Kapitel 1

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Kapitel 1

Mein Vater ist echt egoistisch, wenn man bedenkt, daß er noch eine Familie hat. Ich muss mein Leben hier aufgeben, damit mein Vater auf der Karriereleiter weiter nach oben kommt. Das Leben in München war mein Leben. Meine Freunde sind mein ein und alles und jetzt sollen wir hunderte kilometer weg von meiner Heimat nach Hamburg ziehen?

"Schatz ich bitte dich. So schlimm wird es schon nicht sein.", versuchte mein Vater es mir schön zu reden.

"Ich habe aber hier meine Freunde. Soll ich jetzt ehrlich, die zwei Jahre fürs Abi mit nach Hamburg?"

"Deine Mutter ist doch auch einverstanden."

Ok, eigentlich finde ich Hamburg schon bisschen geil, aber sollte ich es meinem Vater wirklich so leicht machen?

"Ok Papa, ich packe schnell meine restlichen Sachen.", gebe ich nach.

"Danke.", sagt er in Richtung oben.

Ich gehe also die Stufen hoch in mein Zimmer und packe meine drei Kleider in meinen Koffer und mein ganzes Make-up in eine extra Tasche. Mein papa kam hoch und nahm mir die Sachen ab. Mein überallesgeliebtes Zimmer, bald würde hier irgendein verwöhntes Flittchen liegen und die Dielen knartschen lassen. Der Gedanke ekelte mich an, unser schönes Haus war verkauft und wir würden es nie wieder kriegen.

"Los Schatz, wir dürfen keine Zeit mehr verlieren."

"Ist okay.", sagte ich etwas genervt und setzte mich ins Auto.

Von meinen Freunden musste ich mich schon gestern verabschieden und auch von meinem Freund. Meinen einjährigen Freund, man sagt immer Fernbeziehung? das passt schon, aber irgendwie glaube ich das nicht. Er ist einfach der Typ, der von seinen Eltern schulisch überwacht wird, weswegen er sich von niemanden was sagen lässt. Dabei waren wir immer DAS Traumpaar auf unserer Schule.

"Die neue Wohnung wird dir gefallen, Feliz.", sagt mein Papa, kurz vor Ziel.

"Wohnung? Du meintest beim letzten Mal Haus!", schreckte ich auf.

"Die Wohnung geht über zwei Etagen und sind über eine Treppe verbunden, die obere Etage ist deine mit Bad und allem."

Er parkte in der Tiefgarage, der Mehrstöckigen Wohnung. Ich nahm meine Handtasche und ging Papa hinterher zum Fahrstuhl, der uns direkt zu unserer Wohnung brachte.

"Hier sind wir! Unser neues zuhause!", sagte Papa stolz.

"Ok, damit kann ich leben."

Die Wände waren weiß, die Möbel setzten trendige und farbige Akzente. Ich folgte Papa die Treppe hoch in meine eigene Etage. Ehrlich, mir ging die Spucke aus. Ich war erstaunt wie schön es war. Mein bad war geräumig und mein Schlafzimmer war so groß wie unser altes Wohnzimmer, hinter dem dritten Zimmer versteckte sich ein kleines Ankleidezimmer mit Schminktempel.

"Hast du gut ausgesucht Papa.", sage ich und umarme ihn.

"Schön das es dir gefällt, Kleines.", sagt er lächelnd.

"Gut gemacht Günther.", kam meine Mama hoch.

"Und in der restlichen Woche habe ich genug Zeit um alles einzuräumen und zu dekorieren.", grinse ich.

"Die schule fängt hier Montag wieder an.", sagt meine Mama.

"Wie? Aber bei uns haben die noch eine Woche."

"Wir sind hier aber in einem anderen Bundesland.", erklärt mir mein Papa.

"Ihr wollt mich verarschen?", sage ich.

Well, that escalated quickly - ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt