Ein Neuanfang unter Beißern - Daryl Dixon

Der Kampf beginnt

Es vergingen einige Tage, in denen sich die drei Gemeinschaften auf den Kampf gegen die Saviors vorbereiteten. Sie entwickelten einen Plan, mit dem sie den ersten Kampf überstehen wollten. Jeder hatte hierbei seine Aufgabe und danach würden einige Tage vergehen, wo niemand wissen würde, was mit den anderen passiert war. Doch dieses Risiko mussten sie eingehen. Sie bauten einige Wagen um, schweißten Metallplatten als Schießschutz daran. Samantha war bei letzterem keine große Hilfe. Alle bestanden darauf, dass sie aufgrund ihrer Schwangerschaft nicht so schwer heben sollte und sich auch aufgrund ihrer Verletzung etwas Ruhe gönnen sollte.

Zwar hatte Daryl darauf bestanden, allein zum Sanctuary zu gehen, um Dwight eine Nachricht zukommen zu lassen, doch Samantha hatte seine Einwände ignoriert und war einfach mitgekommen. Das ewige Herumsitzen und Nichtstun machte sie bereits wahnsinnig, auch wenn es erst seit einigen Tagen so war. Sie musste einfach mal raus. Der Streifschuss am Bein heilte sehr gut und bereitete ihr beim Laufen keinerlei Schmerzen mehr, es war also nichts dagegen einzuwenden, wenn sie mit ihm ging.

Samantha schwang sich hinter Daryl aufs Bike und die beiden fuhren los. Als sie schließlich dort angekommen waren, begaben sie sich in ein leer stehendes Gebäude vor dem Sanctuary, wo Daryl einen Stift auspackte und „morgen" auf einen Zettel schrieb. Diesen wickelte er schließlich um einen seiner Bolzen, lud die Armbrust und schoss dann zum Sanctuary. Der Bolzen traf in den Reifen eines Bikes, wo er stecken blieb, nur wenige Zentimeter neben Dwights Kopf, der gerade am Motor herumzuschrauben schien.

Samantha schaute durch das Fernglas und beobachtete jede von Dwights Bewegungen. Als der Bolzen neben ihm sein Ziel fand, zuckte er nicht einmal zusammen. Er blickte sich nur schnell um, ob es niemand bemerkt hatte. Dann zog er den Bolzen auf dem Reifen, las die Nachricht und schrieb dann ebenfalls etwas darauf. Anschließend wickelte er das Papier wieder um den Bolzen, nahm Daryls Armbrust, sah sich noch einmal um und schoss den Bolzen dann zu ihnen zurück. Er fand in einer Palette sein Ziel, neben der sich Samantha und Daryl aufhielten.

Daryl holte sich seinen Bolzen zurück und zog sich dann mit Samantha zurück. Nachdem sie wieder in den Wäldern waren, lasen sie Dwights Nachricht. Er hatte ihnen mitgeteilt, wo sich die Aussichtsposten befanden. Bei diesen Posten handelte es sich um kleine Aussichtsplattformen in den Bäumen, auf denen je ein Mann stand und Wache hielt. Also machten sich die beiden auf den Weg, um die Wachmänner dort auszuschalten. Da Daryl nicht mehr sehr viele Bolzen hatte, schoss Samantha mit Pfeilen auf sie. Die meisten von ihnen fielen hinunter, als sie tot waren. Doch zwei sanken gegen den Baum, weshalb Samantha nicht all ihre Pfeile wieder zurückbekam.

Mit jedem Wachmann, den sie erledigten, strich Daryl die jeweilige Zeile auf Dwights Nachricht durch. Einige der Posten waren auch auf dem Boden, diese Männer erledigte Daryl. Nachdem sie alle umgebracht hatten, begaben sie sich zu dem Treffpunkt, den sie mit Carol, Tara und Morgan festgelegt hatten. Es war jener Ort, an dem sie vor einigen Tagen das Dynamit gefunden hatten.

Tara starrte die ganze Zeit auf die Uhr und kaute auf einem roten Strohhalm herum. Sie warteten auf den richtigen Zeitpunkt.

„Es geht los", sagte Tara schließlich trocken.

Sie standen alle auf und starrten zum Ende der Straße hin. Während Tara anfing zu zählen, sah Daryl Samantha an. Seine Miene war besorgt und in seinen blauen Augen sah Samantha etwas beinahe Flehendes.

„Du kannst noch weg. Nimm das Bike, bring dich in Sicherheit. Du musst hier nicht dabei sein", sagte er leise aber eindringlich.

Samantha sah ihn an und lächelte dann schwach. Dann legte sie ihm die Hand auf die Wange und küsste ihn zärtlich auf die Lippen.

„Selbst wenn du versuchst, mich mit dem Bike zu ködern", begann Samantha dann und sah ihn liebevoll an, „kann ich hier nicht weg. Bitte mich um was anderes, egal was. Aber ich werd nicht von deiner Seite weichen. Wir stehen das hier gemeinsam durch."