Kapitel 76

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Kapitel 76

Heute, vier Tage nach unserem Saufgelage, stand ich in der Küche und telefonierte mit Travis, der heute gegen ein Uhr morgens wieder kommen würde.

"Baby, ist es ok, wenn du dir ein Taxi nimmst? Ich muss morgen früh arbeiten und will noch ein wenig Schlaf bekommen."

Natürlich war das nur eine Lüge, ich wusste genau, wann er landen würde und ich würde mir doch nie entgehen lassen, ihn vom Flughafen abzuholen. Außerdem hatte ich mir extra für morgen frei genommen. Aber dieses eine Mal wollte ich das das eine Überraschung wird, vor allem weil es noch eine zweite Überraschung gibt, die unerwartet für uns beide ist. Ja, genau diese Nachricht!

"Nein, ist zwar nicht so schön, aber ich will ja auch das du ausgeschlafen zur Arbeit gehen kannst.", sagt er, merke aber seine Enttäuschung.

"Ok, wir sehen uns dann morgen.", sage ich und lege wieder auf.

Es war allerdings schon kurz nach zehn, denn Travis wollte, bevor sein Flieger startet und er dann endlich in Deutschland landen würde, noch schnell anrufen. Ich war so froh, wenn er wieder da ist und ich endlich nicht mehr alleine bin. Jetzt würde die Zeit bis zur Landezeit seines Fliegers bestimmt vergehen wie in Zeitlupe. Es war halt eben ein Fluch und ein Segen, das ich in ihn verliebt bin wie am ersten Tag.

Gegen kurz nach Mitternacht machte ich mich auf den Weg zum Flughafen und innerlich sprudelte ich vor Aufregung und Begeisterung. Allerdings wurde diese getrübt als ich auf den Parkplätzen ziemlich lange nach einem Parkplatz suchen musste. Wer hätte gedacht, das um diese Uhrzeit so viel los ist. Als ich dann aber doch noch einen Parkplatz gefunden hatte, der relativ weit außen war, musste ich einen Schritt schneller gehen, denn die Parkplatzsuche hat ordentlich Zeit in Anspruch genommen und den Gate musste ich auch noch rechtzeitig finden. Gut, am Eingang angekommen, Anzeigetafel? Wer kann denn darauf was lesen oder erkennen? Gate 13, perfekt oder weniger, laut Tafel war der Flieger nämlich schon gelandet. Ich könnte ihn also genau so gut verpassen, der Flughafen war ja schließlich riesig, hatte ich das Gefühl. Inzwischen rannte ich schon, obwohl ich die Hoffnung verloren hatte ihn rechtzeitig anzutreffen, aber falsch gedacht. Die Türen des Gates waren geschlossen und auch andere Leute standen hinter der Linie und warteten. Ganz eindeutig konnten die noch gar nicht hier durch gegangen sein. Zehn Minuten später öffnete sich die Tür zum ersten Mal und immer mehr Leute folgten. In diesem Wirrwarr von Menschen mussten sich schon ziemlich anstrengen um jemanden ausfindig zu machen. Als ich ihn dann aber kurze Zeit später sah mit seinem Koffer in der Hand überkam mich die Freude und nahm ihn in meine Arme nachdem er aus dem Eingangsbereich raus war. Natürlich war er erstmal überrascht, man merkte es sofort an seiner Haltung, als er dann aber erkannte, das ich das bin, schloss er mich mindestens genauso fest in die arme wie ich ihn.

"Ich habe dich so vermisst.", flüstere ich, während wir uns weiter umarmten.

"Und ich dich erst, ich bin froh, das wir so schnell nicht mehr getrennt sind.", sagt er.

"Gehen wir zum Auto. Man darf, glaube ich, nur eine Stunde da stehen bleiben.", sage ich und trenne mich von seiner Umarmung.

"Die Überraschung ist dir sehr gut gelungen. Ich habe dir wirklich jedes Wort geglaubt.", lächelt er.

"Das war der Sinn dahinter. Auch wenn ich kurz dachte, das ich dich verpasst hätte, als ich sah das der Flug schon gelandet ist.", erzählte ich ihm.

"Naja, jedenfalls warst du rechtzeitig da und konntest mich gut überraschen. Du musst also morgen nicht arbeiten?", fragte er mich.

"Nein, ich habe mir extra frei genommen.", lächelte ich.

"Gut, denn an Schlafen könnte ich jetzt sowieso nicht denken.", grinst er und legt seine Hand auf meinen Arsch.

"Hm, ich bin auch noch gar nicht müde.", grinse ich ebenfalls.

Wir beide grinsten die Zeit nur bis wir dann vor dem Auto ankamen und ich mich hinter das Steuer setzte. Er legte seinen Koffer noch in den Kofferraum, bevor er ich neben mich setzte und ich los fuhr.

"Mama und Papa haben uns zu Sonntag eingeladen in den Zoo zu fahren.", sagte ich.

"Hast du schon zugesagt?", fragte er nach.

"Ich wollte vorher dich fragen, ob du überhaupt auch Lust hast.", erklärte ich ihm.

"Dann ruf morgen bei den beiden an. Ich finde die Idee toll, ewig war ich nicht mehr im Zoo. Das letzte Mal bestimmt als ich zehn oder elf Jahre alt war.", schwärmte er.

Wir redeten nicht weiter vom Zoobesuch bis wir wieder in unserer Wohnung waren und plötzlich ganz andere Stimmung herrschte. Wir waren so heiß aufeinander das alles so schnell geschah und bevor wir uns versahen war schon der nächste Tag angebrochen.

Well, that escalated quickly - ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt