14 - Filmriss und ein männlicher Schneewittchen-fake
"Fick dich du Scheißteil!" Wütend schmiss ich den Wecker gegen die Wand. Ich stöhnte. Mir tat alles weh. Was war gestern passiert? Ich errinnterte mich nurnoch, dass Mam uns eine Geschichte erzählt hatte, alles andere war weg.
Schaudernd bemerkte ich etwas rötlich braunes unter meinen Fingernägeln. Ich konnte auch irgendwas zwischen meinen Zähnen spüren.
Ich rollte wie eine zermatschte Semmel aus dem Bett. Nach einer Konfrontation mit dem Türrahmen, stolperte ich runter in die Küche, wo Nico* saß, und müde in seinem Kaffee rührte. Alles andere schlief anscheinend noch. Missmutig knallte ich einen Topf auf die Herdplatte und goss Milch hinein. Warum Mikrowelle, wenns auch so geht. Ich traue diesen Dingern nicht. Ich mein, einmal nicht aufgepasst und sie explodieren?
Dann schaltete ich den Herd an, lehnte mich gegen die Kücheninsel und sah Nico fragend an. Er bemerkte meinen Blick und meinte: "Was gestern passiert ist? Keine Ahnung. Die Errinnerung kommt entweder gleich zurück, im Laufe des Tages und in manchen Fällen sogar gar nicht. Übrigends, deine Eltern haben dich krankschreiben lassen. In so einem Zustand kann man sich nicht wirklich konzentrieren." Erleichtert kippte ich Kakaopulver in die fertige Milch und schlürfte das Getränk.
Dann nahm ich mir ein Glas Wasser, warf ne Aspirin rein und stürzte es runter. Kurzum, ich fühlte mich, als hätte ich einen Kater. Wahrscheinlich war es ja auch sowas ähnliches.
Wolfsmüde wankte ich die Treppe wieder hoch und kippte wie ein Baum ins Bett.
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Als ich am Nachmittag aufwachte, war das erste, was ich sah, mein leeres Fenster. Dahinter war alles weiß. Häh? Normalerweise sah man da einen Berghang. Verwirrt sah ich genauer hin.
Mein verschwommener Blick klärte sich langsam und da erkannte ich auch die riesigen Schneeflocken, die vor dem Fenster tanzten! Es schneite! Whouu! Ich setzte mich auf und stand immer noch etwas wackelig auf.
Der Kopfschmerz war verschwunden, nur ein dumpfes Gefühl hinter den Schläfen war geblieben.
Vorsichtig öffnete ich das Fenster. Ein Schwall kalter Luft traf mich und kühlte mein Gesicht. Ich roch diesen speziellen Geruch, den Schnee manchmal hat. Still beobachtete ich das leise Fallen der Schneeflocken. Das hatte bei mir immer eine ungemein beruhigende Wirkung.
Ich lehnte am Fenster und streckte die Hand aus. Schneeflocken streiften meine Haut wie zarte Federn und schmolzen darauf. Ich dachte einfach an gar nichts.
Plötzlich machte es klick. Und die Errinnerungen kamen wieder zurück. Verwirrt schüttelte ich den Kopf, obwohl Nico* mich vorgewarnt hatte. Schrecklich, was ich alles angestellt hatte... Ich war wirklich eine Bestie. Die letzte Errinnerung bestand darin, dass ich todmüde um 6 Uhr morgends in mein Badezimmer gewankt war, mir getrocknetes Blut vom Gesicht gewaschen und mir den Pyjama angezogen hatte.
Seufzend schloss ich das Fenster, da es allmählich kalt wurde. Doch ich wollte noch in den Schnee.
BAM spontaner Wolfs-spaziergang!
Ich liebe Spontanität.
Ich rannte zum Fenster am Ende des Ganges, öffnete es und kletterte aufs Dach, von dort sprang ich in einen Baum und kletterte auf den Boden.
Ich verwandelte mich sofort und ging in den Wald.
Der Schnee erstickte alle Geräusche und so war es absolut still, als ich durch den Wald spazierte. Ich war nicht auf Beutejagd, auch wenn viele köstliche Düfte auf meine Nase trafen. Der Schnee überzog alles mit einer Schicht Puderzucker und alles glitzerte.
Da es so ruhig war, hallte das plötzliche Knacken unnatürlich laut durch den Wald. Huh? Was war das denn? Ruckartig drehte ich meinen Kopf in die Richtung des Geräuschs und lauschte.
Wenn es Menschen waren, konnte ich sie schnell vergraulen. Da hatte ich eine idiotensichere Methode. Die meisten Menschen haben logischerweise Angst vor Wölfen, so ist es kein Wunder, dass sie panisch davonrennen, wenn sie einen hören. Als nun mein lang gezogenes Heulen durch den Wald schallte, was zugegebenermaßen gruselig klang, hörte ich schnelle Schritte, die sich knirschend im Schnee entfernten.
Ich folgte dem Geräusch und fand schon bald eine Fußspur. Ich musste sicherstellen, das der einzelne Mensch hier aus dem Wald verschwand, denn hier gab es eine kleinere Art von Schwarzbären.
Doch offenbar war ich zu langsam, denn ich hörte einen Schrei und dann das wilde Knurren eines Bären!
Ich rannte los. Als ich eine kleine Anhöhe erreichte, sah ich es. Luca. Er drückte sich mit dem Rücken gegen einen schwarzen Baum, vor ihm ein kleinerer Bär, der aufgerichtet genauso groß war wie er. Offenbar brauchte das Tier noch ein letztes Fresspaket, bevor es Winterschlaf hielt.
Entsetzt musste ich zusehen, wie der Bär mit einer Tatze ausholte und Luca am Oberarm erwischte. Er verzog gequält das Gesicht, dunkelrotes Blut floss seine Hand hinunter und hinterließ Flecken auf dem schneeweißen Untergrund und dem schwarzen Baum. Im unpassendsten Moment kam mir der Gedanke: Hey, ein männliches Schneewittchen. Was ist eigentlich der Name für so jemanden? Schneewittwer? Schneewittcher?
Doch da stieg mir der markante metallische Geruch von Blut in die Nase, und von da an wusste ich, dass ich eingreifen musste.
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Leute, ich wünsche euch allen wunderschöne Weihnachten ^-^/ Also ich feiere aufgrund meiner kleinen Schwester ja noch auf die Weise mit dem Glöckchen und dem zugesperrten Raum :) und jetzt sind wir mit meiner Tante auf dem Weg ins Kino damit das "Christkind" alles vorbereiten kann :D schönen Tag noch!
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Lehrbuch der WerwölfeKapitel 8/2:
Vollmondnachwirkungen
Nach einer Vollmondnacht zeigt der Körper katerähnliche Zustände wie Kopfschmerzen und Gedächtnisverlust. Meistens kehren bruchstückhafte Errinnerungen, selten Alle zurück.
Der Zustand sollte ähnlich wie ein Kater auskuriert werden, das heißt viel Schlaf, Wasser und Ruhe. Am besten gehen sie nicht zur Arbeit und bleiben Zuhause.
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Allein unter Menschen!
WerewolfNormal sein ist relativ. Jedenfalls für Caroline. Während andere bei dem Gedanken, ein Werwolf zu sein, vermutlich panisch geworden wären, hatte sie samt ihren drei Geschwistern bereits seit ihrer Kindheit Zeit, sich damit abzufinden. Werwolf von Ge...