Kapitel 81

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Kapitel 81

Auch wenn zwischen Dienstag und Freitag keine große Distanz lag, hatte ich mich doch viel mehr an den Gedanken gewöhnt, dass Travis und ich bald Eltern werden würden. Auch wenn es weiterhin etwas absurd klang, finde ich die Idee ziemlich gut und freue mich darauf, jetzt war nur noch dieser erste Frauenarzttermin vor uns bei dem wir mehr Aufschluss bekam.

"Bereit?", fragt er mich lächelnd.

"Defintiv.", lächle ich und schaue noch einmal auf unsere verschränkten Hände.

Im nächsten Moment öffnet er die Tür zur Praxis und wir begrüßen die Arzthelferin hinter dem Computer. Nachdem sie meinen Krankenkasse und den Termin kontrolliert hatte, bittete sie uns im Wartezimmer Platz zu nehmen.

"Ich habe gestern doch eine kleine Wölbung gespürt, minimal.", flüsterte er mir zu, da noch andere Leute im Wartezimmer saßen.

"Ich habe es dir doch gesagt.", beschwere ich mich.

"Das ist aber doch ganz normal.", beruhigt er mich.

"Wir wissen keine zwei Wochen, dass ich schwanger bin. Das kann gar nicht sein."

Bevor Travis noch etwas sagen konnte, wurden wir aufgerufen und folgten der Frau in hellrosa in den Raum 3, in dem schon die Ärztin saß und aufstand, als sie uns sah.

"Willkommen.", lächelt sie und bietet uns die Plätze vor uns an.

"Sie sind wegen der Schwangerschaft da, richtig oder?", fragt sie nach, worauf wir beide nicken.

"Wie und wann haben sie denn von ihrer Schwangerschaft erfahren?", fragte sie mich direkt.

"Es war letzte Woche Donnerstag, da habe ich zwei Schwangerschaftstests gemacht, die beide positiv ausgefallen sind.", erzähle ich ihr.

"Haben sie noch Fragen, bevor wir uns das einmal ansehen?", fragt sie uns.

"Kann man jetzt schon was sehen?", fragt Travis.

"Es kommt ganz darauf an, in welchem Monat ihre Frau ist. Bei den meisten Frauen kann man ab der achten oder neunten Schwangerschaftswoche etwas erkennen und ab der zwanzigsten können wir bei guten Bedingungen, das Geschlecht erkennen.", erklärte sie ausführlich.

"Zwanzigste Woche, das ist der fünfte Monat oder?", fragte ich nach.

"Genau, aber das kommt immer auf die Frau an.", nickt sie und winkt mich zu dieser Liege mit altaussehendem Gerät und schwarzen Bildschirm.

"Schieben sie einmal ihr Top hoch?", fragt sie mich und schmiert darauf hin durchsichtiges, kaltes Gel auf meinem Bauch.

Das komische Ding, was die Ärztin in der Hand hielt fuhr über meinen Bauch und im nächsten Moment erschien ein schwarz-weißes Bild auf dem Monitor des Gerätes.

"Sehen Sie, hier ist der Körper, der scheint mir schon relativ groß. Nach Augenmaß müsste das die fünfundzwanzigste Woche sein. Das Geschlecht kann man gerade allerdings noch nicht erkennen.", informiert sie uns.

Sofort zauberte es mir ein Lächeln auf die Lippen und meine Augen wurden feucht. Travis und ich bekommen ein wunderschönes Kind!

"Aber wie kann es sein, das ich schon im fünften Monat bin?", frage ich nach, als ich mich beruhigt hatte.

"Natürlich ist auch das von Frau zu Frau anders, ganz wie der Körper und auch die Gebärmutter auf die Schwangerschaft reagieren, bemerkt man es früher oder später. So kommt es das manch eine schon im ersten Monat deutliche Anzeichen auf eine Schwangerschaft bemerkt, andere allerdings kaum was bemerken. Dazu kommt eben auch, die Entwicklung des Bauches, ihr Bauch zum Beispiel zeigt nur eine kaum erkennbare Wölbung vor, obwohl das Kind schon gut entwickelt ist. Natürlich bekommen auch nicht alle Frauen die Übelkeit oder das Aussetzen der Menstruation, so dass es bei denen relativ spät bemerkt wird."

"Ich bin also im fünften Monat und habe nichts mitbekommen bisher. Das habe ich mir so gar nicht vorgestellt.", flüsterte ich zu mir selbst.

"Wir werden ihnen jetzt die Bilder ausdrucken und sie können sich so lange, das Gel vom Bauch wischen.", sagt die Ärztin und drückt auf einem hellgrünen Knopf, worauf das gerät anfängt zu drucken.

"Wir werden ihnen noch einen Mutterpass erstellen und dann werden sie einen neuen Termin in zwei Wochen machen.", erklärt sie uns.

"Alles klar.", sage ich und schaue zu Travis, der mich ebenfalls lächelnd ansieht.

"Hier ist ihr Mutterpass und den Termin machen sie bitte an der Rezeption. Auf Wiedersehen!", verabschiedet sie sich von uns.

Wir verabschiedeten uns ebenfalls von ihr und gingen aus dem Zimmer zur Rezeption, wo wir uns einen neuen Termin geben ließen.

"Wer hätte gedacht, das wir schon in vier Monaten ein Kind erwarten.", fragte er grinsend und küsste mich kurz.

"Gehen wir noch ein paar Sachen kaufen? Wir müssen doch schließlich jetzt einen Zahn zu legen.", sagte ich lächelnd.

"Klar, willst du nur Klamotten oder auch Möbel kaufen?", fragte er mich.

"Vielleicht erstmal ein bisschen was von beiden. Dann kann ich dir jetzt zumindest noch beim Aufbauen und Streichen helfen."

"Oh nein, du wirst mir nicht beim Aufbauen der Möbel helfen.", sagt er ernst.

"Travis, wenn du mich jetzt schon wie eine hochschwangere behandelst, wirst du mich aber noch ganz anders erleben.", warnte ich ihn.

"Ich möchte doch nur, das euch nichts passiert.", seufzt er.

"Und dass weiß ich auch zu schätzen, wirklich aber ich trage unser Kind in mir, ich weiß schon was gut und was schlecht für mich ist.", beruhige ich ihn.

Zur Bestätigung drückt er mir einen zärtlichen Kuss auf den Mund, bevor wir beide ins Auto steigen.
Der nächste Halt war ein großer Laden alleine für Babyklamotten und alles. Ich fühlte mich bei dem Anblick wie in einer Seifenblase. Alles schien so unglaublich fluffig und süß.

Well, that escalated quickly - ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt