Kapitel 80

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Kapitel 80

Eine Weile war vergangen, naja zumindest war heute endlich Dienstag, mein freier Tag in dieser Woche. Also konnte ich mich in Ruhe auf den Termin beim Frauenarzt vorbereiten, dabei wurde ich ehrlich gesagt immer nervöser und Travis würde noch bis mittags in der Kanzlei bleiben, um dann um halb vier mit mir dahin zu fahren. Ich tippte wie wild auf dem Holz des Tisches herum, weil mir die Zeit einfach zu langsam verging. Wie konnten es denn noch zwei Stunden sein bis Travis kam, es fühlte sich an wie mindestens zehn die seit er zur Arbeit gegangen vergangen sind. Mit jeder weiter vergehenden Minute, verzweifle ich mehr über den Gedanken in Monaten ein eigenes Kind in meinen Armen zu halten. Würde ich das alles überhaupt schaffen? Ich habe doch keine erfahrungen damit, wie man das mit dem eigenen Kind macht und wie man es richtig erzieht. Was ist, wenn es ein Straftäter wird? Was, wenn es nie eine Arbeit findet? Es scheint mir so früh für ein eigenes Kind zu sein, viel zu unerfahren sind wir beide und vielleicht ist es auch gar nicht der richtige Moment. Was ich jetzt brauchte war meine allerbeste Freundin.

"Ella, ich brauche dich.", sage ich schluchzend in den Hörer.

"Was ist passiert, Liz?", fragt sie panisch.

"Ich kann das alles nicht.", schluchze ich.

"Tu dir bitte nichts an, ok? Bleib einfach da, wo du bist! Ich fahre sofort los ok? Tu nichts falsches bitte.", sagt sie panisch und legt schon auf.

Mein Handy fällt auf den kalten Boden auf dem ich ebenfalls sitze und einfach gar nichts tue. Selbst als ich die Schlüssel im Schloss der Wohnungstür höre, bewegte ich mich nicht. Mein Körper ist wie eingefroren und ist nicht im Stande nur ein Finger zu bewegen.

"Liz?", fragt er leise und stürzt zu meinem körper.

"Hey Baby, schau mich an! Was ist los?", sagt er und rüttelt mich fest, doch keine Reaktion von mir.

"Scheiße.", flucht er und rauft seine Haare.

"Hörst du mir zu? Egal was in der Zeit, wo ich nicht da war, passiert ist, du musst mit mir reden, damit wir das Problem lösen können.", redet er auf mich ein.

"Vielleicht brauchst du aber auch nur Ruhe und Zeit für dich." seufzt er und legt die Arme unter meinen Körper.

Mit einem Ruck liege ich in seinen Armen und obwohl ich mich nicht bewegen kann, füllt sich mein ganzer Kröper mit einer warmen Energie, die nur von ihm kommen kann. Dieser Typ tut immer noch alles für mich und ich bin wie am ersten Tag verliebt in ihn, unfassbar.

"Ruh dich aus! Ich komme gleich noch einmal und bringe dir Tee.", flüstert er, bevor er mir einen kurzen Kuss auf die Wange gibt und aus dem Schlafzimmer verschwindet.

Das letzte was ich bemerke, ist das Travis mir einen Tee hinstellt und sich kurz zu mir setzt, bevor ich letztenendes doch einschlafe. Der Tag war zu anstrengend und aufreibend für mich, dabei habe ich doch eigentlich nicht die Veranlagung aus jeder Mücke einen Elefanten zu machen. Naja gut, vielleicht ab und zu, aber ich übertreibe es so oft.

Heißer Teegeruch steigt in meine Nase und lässt mich aufhorchen. Ein heißer Roibustee, mein Liebling unter den ganzen Sorten, aber er konnte unmöglich von gestern Abend sein.

"Ich habe dir nach dem Aufstehen einen neuen gemacht. Dachte, das könntest du gebrauchen.", sagt er schulterzuckend und kommt zögernd ins Schlafzimmer.

Nickend nehme ich zur Kenntnis was er mir gesagt hatte. Diese Situation war deutlich komischer als ich gedacht hatte und Unbehagen breitete sich in mich aus.

"Du siehst erschöpft aus. Sicher das du ausgeschlafen hast?", fragt er fürsorglich und gleitet mit seiner Hand über meine Wange.

Wieder nur ein Nicken von mir. Ein Seufzer von ihm, bestätigt das er verzweifelt zu sein scheint.

Well, that escalated quickly - ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt