Flucht nach Hilltop

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Als alle an der Oberfläche angekommen waren, machten sie sich auf den Weg nach Hilltop. In völliger Dunkelheit begab sich die große Gruppe auf die Straße, die sie zu ihrem Ziel führen würde. Obwohl die Saviors abgezogen waren, hielten alle Ausschau nach dem Feind. Sie bewegten sich leise durch die Nacht, um weder das Geräusch von Motoren, noch das Stöhnen von Beißern zu überhören, die sie in der Dunkelheit sonst unmöglich sehen konnten.

Die ganze restliche Nacht marschierten sie, bis sie schließlich bei einer Brücke ankamen. Es war bereits hell, und sie hörten plötzlich das Geräusch eines Wagens. Sie reagierten schnell und Samantha war verwundert, dass eine derartig große Gruppe so schnell in Deckung gehen konnte. Die Leute verließen die Straße und versteckten sich im dichten Gestrüpp unterhalb der Brücke. Das Motorengeräusch war inzwischen sehr nahe gekommen und verstummte, als es direkt über ihnen angekommen war.

Über ihnen auf der Brücke war eine Patrouille der Saviors. Die Leute aus Alexandria hielten sich versteckt, rührten sich nicht von der Stelle und gaben keinen Ton von sich, während sich die Saviors auf der Brücke unterhielten. Dann ertönte eine Stimme aus dem Funkgerät der Saviors, welche sagte, dass Gabriel, der ein Gefangener der Saviors war, sowie auch Dr. Harlon Carsen verschwunden waren. Die Patrouille über ihnen gab einen Funkspruch zurück und schließlich fuhren sie mit ihrem Wagen davon.

Da begab sich Daryl als erstes aus ihrem Versteck. Er sah sich vorsichtig um, und als er wusste, dass die Luft rein war, schnipste er und gab den anderen damit das Zeichen, dass sie ihm folgen sollten.

„Wir vermeiden ab jetzt die Straße und gehen hier durch den Wald. Vorwärts, los, los", teilte er ihnen mit, als Samantha gerade bei ihm angekommen war und trieb die Leute an.

Als alle an ihnen vorbeigegangen waren und den Wald betreten hatten, bildeten Samantha, Daryl und Rosita das Schlusslicht der großen Gruppe. Nur zwei Meter vor ihnen ging Dwight, auf den Samantha stets ein wachsames Auge hatte. Doch war es wohl nicht Dwight, auf den sie besonders Acht geben musste.

Ein völlig verwester und teilweise auch verkohlter Beißer kam ihnen in die Quere und Tara begab sich zu ihm, um ihn zu erledigen. Sie packte ihn, dann drehte sie sich und leitete den Beißer direkt zu Dwight weiter, der sich nun ohne Waffen gegen ihn zur Wehr setzen musste.

Samantha rief wütend Taras Namen, woraufhin sie mit viel zu unschuldiger Stimme meinte, dass er entwischt wäre, und dass Dwight schon klar käme. Immerhin stimmte Letzteres. Trotz der Schusswunde im linken Oberarm, brachte Dwight den Beißer zu Fall und zertrümmerte ihm mit einigen Tritten den Schädel. Als er erledigt war, hielt er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Arm.

„Siehst du?", fragte Tara mit arrogantem Tonfall, der Samantha ganz und gar nicht gefiel.

Die junge Frau zog eine Augenbraue hoch und wollte gerade etwas erwidern. Doch da rief Daryl den anderen der Gruppe zu, dass sie in Bewegung bleiben sollten. Sie waren stehen geblieben, um mitanzusehen, was hier hinten passierte. Nach einer Sekunde des Zögerns rief Scott ebenfalls, dass sie weitergehen sollten und alle setzten sich wieder in Bewegung. Tara ging schnellen Schrittes weiter, und auch Dwight folgte den anderen, ohne ein Wort zu verlieren.

Samantha hörte bereits das Stöhnen eines weiteren Beißers, der sich ihnen näherte. Er kam aus der gleichen Richtung wie der erste und Daryl zielte bereits mit der Armbrust auf ihn.

„Das wär nicht nötig gewesen", zischte Samantha zwischen zusammengepressten Zähnen hervor.

„Nein", antwortete Daryl gelassen, denn er wusste, dass die junge Frau von Taras Verhalten sprach, „aber der Drecksack hat es auch nicht anders verdient."

Da schoss der Armbrustschütze einen Bolzen in den Kopf des sich nähernden Beißers und ging danach sogleich auf ihn zu, um ihn wieder zurückzuholen. Samantha folgte ihm.

Ein Neuanfang unter Beißern - Daryl DixonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt