29 - Zum Angriff!

2.9K 254 48
                                    

29 - Zum Angriff!

"Dienstag, es ist Dienstag, Dieeeeenstaaaaaag!" jubelte ich, als Clara und ich durch das Schultor in die Kälte traten.

Alle starrten mich an.

Oh mein Gott, das war mir aber jetzt wirklich extrem.....

egal.

Clara warf mir einen grinsenden Blick von der Seite zu. "Ich verstehe ja, dass du am Freitag so jubelst, aber womit hat der Dienstag das verdient?"

Ich schaute sie finster an. "Tu nicht so als hättest du es vergessen, heute ist meine erste Selbstverteidigungs-Unterrichtsstunde!"

Sie lachte nur. "Weiß ich doch. Ich muss jetzt jedenfalls los, erzählst du mir nachher am Telefon alles haarklein?"

"Natürlich!" Wir verabschiedeten uns und sie stapfte durch den Schnee richtung Bushaltestelle.

Meine Mutter wollte mich abholen, also stellte ich mich unter das Vordach am Schulhof, um den Schneemassen zu entgehen, die der Wind umherwirbeln ließ.

Ich wartete und wartete und die Kälte drang immer weiter durch meine Kleidung. Ich fröstelte. Wo blieb sie nur?

Plötzlich hörte ich knirschende Stiefel im Schnee. Ich blickte auf und erkannte Luca, der mit der Kapuze tief im Gesicht auf mich zugestapft kam.

Er stellte sich zu mir und meinte: "Hast du Stimmungsschwankungen?"

Was zum...?

"Wie bitte?!?!" schnauzte ich zurück.

Er schmunzelte. "Naja, zuerst brüllst du vor Freude den ganzen Schulhof zusammen und jetzt machst du ein Gesicht als wäre dein Lieblingscharakter aus einem Buch grausam gestorben."

Ich runzelte die Stirn. "Nein, es ist nur, ich mache neuerdings einen Selbstverteidigungskurs und meine Mutter sollte mich abholen, aber offenbar hat sie mich vergessen."

"Tssss.. dich kann man nicht vergessen. Schau, da ist deine Mutter ja schon!" Ich blickte in die Richtung in die er deutete und sah tatsächlich unser Auto an den Straßenrand fahren. "Phu, gottseidank. Danke Lu, Bye!"

Ich fetzte los. Luca rief mir noch hinterher: "Bye! Moment... Lu?"

Ich öffnete die Autotür. "Mein neuer Spitzname für dich!" brüllte ich zurück. Ich warf mich auf den Beifahrersitz und knallte die Tür zu.

"Wo warst du so lange? Ich wäre in diesen Polarkreisen fast erfroren!" "Stand im Stau." war die kurze Antwort. Pha. Ich lehnte meinen Kopf gegen das Fenster und sagte nichts. Im Auto herrschte Schweigen. Ich starrte durch die Windschutzscheibe und beobachtete die Schneeflocken, die mit diesem komischen Effekt über das Auto flogen.

Da errinnerte ich mich plötzlich daran, was Luca gesagt hatte.

Dich kann man nicht vergessen.....

Wie war das jetzt gemeint? Vergaß man mich nicht weil ich so nerfig, peinlich und auffällig war, oder weil man sich gern an mich errinnerte?

Ich runzelte die Stirn. Das war wohl eines der ungelösten Rätsel des Universums. Genauso wie die Frage, warum Dobby sterben musste.

Nach der stillschweigenden Autofahrt bogen wir auf den Parkplatz vor der Sporthalle ein.

Ich hiefte meine Sporttasche, die Mam für mich von Zuhause mitgenommen hatte, aus dem Auto und wir gelangten zum Eingang.

Vor der Garderobe kam mir ein Mann entgegen, der sich als der Trainer herausstellte.

Nachdem ich einen geliehenen ekelhaften weißen Anzug anziehen musste, der nach Schweiß roch, war ich nicht mehr ganz so vorfreudig.

Doch meine Laune besserte sich, als mir der Trainer bereits in der ersten Stunde ein paar Tritte beibrachte und meinte, ich sei ein Naturtalent, vor allem weil ich nach der Stunde nichtmal schwitzte.

Ich erinnerte mich plötzlich an einen Spruch eines alten asiatischen Ninjameisters: Verschwindet von hier ihr Waschlappen, ich bin kein Ninjameister, ich bin der Hausmeister!

Er war ein so weiser Mann.
_____________________________
Ich weiß, es ist etwas kurz :/ Sorreeey (/.\) Ich geb euch noch einen Tipp: lasst euer Handy nie auf die Gehsteigkante fallen... der Bildschirm könnte kaputtgehen...

Danke für eure netten Gratulationskommentare (← dieses Wort ist Duden-reif)
:-* :)

Allein unter Menschen!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt