Der verkohlte Wald

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Am Vormittag näherten sie sich der zwanzig Meilen Marke endlich. Sie beschleunigten ihre Fahrzeuge und hielten immer mehr Abstand zur Herde. Bald würden sie zu ihrer Abzweigung kommen, auf welcher sie endlich zurück nach Alexandria gelangen würden.

„Noch eine Meile, bis 642", klärte Sasha sie über das Funkgerät auf, „wir müssen noch größeren Abstand zwischen uns und den Beißern halten."

„Also geben wir Gas", ertönte nun auch Abrahams Stimme.

„Alles klar, versucht dranzubleiben", antwortete Daryl den beiden.

„Hast du dir unsere Schrottkarre mal angesehen?", fragte Sasha zynisch, „glaub mir, wir wollen genauso schnell zurück nach Alexandria wie du."

Daraufhin gab Daryl Gas und fuhr dem Wagen von Abraham und Sasha in Windeseile davon. Auf Samanthas Kommentar, ob er mit seinem Bike Eindruck schinden wollte, ging er nicht weiter ein, sondern schüttelte nur lächelnd den Kopf und wurde wieder langsamer. Als sie endlich bei der Abfahrt auf die 642 angekommen waren, bog Daryl ab, gefolgt von Abraham und Sasha, die aufgrund von Daryls reduzierter Geschwindigkeit hatten aufholen können.

Eine Weile fuhren sie ohne Zwischenfälle die Straße entlang, doch dann ertönten plötzlich Schüsse. Hinter ihnen war ein Wagen aufgetaucht und die Leute darin feuerten auf sie. Einer der Schüsse traf eine Scheibe des Wagens und sie zersplitterte. Samantha sah sich um, Sasha und Abraham schien es so weit gut zu gehen, der Schuss hatte die Heckscheibe zerschmettert. Daryl zog unterdessen den Kopf ein und beschleunigte. Weitere Schüsse ertönten und plötzlich spürte Samantha einen scharfen Schmerz in der Seite und schrie auf.

„Alles okay?", schrie Daryl und sah zu ihr hinter.

Bevor Samantha antworten konnte, zog etwas vor ihnen ihren Blick auf sich und der jungen Frau stockte der Atem. Etwas, das wie ein blechernes Fass aussah, rollte auf die Fahrbahn und sie fuhren direkt darauf zu. Samantha schrie Daryls Namen und deutete nach vorne. Der Armbrustschütze versuchte auszuweichen, doch auf der mit kleinen Steinchen übersäten Straße, brach das Hinterrad aus. Das Motorrad geriet ins Schleudern und sowohl Samantha als auch Daryl wurden abgeworfen und blieben am Boden liegen.

Wieder stieß Samantha einen Schrei aus und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die rechte Seite. Zu der Schusswunde kam nun auch ein geprellter linker Ellenbogen hinzu. Daryl stand unterdessen auf. Er packte Samantha am Arm und zog sie hoch. Auf seiner Stirn war eine Platzwunde und Blut floss ihm an der linken Schläfe hinab. Als die junge Frau auf ihren Beinen stand, hob er das Bike hoch und schwang sich drauf.

„Spring auf, wir müssen hier weg", rief er mit drängender Stimme.

Samantha sprang hinter ihm aufs Motorrad und stöhnte vor Schmerz. Beinahe hätte sie sich nicht mehr festhalten können, als Daryl sogleich mit Vollgas losfuhr und dabei eine dicke Staubwolke hinterließ. Er bog wieder ab und fuhr weiter. Als er sich nach Samantha umsah, zog jedoch etwas anderes seinen Blick auf sich und er stieß einen deftigen Fluch aus. Samantha drehte sich nach hinten und erblickte dabei zwei Wagen, die sie nun verfolgten. Wieder wurde auf sie geschossen, doch da Daryl in Schlangenlinien fuhr, wurden sie zum Glück nicht getroffen.

Da bog Daryl wieder ab. Als sie um die Ecke kamen, entdeckte sie einige ihnen entgegenkommende Beißer, doch der Armbrustschütze konnte zwischen ihnen durchfahren, jedem einzelnen von ihnen ausweichen und so kamen sie unbeschadet durch die Menge. Einer der Wagen hinter ihnen schaffte es jedoch nicht und prallte gegen einen am Straßenrand stehenden Container und augenblicklich stieg Rauch aus der Motorhaube hervor. Die Leute im zweiten Wagen hatten jedoch mehr Glück und folgten ihnen weiterhin.

Daryl gab Gas und entkam dem Wagen. Sie fuhren eine Anhöhe hinauf, hinter der die Straße wieder abfiel. Da sie hier außerhalb des Sichtfeldes ihrer Verfolger waren, fuhr Daryl in den Wald, um den Wagen abzuwarten. Als das Bike stillstand, drehte er sich zu Samantha um.

Ein Neuanfang unter Beißern - Daryl DixonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt