Kapitel 58

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Kapitel 58

Es wurde hell draußen, als die Familien von Chloe und John ins Zimmer kamen. Wir hielten es für angemessen, die beiden mit ihren Familien alleine zu lassen und so verabschiedeten wir uns und fuhren nachhause.

"Kommst du noch mit hoch oder fährst du zu dir?", frage ich vorsichtig.

"Ich weiß nicht, wenn du möchtest, bleibe ich auch gerne hier.", sagt er leise.

"Ich möchte, das du hier bleibst.", flüstere ich und lehne mich an ihm.

Nach kurzem zögern legte er dir Arme, um mich. Es war keine unangenehme Stille, aber man merkte, das etwas zwischen uns war, das geklärt werden musste. Heute bloß nicht mehr, dafür war es zu spät und zu viel Geschehnisse.

"Willst du noch ein Glas Wein?", frage ich ihn, als wir in meiner Wohnung sind.

"Ich glaube wir sind beide ziemlich erschöpft.", sagt er.

"Das stimmt allerdings. Ich hätte nie gedacht, das der Tag so endet.", murmle ich.

"Reden wir morgen darüber. Wir wissen das es uns beide belastet, wir sollten eine Weg finden, der für uns beide passt.", sagt Travis.

Ich nicke und verstehe. Er hat ja schließlich recht, das würde so nicht weitergehen.

"Aber wir könnten jetzt auch erstmal nicht daran denken und ein wenig Spaß haben.", grinste ich und zog an dem Saum seines Shirts.

Er küsst mich hart und leidenschaftlich, das Zeichen das er ebenfalls dafür war. Wir ließen uns treiben von unserer Lust und befanden uns schnell in meinem Schlafzimmer, halbnackt. Und nach unserem leidenschaftlichen Akt, lagen wir eng umschlungen nebeneinander und fielen schnell in einen angenehmen Schlaf.

Am Morgen wachte ich alleine im Bett auf und kurz überfiel mich die Panik, er könnte abgehauen sein ohne sich zu verabschieden, aber dann fiel mir sofort sein Hemd auf, das dort auf den Boden lag. Ja, ich fühlte mich gerade ziemlich gut, wenn mir die Sache von gestern auch immernoch im Magen lag.

Ich schnappte mir mein Höschen und zog sein Hemd über, auch wenn es nicht einmal meinen Po abdeckte, so war ich einfach zu faul, mir noch eine Hose aus dem Schrank zu ziehen.

"Morgen.", lächelte ich ihn an.

Er saß dort, las seine Zeitung und trank etwas heißes aus einem Becher. Sein freier Oberkörper und das unschuldige, weiße Licht, ließen ihn so schön aussehen, das ich mir nicht vorstellen wollte, diesen Anblick bald nicht mehr zu haben.

"Alles gut bei dir?", fragte er einfühlsam und streichelte über meine feuchten Wangen.

"Ich muss ins Bad.", sage ich leise.

Und sein verständnisloser Blick, machten das alles nicht besser. Im Badezimmer schloss ich sofort die Tür zu und ließ mich in die leere Badewanne fallen. Ich kann ihn nicht aus meinem Leben lassen und wenn es das selbstverständlichste auf der Welt wäre, so egoistisch es auch klingeln möge, meine Liebe zu ihm ist groß, größer als das er einfach ausradiert werden könnte. Was würde ich ohne ihn machen und die wichtigste Frage, wie sollten mein Herz und ich es aushalten, wenn ich ihn mit einer anderen Frau und Kind sehe? Mein Herz zog sich merklich zusammen. Andererseits sollte ich mich dann doch für ihn freuen oder? Er hätte das bekommen, was er wollte, auch wenn ich dadurch nicht glücklich wäre.

"Liz, ist alles gut? Du bist da schon ziemlich lange drinne.", kam es von der verschlossenen Tür.

"Bin gleich fertig.", antwortete ich ihm, als ich mich ein wenig gefangen hatte.

Ich sollte dringend aufhören zu flennen und die Zeit mit ihm genießen. Das ist ein ziemlich guter Plan!

"Wir müssen bald los, wenn wir pünktlich zu Heiligabend wieder in München sein wollen.", war das erste was ich sagte, nachdem ich aus dem Bad gekommen war.

"Wollen wir den nicht alleine verbringen?", flüstert er in mein Ohr und zieht mich enger an sich.

"Ich würde wirklich gerne wenigstens Weihnachten Zuhause verbringen und noch viel lieber würde ich die restlichen freien Tage mit dir verbringen.", sage ich und klammere mich an seine Hose.

"Dann fliegen wir aber, dann haben wir noch mehr Zeit.", lächelt er.

"Endlich mal eine gute Idee von dir.", grinste ich zufrieden.

"Weißt du welche gute Idee ich noch habe?", raunt er nun und schiebt seine Hände unter das Hemd.

"Eigentlich habe ich gerade ziemlichen Hunger auf Essen, Travis.", beichte ich und entferne mich von ihm.

"So einfach kommst du jedenfalls nicht davon.", sagt er lächelnd.

Ich liebe sein Lächeln, sein Grinsen und vor allem sein Lachen, wenn seine Grübchen zum Vorschein kommen und sich seine leichten Krähenfüße um seine Augenwinkel schmiegen.

"Na, was beobachtest du mich so?", fragt er grinsend.

"Du bist so wunderschön.", flüstere ich vor Angst vor meiner eigenen Stimme.

"Aber deswegen musst du doch nicht weinen.", sagt er und zieht meinen Kopf an seine Brust.

"Wie soll ich anders?", frage ich leise.

"Müssen wir darüber am Weihnachtstag reden?", sagte er und man merkte die Anspannung in seiner Stimme.

"Soll ich jetzt den ganzen Tag so tun, als wäre nie was vorgefallen.", sagte ich leicht eingeschnappt.

"Nein, natürlich nicht, aber es ist Weihnachten."

Ich atmete einmal tief ein und aus, bevor ich die Augen wieder öffnete und seinen unschuldigen Blick sah.

"Du kannst ja schon mal die Tickets buchen und ich gucke, was im Kühlschrank ist, ok?", sage ich so normal wie möglich.

Sein misstrauischer Blick entging mir nicht, aber ich machte mich auf in die Küche und schaute gedankenverloren in den Kühlschrank.

Vielleicht wäre es bei uns wie bei Jack und Rose, bloß das ich untergehen würde. Er würde am Leben bleiben und ich sinke in die tiefen des Ozeans. Mir gefiel der Gedanke, weil er dann glücklich wäre und er Kinder haben könnte. Andererseits wollte ich noch sehen, wie Finn groß wird und natürlich auch Marvin. Ich wollte nicht die bemitleidenswerte Tante sein, die für immer alleine bleibt. Genau jetzt bräuchte ich einen guten Freund wie John, aber seitdem er mit ihm befreundet ist, kann der das auch nicht mehr neutral sehen. Vielleicht sollte ich mich mal wieder bei Niklas melden. Hin oder her, das er versucht hatte mich zu küssen.

Well, that escalated quickly - ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt