6 - Patrick, ohne Nase verpasst du echt was!

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6 - Patrick, ohne Nase verpasst du echt was!

Jedenfalls wollte ich das alte Haus nicht verlassen. Doch es half nichts. Der Wagen startete und mein Heim verschwand in der Ferne. Wer wohl dort einziehen würde? Und ob sie die geheime Kammer im Keller finden würden, wo ich immer meine Süßigkeiten versteckt hatte?

Wir waren alle traurig und schwiegen bedrückt. Mom versuchte uns aufzuheitern : »Ach, Kopf hoch Kinder!! Das neue Haus ist toll! Es steht mitten in unserem Revier im Wald und ist rieeeeesig. Ihr könnt den ganzen Tag im Wald spielen!«

Naja, mal sehen. Wahrscheinlich ist das Haus nur ne alte Hütte, und Mam übertreibt nur. Wir fuhren mittlerweile die Landstraße entlang. Da es Hochsommer war, hatten wir alle Fenster geöffnet und der Wind brauste durchs Auto, wodurch meine Haare in Sophias Gesicht flatterten. Belustigt zog sie an einer Strähne und kringelte sie zusammen.

Jetzt kam der Wald in sicht. Mom bog auf einen kleinen, aber trotzdem asphaltierten Weg ein. Der Wagen fuhr zwischen den dunklen Tannen und Fichten hinurch und sofort wurde meine Stimmung besser. Ich entspannte mich. Hier bei den Bäumen war mein Instinkt beruhigt und ich fühlte mich heimisch. Wie in den Werbekatalogen. Die dunkelbraune, wertvolle Holzvertäfelung ruft heimische Gefühle hervor.....kitschig.

»Da vorne ist es, Kinder!« Tatsächlich! Ein Haus kam in Sichtweite. Es war wirklich schön und groß! Punkt für dich, Mama. Es lag auf einem Hügel und war sehr modern. Ich machte mir ein wenig Sorgen wegen den großen Fenstern, wo jeder hineinschauen konnte, doch der Wald war hier so dicht... Und so SCHÖN! Der Garten ging ohne Abgrenzung direkt in ihn über! Wow!

In der Stadt hatten wir weit laufen müssen, bis wir in der Natur waren, doch hier.. Mom schaute mich an und lächelte. »Na, hab ich zu viel versprochen?« Ich schüttelte wild den Kopf und sprang aus dem Auto.

Ich atmete tief ein und schloss die Augen. Ich konnte das Aroma von Tannennadeln fast schmecken. Außerdem lag in der Luft ein süßer Duft von Blumen, Vögeln, Tieren, Ameisen, Erde, Holz, Heidelbeeren, Pilzen, Wasser, Matsch, Stein, Sand, Blättern, Kräutern, Harz und vielem mehr. Himmlisch. Spontan verwandelte ich mich in den Wolf und erkundete die nähere Umgebung.

Erkunden trifft es nicht ganz, denn ich drehte mal wieder durch und wurde hyperaktiv. Das hatte ich manchmal. Ich lief Slalom um Bäume, rannte wie eine Irre, wälzte mich freudig in Tannennadeln und schreckte ein paar Vögel auf, die am Boden pickten.

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Lehrbuch der Werwölfe

Kapitel 4: Eigenschaften

Eine Verwanlung zum Werwolf kann auch bei Menschen Auswirkungen auf Verhaltensweisen und Eigenschaften haben. Meist hat man ständig den Drang, Fleisch zu Essen oder in der Natur zu sein. Man zieht auch meistens die Ruhe dem Lärm vor, das Land der Stadt. Ausserdem kann das Werwolfsein bewirken, dass man Menschen eher negativ sieht und sich lieber mit Tieren abgibt. Generell wird man sehr naturverbunden. Allerdings gibt es auch extreme Verhaltensweisen wie Agression, Angstzustände und tierisches Verhalten. Das kommt aber eher selten vor. Bei Menschen, die sich mit ihrem inneren Wolf nicht abfinden können, treten Depressionen, Angst und meistens leider auch selbstverletzendes Verhalten auf.

Allein unter Menschen!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt