8 - Mumienflüche und Schneckenspeed
Als ich im Bademantel aus dem Bad kam, waren doch einige Andere aus ihrem Winterschlaf erwacht. Ich zog mich an und ging mit noch nassen Haaren in die Küche hinunter.
Am Frühstückstisch grinste Sophia mich an. Sie saß dort mit Jake* und Tom*, die sich wie Kleinkinder um die Morgenzeitung stritten. Mam und Papa machten sich für ihren Job in der Tierarztpraxis fertig. Ihr Hauptgebiet waren Hunde. (Neiiiin wäre niemand drauf gekommen)
Ich machte mir eine Wurstsemmel und dachte an die neue Schule. Wenn Anna, Sophia und ich ins Shoppingcenter gingen, was selten vorkam, fühlten wir uns immer unwohl und beobachtet. Wie würde das erst in der Schule sein?! So langsam entwickelte ich ja noch Paranoia.
Doch so sehr ich es auch verhindern wollte, der erste Schultag rückte näher. Und eine Woche vor Schulbeginn kam die Hiobsbotschaft: Ein Brief von der Schule und eine Liste der Schulsachen. Als Nick mir am Frühstückstisch den Brief mit ausdrucksloser Miene reichte, ahnte ich schon Schlimmes.
Dann las ich und erbleichte. Wir würden in verschiedenen Klassen sein!! Ich spuckte Cornflakes quer über den Tisch. Nick kam allein in die 6a, ich in die 6b und Sophia und Anna in die 6c! In dem Brief teilte uns die Direktorin mit, dass das die einzige Möglichkeit war, da die Klassen sowieso schon überfüllt waren. Ich hätte den Zettel am liebsten zerfetzt und vergrub mein Gesicht in den Händen.
Meine Angst vor der Schule wurde zu richtiger Panik, und zwar die Sorte, die einem Bauchschmerzen macht und einen nicht schlafen lässt.
Um mich abzureagieren ließ ich meine Wölfin auf den Wald los. Den benutzte ich als imaginären Boxsack. Ich sprang einfach vom Tisch auf und hetzte durch die Tür. Ich war richtig wütend und raste durch den Wald. Moosfetzen wirbelten hinter mir auf, doch ich rannte einfach blind irgendwohin. In meiner Raserei erreichte ich die Hauptstraße, doch ich sprintete einfach rüber.
Ein Fehler.
Auf der zweispurigen Straße waren öfters Autos unterwegs, und so war es klar, dass ich fast von einem Mercedes niedergefahren wurde. Sowas passierte mir immer, bei meinem Glück.
Der Fahrer schrie, Reifen quietschten, das Auto bremste und drehte sich dabei leicht nach links. Die Motorhaube streifte meine Flanke und ich spürte Schmerz. Ich stolperte und machte einen Überschlag ins Gebüsch. Dort blieb ich liegen, während kleine Zweige unf Blätter auf mich niederrieselten und mir Staub die Augen verklebte. Auf der Straße hörte ich den Autofahrer hektisch telefonieren und ich meinte etwas von »Polizei! Tierarzt!« zu hören!
Meine Flanke und der linke Oberschenkel taten immernoch schrecklich weh. Schnell stieg mir der mir allzu bekannte metallische Geruch in die Nase.... Ich lag schnell atmend unter Zweigen und konnte nicht flüchten, als die Polizei und ein Tierarztwagen daherkamen. Sie diskutierten lautstark und dann hörte ich Rascheln. Jetzt war es aus. Wahrscheinlich würden sie mich betäuben und in einen Zoo stecken. Doch dann hörte ich jemanden: »Das darf doch nicht wahr sein...« murmeln. Gott sei Dank. Es waren meine Eltern, die heute zum Glück Dienst hatten. Jetzt hatte ich keine Angst mehr.
Mom wollte mich anfassen, doch einer der Polizisten rief: »Wollen sie dieses Monster nicht betäuben??« Mom erwiederte: »Das hatte ich gerade vor! Lassen sie mich meinen Job machen!! Idiot.« das letzte Wort flüsterte sie. Dann beugte sie sich über mich und tat so als würde sie mir eine Spritze geben. Ich schloss die Augen und stellte mich klugerweise tot, da ich wusste, was sie vorhatte.
Dann hoben sie mich auf eine Trage und brachten mich zum Wagen. Wir fuhren in die Praxis meiner Eltern, wo sie mich verarzteten. Meine ganze linke Seite fühlte sich an, als würde sie in Flammen stehen. »Ach Schatz, was machst du nur für Sachen! Du hast da ein paar üble Schrammen, aber sie werden in ein paar Tagen verheilt sein. Übrigends, zu hause reden wir mal miteinander.«
Verwirrt verwandelte ich mich, was mich leider nicht vor den Verletzungen bewahrte, denn sie zierten auch meinen Menschenkörper. Mom und Dad hatten meinen ganzen Oberkörper bandagiert und ich sah aus wie eine Mumie. Meine linke Seite schmerzte bei jeder Bewegung, als ich Zuhause mit dem Elan einer altersschwachen Weinbergschnecke die Treppen hochsauste.
Ich legte mich auf mein Bett und seufzte. Da ging die Tür auf und Mom kam herein. Sie setzte sich auf die Bettkante und streichelte mir durchs rotbraune Haar. Liebevoll sagte sie: »Wie konnte das passieren? Du bist doch sonst immer so vorsichtig.« Ich seufzte. Na toll. Jetzt kam sie wieder mit diesem Mutter - Tochter Gespräch. Ich war noch nie gut im Erklären gewesen.
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Diesmal kein Kapitel, weil eigentlich alles verständlich sein sollte ;P
Oben seht ihr die Wolfsgestalten der Geschwister ^^ stellt euch Anna nur einen Tick heller und silberner vor :P
Ps: wenn ihr einen Rechschreibfehler findet, könnt ihr ruhig anfangen zu meckern :) ich werd ihn dann korrigieren ^^
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Allein unter Menschen!
Про оборотнейNormal sein ist relativ. Jedenfalls für Caroline. Während andere bei dem Gedanken, ein Werwolf zu sein, vermutlich panisch geworden wären, hatte sie samt ihren drei Geschwistern bereits seit ihrer Kindheit Zeit, sich damit abzufinden. Werwolf von Ge...