Kapitel 62

53 2 0
                                    

Kapitel 62

Eine Gruppe von 6 Personen saß an einer großen Tafel. Drei Frauen und drei Männer, alle waren sie so im Alter von Travis. Die Männer schick im Anzug, die Frauen mit High Heels und knappen Kleidern, trägt man sowas als Mutter? Und woher verdammt hatten sie diese tolle Figur trotz Schwangerschaft? Die ersten prüfenden Blicke trafen mich, als wir den Tisch erreicht hatten. Travis grüßte jede Frau mit Küsschen rechts links und danach die Männer mit einem einfachen Klopf auf die Schulter.

"Das hier ist übrigens Liz, meine Freundin.", verkündete er stolz als wir saßen.

"Das sind Annette, Verona und Christin. Marcus, der Mann von Annette, Christian, der Mann von Verona und Bastian.", stellt er alle vor.

"Hey.", sage ich in die Runde mit einem Lächeln, das als freundlich durchgehen könnte.

"Du musst den Wein probieren, Travis. Ein echter Sankt Blank.", sagte Verona ohne weiter auf mich einzugehen.

Einerseits war ich froh darüber, denn im Mittelpunkt stehen, tat ich nicht so gerne anderseits fand ich das ziemlich unhöflich von ihr.

"Schmeckt fantastisch. ", sagt er begeistert.

Ich wusste gar nicht, das er so ein Weinkenner war oder war er das nur bei seinen Freunden? Die sind ja sowieso ein wenig abnormal. Die ganze Zeit über versuchte ich den Gesprächen von Wein aus Italien und den Immobilienmarkt in den verschiedensten Ländern zu folgen, was mir aber weniger gelang, also schwenkte ich um und tat nur noch so als würde ich zu hören. Analysierte stattdessen immer die jeweilige redende Person ausführlich. Annette hatte ein deutliches Muttermal unter ihrem Schlüsselbein welches sie ständig versuchte mit den Trägern des Kleides zu verdecken. Bastian hatte nur noch eine Halbglatze, man sah das es ihm damit nicht gut ging, denn er strich ständig darüber und zog seine Augenbrauen zusammen. Und bei Verona fand ich das offensichtlichste von allen, sie himmelte meinen Travis an und das obwohl sie verheiratet ist! Die beiden müssen mal was gehabt haben oder er hat einfach eine unglaubliche Ausstrahlung auf sie. Mich machte das richtig wütend, wie sie ihn die ganze zeit ansah, wie ihre Augen funkelten wenn er spricht und wie sie über ihre roten Lippen leckte, wenn er durch seine Haare ging. Viel das denn niemanden auf?

"Entschuldigt mich kurz.", sage ich schnell und gehe auf Toilette.

In einer der Kabinen schließe ich mich ein und gehe mir verzweifelt durch die Haare. Mir wäre das alles angenehmer gewesen wenn er mir darüber berichtet hätte. Über die hochnäsige Gesellschaft, die er seine Freunde nennt und vor allem Verona, die mich nicht beachtet und dafür Travis viel zu sehr. Er müsste es doch längst bemerkt haben, wieso hat er nichts bemerkt? Am liebsten würde ich hier jetzt einfach verschwinden, aber den Triumph wurde ich Verona nicht lassen, ganz sicher nicht. Am Tisch wurde immernoch lebhaft über die Börse gesprochen, echt tolles Thema! Als ich an den Tisch kam, strich ich Travis über seine Schulterblätter und bückte mich runter, um ihm einen Kuss zu geben. Nicht leidenschaftlich genug, um die volle Aufmerksamkeit des Restaurants zu bekommen, aber lang genug, das Verona rot vor Wut wurde.

"Lass uns nicht mehr so lange bleiben, ok?", flüsterte ich in sein Ohr.

Er nickte lächelnd als Antwort und zufrieden setzte ich mich wieder auf den Platz gegenüber.

Eine Stunde später, kurz nach dem Dessert verabschiedeten wir uns von den anderen und machten uns auf den Rückweg. Travis total glücklich mit einem Dauergrinsen auf den Lippen und ich, naja, er würde sehen, was er davon hatte.

Well, that escalated quickly - ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt