33 - Wie man Jemandem den Tag versaut

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33 - wie man Jemandem den Tag versaut

Schlussendlich kam mir eine Idee. Ich würde einfach als Wolf bis zum Stadtrand laufen, und von dort dann als Mensch zur Schule gehen. Gute Lösung.

Dachte ich jedenfalls.

Die ganze Woche lang wurde ich verfolgt.

Maria hatte Blut gerochen.

Im wahrsten Sinne des Wortes, sie hatte sich nämlich den Hund ihres Nachbarn "ausgeborgt" und und hatte versucht, meine Spur zu verfolgen. Glücklicherweise hatte es an diesem Tag geschneit, und der Hund hatte nichts erschnüffeln können.

Am Freitag war ich verdammt froh, diesem Verfolgungswahn endlich entkommen zu können.

Beginnen tat der Tag allerdings nicht so gut. Ich wachte auf, weil ich heftig zusammengezuckt war. Ich hatte geträumt.

Der Traum handelte von einer Zombieapokalypse. Und verwirrend, wie Träume nun mal sind, bekam ich keinen einzigen Zombie zu Gesicht, ein paar Schulkolleginnen und ich verbarrikatierten uns trotzdem in einer alten Hütte.

Seltsamerweise bekamen dann alle die Pest und wir verhungerten fast, und mein Traum-ich beschloss, sich umzubringen.

Und zwar vermutlich auf die bescheuertste Weise, die es überhaupt gibt. Ich nahm ein armlanges Messer, stach es mir in die Brust und versuchte mein Herz zu treffen.

Es tat seltsamerweise nicht weh, aber das Gefühl des kalten Metalls in meinem Körper war schrecklich. Es fühlte sich wahnsinnig real an, ich begann sogar Blut zu spucken, sodass ich aufwachte.

Die Errinnerung an den Traum klebte noch an mir, wie mein schweißverklebtes Nachthemd, was auch der Grund war, warum ich duschen ging.

Doch nichtmal das eiskalte Wasser konnte das dämliche Gefühl erstochen zu werden vertreiben, es sorgte nur dafür, dass sich meine Haut rot färbte, sodass ich im Hummer-Outfit hinunter frühstücken ging.

Mam versuchte das Lachen zu unterdrücken, als sie meine roten Arme sah, dann quietschte sie: "Schätzchen, heute ist wieder Vollmond. Du weisst was du zu tun hast." Ich nickte mürrisch und warf der Kichererbse vor mir einen genervten Blick zu, die vor lauter Anstrengung nicht zu lachen, jetzt selbst rot anlief.

Ich stopfte mir einen großen Bissen meiner Wurstsemmel in den Mund und versuchte sie zu ignorieren.

Als ich fertig gefrühstückt hatte, und meine Arme ihr Rot verloren hatten, stand ich auf und machte mich auf den Weg. Ich genoss die Stille im Wald. Doch als ich mich der Stadt näherte, sank meine Laune, die eh schon mies war, noch weiter.

Die Autos donnerten wie verrückt über die Straßen und verpesteten die Luft. Motorenlärm, sich anschreiende Autofahrer und Hupen. Es gibt nichts schöneres an einem Morgen. Ich war echt froh, dass wir von der Stadt aufs Land gezogen waren.

Genervt setzte ich meinen Weg fort und wäre dabei fast überfahren worden. An der nächsten Hausecke trat ich beinahe in Hundekacke und irgendjemand rempelte mich fast zu Boden, hätte ich mich nicht geistesgegenwärtig an eine Laterne geklammert. Ich hasste die Stadt!

Wenigstens lag die Schule etwas außerhalb, sodass dort wenigstens der Wald in der Nähe war. Selbst wenn ich Bäume nur von weitem sah, fühlte ich mich wohler. Als ich jedoch den Schulhof betrat, traf mich erstmal ein Schneeball am Kopf. Ich explodierte. Ich war sowieso schon geladen und jetzt wurde ich auch attackiert.

"SPINNST DU, KNIRPS?! WILLST DU MICH UMBRINGEN? FINDEST DU SCHNEE SO LUSTIG? DA HAST DU SCHNEE!" schrie ich den Jungen an. Ich nahm eine handvoll Schnee und pfefferte sie direkt in sein verdutztes Gesicht.

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Es war wohl ein Bad Day, wie er im Bilderbuche steht, denn heute hatten irgendwie alle was gegen mich.

"Tut mir leid Herr Professor, ich weiß es nicht." antwortete ich genervt. Unser Deutschlehrer wusste ganz genau, dass ich in Argumentation versagte, trotzdem stellte er mir seit Anfang der Stunde Fragen am laufenden Band.

Ich wünschte, ich wäre heute erst gar nicht aufgestanden. Zuhause im Bett zu liegen und zu verhungern, war vermutlich besser als das hier. Ich konnte mich bereits den ganzen Tag nicht konzentrieren und viele Lehrer hatten mich schon ermahnt, endlich mal aufzupassen.

Der einzige Lichtblick war, dass diese Stunde die einzige war, die mich noch vom Wochenende trennte. Dementsprechend war ich froh, als endlich die Klingel das Ende meines Leidens verkündete.

Doch der Tag war noch nicht vorbei.

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Ey hey hey ho meine kleinen Wölfchen :D da das Wlan im Hotel zu dumm war, um richtig zu funktionieren, hab ich erst jetzt wieder Internet. Danke an alle, die ständig gevoted und kommentiert haben, sodass watty vor lauter Nachrichten abgestürzt ist, als ich endlich mit Internet gesegnet war XD
Ps: diesen Zombietraum hatte ich wirklich (/.\) habt ihr auch so gestörte Träume wie ich? :D

Allein unter Menschen!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt