Kapitel 31

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Kapitel 31

Sobald ich wach war und meine ersten Schritte des Morgens machte, musste ich wieder anfangen zu grinsen. Was ist bloß los mit mir? Ich sollte es abschalten, aber es funktioniert einfach nicht. Ich hatte keine Macht gegen meinen Körper anzukämpfen.

"Guten Morgen!", trällerte ich am Esstisch.

"Guten Morgen, du bist ja immernoch so gut gelaunt.", meint meine Mutter.

"Das wetter ist halt so schön.", nahm ich als entschuldigung.

"Oder hat es was mit dem jungen mann zu tun, der dich gestern abend her gebracht hat?", fragt sie leicht lächelnd.

"Du hast mich beobachtet?", frage ich schockiert.

"Was für ein mann, schatz?", fragt nun mein Dad.

"Ja, wer war es denn?", fragt auch meine Mutter.

"Der junge Mann, der auch letztens noch an unserer Tür geklingelt hat, als ich noch arbeiten war.", versuchte ich zu erklären.

"Ach, Travis richtig?", sagte sie strahlend.

"Genau, ja. Er hat mich nach chicago für dieses Wochenende eingeladen.", sagte ich zu beiden.

"Ich möchte den jungen Mann, doch bitte vorher kennenlernen, bevor er meine Tochter nach Chicago entführt.", sagt mein Vater kritisch.

"Papa, sei nicht so spießig! Es wird doch nichts passieren.", beruhige ich ihn.

"Wir würden ihn trotzdem kennenlernen, bevor die Hochzeitsglocken klingeln.", sagt meine Mutter.

"Gott, er ist nicht so eine Art von Freund, eher eine Art 'guter Freund', vielleicht."

Was noch alles kommt könnt ihr euch ja denken. Pass auf das er dich nicht schwängert, wer weiß wie viele Frauen er noch hat, lass dich nicht von ihm um den Finger wickeln. So sind Eltern halt richtig? Wollen das beste fürs Kind und gleichzeitig alles wissen, wie beste Freunde.

Diese vernichtenden Blicke der Mitarbeiter am frühen Morgen sind wirklich herrlich, darauf freut man sich natürlich. Susanne schaut ebenfalls so wie alle anderen überreifen Frauen, die längst über der 30 sind.

"Was habt ihr alle?", frage ich nach.

"Bist du mit ihm zusammen?", fragt sie flüsternd.

"Mit wem? Travis?"

"Ja, natürlich Travis, wer sonst?"

"Wieso sollte ich mit ihm zusammen sein?", frage ich sie.

"Es wird sich rumerzählt, das ihr zusammen seid."

"Immer diese Gerüchten.", sage ich kopfschüttelnd.

Susanne schaut nochmal zu mir bevor sie etwas auf ihrem Computer rumtippt. Da die Chefin noch nicht da ist und ich keine Aufgabe habe, ehrlich gesagt auch keine lust auf eine habe, stehe ich auf. Ich habe vor einen kleine Spaziergang durch die Firma zu machen. Ehrlicherweise muss ich sagen, das ich nicht zufällig in der Abteilung lande, wo Travis an dem Fall arbeitet. Es laufen viele Menschen hier herum, in Anzug schwarz oder schlichtes grau, Frauen mit Bleistiftröcken, manchmal etwas kurz, und Blusen, es sieht so langweilig hier aus.

"Entschuldigung, ist Herr Gerard schon da?", frage ich eine der Sekretärinnen.

"Im Konferenzraum 2.", antwortet sie mir lächelnd.

"Danke.", sage ich ebenfalls mit einem Lächeln.

Der Konferenzraum 2 war gleich schräg gegenüber der Sekretärin. Die Wände waren zum Flur hin aus Glas und eigentlich hätte ich ihn sofort sehen müssen mit seiner überragenden Ausstrahlung. Ich klopfe an der offenen gläsernen Tür an und sehe wie sein Kopf hochschnellt und sich ein leichtes Lächeln auf seinen lippen bildet, es ist atemberaubend. Er steht auf und macht die Tür auf, schließt sie hinter mir gleich wieder. Lächelnd streicht er über meine Haare und wir sehen uns einfach an, es fühlt sich an als wären wir seit Jahren zusammen.

Well, that escalated quickly - ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt