Kapitel 49

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Kapitel 49

Trotzdem musste das Leben ja weiter gehen, richtig? Ich konnte mich von Kairo doch nicht so unterkriegen lassen. Also stand ich aus dem Bett auf und ging ins Badezimmer. Ich sah unglaublich schrecklich aus. Der gestrige Tag hatte ich einzigst im Bett verbracht ohne es nur einmal zu verlassen, nicht einmal um auf Klo zu gehen. Ich setzte also einfach ein Lächeln auf mein Gesicht, nicht um andere zu täuschen, die anderen waren mir wirklich egal. Allerdings hatte ich schon einmal gehört, das Lächeln und auch Lachen Glückshormone aussendet und die kann ich gerade wirklich gebrauchen. Trotz keiner großen Lust, schminkte ich alle Makel so gut es ging weg und zog mir was ordentliches an. Heute wollte ich zu meiner Ex-Arbeitgeberin gehen und gucken, ob ich wieder arbeiten konnte. Es wird sie sicherlich überraschen und einfach wird es bestimmt auch nicht sie zu überzeugen, aber wenigstens versuchen wollte ich es.

"Oh mein Gott, Feliz! Wir haben dich schon vermisst.", kommt Susanne auf mich zu.

"Es tut mir auch leid, das ich einfach abgehauen bin. Denkst du, das ich hier wieder arbeiten kann?", frage ich sie.

"Naja, bisher ist sie mit allen anderen unzufrieden gewesen, dein alter Job ist also noch frei.", sagte sie.

"Ist sie da? Ich will sie fragen.", lächelte ich.

"Ja, klopf einfach an."

Ich ging also zu der Tür meiner alten Chefin und klopfte an. Nachdem sie mich herein bittete, fielen auch ihr fast die Augen aus und sie begrüßte mich herzlich. Wir redeten über das was in der Firma los war, das Travis sie gerettet hatte, das meine Nachfolgerinnen nur halb so gut waren und auch wie es mir erging. Am Ende des Tages erhielt ich den Job, ich konnte mit meiner Ausbildung da weiter machen, wo ich sie beendet hattte und bekam das gleiche Gehalt, womit ich mich nach einer eigenen Wohnung umschauen wollte. Ja, ich wollte endlich unabhängig von meinen Eltern leben und mein eigenes Leben führen, auch wenn das gerade ziemlich den Berg runter rollt. Und obwohl ich die letzten Tage eher tatenlos war, wollte ich heute voller Taten sein. Ich besuchte einen alten Freund von unserer Familie, der als Immobilienmakler tätig war und guckte mit ihm die freien Wohnung an, die er im petto hatte.

"Alles klar, Feliz. Grüß deinen Vater von mir und wir sehen uns dann morgen ja?", sagte er noch.

Wir hatten uns für morgen verabredet, um uns die erste Wohnung anzugucken, denn erstmal musste er auch den Schlüssel besorgen.

"ich soll dich von Pierre grüßen.", sage ich als ich Papa schon am esstisch sehe.

"Ach, wo hast den alten Gauner denn getroffen?", fragt er erfreut.

"Ich habe ihn besucht, damit er mir eine Wohnung vermittelt.", sage ich.

"Du willst ausziehen?", fragt mich meine Mutter nun.

"Ja, ich habe meinen alten Job wieder und da verdiene ich genug, um mir meine eigenen vier Wände zu leisten."

"Dann lass uns was dazu steuern, damit du nicht in irgendeine gefährliche Situation kommst."

"Mama, das ist Hamburg nicht Chicago, aber ich brauch auch ein Auto, wenn ich alleine wohne."

"Das kaufen wir dir, keine Widerrede.", sagt nun mein Vater.

"Danke.", sage ich grinsend.

Ich gebe beiden einen Kuss auf die Wange und setze mich dann zu ihnene, um auch noch etwas vom Abendbrot zu essen.

In meinem Zimmer ging ich das erste mal heute wieder ans Handy und schaute meine Nachrichten an. Komischerweise war ich wirklich gut gelaunt, vielleicht lag es daran, das ich endlich meinen Job wieder hatte und vielleicht bald in meine eigene Wohnung ziehen konnte. Vielleicht werde ich mir sogar noch ein Haustier zulegen, ich wollte schon immer eins haben, aber bisher wurde es mir immer verboten.

Well, that escalated quickly - ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt