real ist,denn der Rest seines Gesichtes ist perfekt. Hohe Wangenknochen,harte Gesichtszüge und ein markantes Kinn. Außerdem weiß ich,dass er perfekte,weiße Zähne hat. Alles an ihm scheint perfekt.

Als er seinen Kopf plötzlich in meine Richtung dreht und mich dabei erwischt wie ich ihn anstarre,laufe ich rot an und sehe sofort weg.
Ich warte mehrere Sekunden,als ich wieder zu ihm sehe,dieses Mal auf seine muskulösen Arme und seine schönen Händen.

Er hat wirklich schöne Hände. Die Tattoos,die mich am Anfang abgeschreckt haben,gefallen mir von Tag zu Tag mehr. Ich meine,sie sehen nicht ganz so schrecklich aus.

Ich reiße meinen Blick von ihm los,weil ich ihn eigentlich gar nicht ansehen dürfte. Ich habe gerade eben noch mit Liam telefoniert,was für ein schlechter Mensch bin ich bitte?

Verbotene Gedanken Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt