Kapitel 78

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Kapitel 78

Der nächste Morgen brach herein und ich fühlte mich ausgelaugt wie eh und je oder besser gesagt wie in den alten Zeiten, wo Travis und ich den ganzen Tag Sex hatten. Es war diesmal vielleicht nicht der ganze Tag, aber viel Schlaf zur Erholung hatten wir dennoch nicht gehabt.

"Guten Morgen!", sagte ich lächelnd, als ich sah, das seine Augen sich öffneten.

"Bist du schon lange wach?", fragt er mich noch etwas verschlafen.

"Ein bisschen, aber das ist ok.", sage ich und ziehe mich näher an ihn.

"Am liebsten würde ich niemals wieder aufstehen und immer und ewig mit dir im Bett verbringen." , lächelt er.

"Ich muss pinkeln.", platzt es dann plötzlich aus mir heraus.

Travis verfiel in ewiges Lachen und ja, ich fand das nicht nett. Ich musste schließlich aus diesem warmen Bett aussteigen und ins kalte Badezimmer gehen, nicht er!

"Wenn du willst, das ich weiter Respekt vor dir habe, hörst du damit auf. Schließlich trage ich unser Kind in mir.", sage ich beleidigt, als ich wieder im Schlafzimmer war.

"Ok, jetzt komm wieder ins Bett und lass uns Spaß haben."

"Ich habe Hunger, Travis. Du gehst Brötchen holen und ich geh mich anziehen."

Seufzend stand auch er auf und brachte mir einen kurzen Blick auf sein wertvolles Stück, bevor er sich seinen Boxer überzog.

"Na, hast du Honig geleckt?", fragt er grinsend.

"Ich bin wirklich nicht in der Stimmung für Sex.", schiebe ich ihn von mir.

"Dann geh ich mal Brötchen holen. Irgendwelche besonderen Wünsche?", fragt er noch.

"Croissants und Mohnbrötchen. Danke.", sage ich noch lächelnd.

Er lächelte darüber und nahm sich die Autoschlüssel zur Hand.

"Bis gleich.", rief er noch.

"Hallo Dusche.", lächle ich und ziehe mir die Unterwäsche aus, bevor ich unter die Dusche hüpfen konnte.

Das warme Wasser ließ mich kurz alles vergessen, jedenfalls bis meine Hände etwas ertasten was überhaupt nicht gut war. Mein Bauch konnte sich doch nicht so früh schon ausdehnen, oder? Das ging doch gar nicht. Etwas panisch stieg ich aus der Dusche und band mir schnell ein Handtuch um, bevor ich dann an der Wohnungstür auf Travis wartete.

"Oh wow, hast du auf mich gewartet?", fragt er grinsend mit Tüte in der Hand.

"Hier, fühl mal.", sage ich und nehme seine Hand.

"Seit wann machen wir denn sowas?", fragte er nun, als mein Handtuch zu Boden fiel.

"Ich meine das ernst, fühl mal meinen Bauch. Das fühlt sich komisch an.", sage ich, während er über meinen Bauch glitt.

"Also ehrlich gesagt, kann ich mich gerade nicht auf deinen Bauch konzentrieren.", starrt er meine nackten Brüste an.

"Man Travis.", seufze ich und gehe ins Schlafzimmer, um meine wichtigsten Teile in Stoff zu hüllen.

"Jetzt konzentrieren dich.", sage ich ernst.

Seine kalte Hand legt sich auf meinem Bauch und gleitet mit dieser über meinen Bauch.

"Ich fühle da nichts, du hast wohl einfach ein wenig Paranoia.", sagt er gelassen.

"Vielleicht hast du recht. Ich kann mich immer noch nicht so ganz mit dem Gedanken anfreunden bald Mutter zu sein.", seufze ich.

"Komm, lass uns erst einmal etwas essen und dann können wir ja ins Kino oder so.", schlug er vor.

"Wir waren ewig nicht mehr im Kino.", lächelte ich.

Wir beide setzten uns an den kleinen Tisch und aßen unsere Brötchen.

"Ich muss dir noch was sagen.", kommt es kleinlaut aus Travis' Mund, während wir den Tisch abräumten.

"Und das wäre?", fragte ich seufzend.

"Bevor wir ins Kino fahren solltest du wissen, das meine Freunde uns eingeladen haben. Wir wollen uns eine Doku über die Erde anschauen."

"Vergiss es! Wir gehen ganz sicher nirgendswo hin, wenn deine Freunde dabei sind. Du weißt ganz genau, was beim letzten Mal passiert ist, aber wenn du willst das die Verlobung geschichte ist, bitte.", sage ich.

"Geh doch nicht direkt vom schlimmsten aus, das war ein einziges Mal und es war definitv keine Absicht!"

"Nein, ihr beide wart schon einmal zusammen und dann hast du sie geküsst, das sind zwei. Es heißt ja schließich auch, alle guten Dinge sind drei oder?"

"Liz bitte, mach da jetzt kein Drama draus. Wir gehen doch schließlich nur ins Kino, wie soll da auch nur etwas passieren?", fragte er mich nun angreifend.

"Ok, dann geh doch zu deinen tollen Freunden und guckt eure dämliche Doku, aber denk bloß nicht, das du dann noch einmal wiederkommen brauchst.", schrie ich ihn nun an.

"Das ist immernoch UNSERE Wohnung, vergiss das nicht!", wurde er auch lauter.

"Wenn du das so betonst, dann geh ich eben!", sage ich und gehe ins Schlafzimmer, wo ich mich einsperre.

"Lass mich rein, Liz!", sagt Travis erschöpft.

"Du hast deutlich genug gesagt, was du von unserer Beziehung hälst, das hat doch keinen Sinn mehr.", sage ich durch die Tür.

Aus dem Schrank nahm ich mir eine kleine Sporttasche in die ich ein paar Kleidungsstücke stopfte, die für mindestens eine Woche reichen sollten.

"Du willst doch jetzt nicht wirklich das alles hinter dich lassen."

"Was soll ich denn von dem all halten, wenn du anscheinend mehr hinter deinen Freunden stehst als hinter deiner Verlobten.", sage ich ruhig.

"Überleg dir das alles noch einmal, deine Hormone gehen doch gerade nur mit dir durch.", versucht er mich zu überreden."

"Vielleicht bleibe ich auch nur einen Tag weg, wer weiß, aber ich brauche gerade ein bisschen unparteiische Umgebung."

"Gott, du und deine Stimmungsschwankungen konnte ich noch nie verstehen."

"Bis dann.", sage ich ohne weiter darauf einzugehen.

Ich nahm mir noch meine Schlüssel aus der Schale, bevor ich aus der Wohnung ging und zu Fuß die Treppen runterstieg, die zur Tiefgarage führten. Unschlüssig wohin ich fahren sollte, fuhr ich erst einmal zum nächsten Burgerladen und aß etwas. Streit machte mich jedesmal aufs Neue hungrig. Wenn ich zu Chloe fahren wüde, würde sie mit ihrer pseudopsyche Analyse versuchen mich umzustimmen, außerdem würde er wahrscheinlich auch als erstes zu John kommen. Meine Eltern würden wahrscheinlich sofort abschätzend den Kopf schütteln, ich liebte sie, aber die beiden wussten nicht was für mich privat war und in was sie sich einmischen konnten. Sollte ich etwa zu Ella fahren? Sie steht immer hinter mir und würde mich beschützen, genauso wie die anderen meiner Freunde in München, aber es war mir definitv eine zu lange Autofahrt. Blieb mir also nur noch NIklas oder ein Hotel. Dabei schloss ich das Hotel schnell aus, denn Bargeld hatte ich nicht dabei und Travis kontrollierte regelmäßig die Kreditkarenabrechnung.

"Hey.", sage ich lächelnd zu Niklas, der verdutzt an der Tür stand.

"Was machst du denn hier?", fragt er mich.

"Ich brauche eine Unterkunft für ein paar Nächte.", schaue ich dabei auf den Boden.

"Ihr habt euch gestritten?", fragte er amüsiert.

"Das geht dich nichts an, ok?", sage ich wütend.

"Komm rein, wilst du Tee oder Kaffee?", fragt er mich.

"Nein, ich will eigentlich nur schlafen.", sage ich.

"Aber es ist zwölf Uhr."

"Du hast doch schließlich sicherlich keine Lust mir zuzuhören oder? Also schlafe ich lieber."

"Weißt du was, ich höre dir gerne zu.", sagt er lächelnd.

Well, that escalated quickly - ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt