Déjà Vu

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Daryl und Leah beeilten sich auf dem Rückweg und er wurde das Gefühl nicht los, dass seine Leute nun auf dem Vormarsch nach Meridian waren. Dort angekommen bot sich ihm ein Anblick, mit dem er nicht gerechnet hatte. Eine ganze Herde trottete auf Meridian zu. Carver reichte Leah ein Fernglas und sie sah hindurch.

„Wir haben sie etwa vor 'ner Stunde gesichtet", erklärte Carver.

„Warum bewegen sie sich so?", fragte Leah.

„Einfach so."

Bei genauerem Hinsehen durch das Fernglas erkannte Daryl, dass sich einige von ihnen im Kreis bewegten, als würde ein Flüsterer sie anführen. Das bedeutete, dass sie tatsächlich von jemandem gelenkt wurden. Seine Gedanken wanderten zu Negan, der Erfahrungen damit hatte, wie man Beißer anführte. Mit Sicherheit war das hier seine Idee gewesen. Und es war nicht der schlechteste Einfall, das musste Daryl zugeben.

„Nein. Nichts geschieht einfach so", meinte Pope nüchtern, „was sagst du, Dixon? Hast du schon Verfaulte sich so bewegen sehen?"

„Ja, ja, hab ich schon mal gesehen. Südlich von hier. Keine Ahnung warum, aber sie rotten sich so zusammen und ziehen dann weiter", antwortete Daryl gleichgültig.

„Wir könnten sie erledigen, sowie im Krankenhaus von Rockville. Kein Ding", schlug Carver vor.

„Du meinst da, wo ich deinen Arsch retten musste?", fragte Leah bissig.

„Da fing der Spaß doch erst richtig an", erwiderte Carver süffisant.

„Ich führ sie zwei Meilen weit weg und komm dann wieder. Weniger Arbeit, weniger Risiko", sagte Daryl.

„Den Schwanz einziehen?", fragte Carver herablassend.

„Wir versuchen Dixons Methode", erklärte Pope.

Daryl legte das Fernglas ab und wollte schon aufbrechen, als Pope Wells damit beauftragte.

„Ich hab das schon oft gemacht", wand Daryl ein.

„Wells kriegt das hin", erwiderte Pope fröhlich.

Daryl beschloss, Pope nicht weiter zu widersprechen. Das wäre verdächtig gewesen. Es war lästig, dass ihm die Gelegenheit entging, sich mit Maggie und den anderen auszutauschen, um herauszufinden, was sie vorhatten, doch immerhin hatten sie die Möglichkeit einen der Reaper auszuschalten und die Feinde so weiter zu dezimieren. Je weniger Meridian verteidigten, umso leichter würde es werden, die Stadt wieder einzunehmen.

Wells zog los und schon nach kurzer Zeit konnte Daryl sehen, dass die Beißer abzogen. Leah erkundigte sich über Funk, wie es lief und Wells teilte ihr mit, dass alles nach Plan lief. Doch nur wenige Sekunden später knackte das Funkgerät erneut. Bei dem, was Wells sagte, hatte Daryl die Hoffnung, dass der Reaper nun bald Geschichte sein würde.

„Sir, die Lage wird kritisch."

„Inwiefern kritisch?", wollte Pope wissen.

Wells antwortete jedoch nicht. Leah funkte ihn ein weiteres Mal an, doch er antwortete nicht mehr. Da die Beißer jedoch verschwanden, zogen Daryl und die Reaper in Popes Räumlichkeiten zurück, wo sie die Lage besprechen wollten. Immer wieder versuchte Leah, Wells über Funk zu erreichen, jedoch erfolglos.

„Ich geh ihn suchen", sagte Leah dann entschlossen.

„Zeitverschwendung", widersprach Pope knapp, „er ist längst tot."

„Er hat es schon mit Dutzenden von Verfaulten aufgenommen."

„Mhm, die waren das nicht. Das war sie – meine Feindin. Du bist also wieder zurück."

Ein Neuanfang unter Beißern - Daryl DixonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt