Der Stützpunkt der Saviors

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Gleich am nächsten Tag würden sie zu den Saviors aufbrechen, um sie alle zu töten. In dieser Nacht würden wohl nicht viele in den Schlaf finden. Während die meisten zurück in ihre Häuser gingen, blieben Rick, Michonne, Daryl und Samantha bei den beiden Männern aus Hilltop. Diese beschrieben ihnen den Stützpunkt der Saviors, während Andy alles aufzeichnete und somit einen Lageplan für sie erstellte. Es handelte sich um ein rechteckiges Gebäude mit Satellitenschüsseln darauf und nur einem Eingang, der von mindestens zwei Männern bewacht wurde. Über die Gesamtstärke der Saviors konnten sie ihnen nichts mitteilen, aber ihre Lebensmittelvorräte waren nicht sehr groß, weshalb es nicht übermäßig viele sein konnten.

Nachdem er den Grundriss des Gebäudes beschrieben hatte, begann Andy, dem Daryl die Schulter ausgerenkt hatte und der den Saviors immer die Lebensmittel gebracht hatte, die Gänge des Stützpunktes aufzuzeichnen, sodass Rick und die anderen genau wussten, wo sich Lebensmittellager und Waffenkammer befanden. Bei letzterem mussten sie jedoch raten, da Andy nicht genau Bescheid wusste, wo sie sich befand, er wusste lediglich die Richtung.

Der Plan sah vor, dass sie nachts reingingen, wenn alle schliefen. Die Wachen mussten sie allerdings ausschalten, und das würde ihnen mit Schusswaffen nicht gelingen, ohne dabei die anderen zu wecken.

„Ich kann mit Pfeilen auf sie schießen, das macht keinen Lärm, aber während ich den nächsten Pfeil in die Sehne lege, spanne und ziele, vergeht genug Zeit, in der die anderen Wachen Alarm schlagen können. Ich bin zwar schnell, aber nicht schnell genug", gab Samantha dann zu bedenken.

„Dann müssen wir sie dazu bringen, uns hineinzulassen", meinte Rick, „die wollen Gregorys Kopf, richtig?"

Die anderen sahen Rick für einen Moment etwas verwirrt an, doch er klärte sie schnell über seine Pläne auf.

"Und den bringen wir ihnen. Jedenfalls einen, der so aussieht."

Daraufhin nickten die anderen grimmig. Der Plan stand. Jetzt galt es, die Nacht noch irgendwie durchzuziehen. Daryl und Samantha begaben sich ins Haus und legten sich ins Bett. Keiner von den beiden sagte etwas, doch sie lagen beide den Großteil der Nacht wach. Ab und zu merkte Samantha an seiner Atmung, dass Daryl für ein paar Minuten einnickte. Ihr ging es ebenso, doch erholsam war die Nacht bei Weitem nicht. Es war ein zermürbendes Gefühl, dass sie nicht genau wussten, wie viele Leute bei den Saviors waren.

Auch die Fahrt zu deren Stützpunkt am nächsten Tag verlief sehr still. Einige Meilen vor ihrem Gebiet blieb die Gruppe mit ihren Wagen stehen und stieg aus. Sie würden sich auf die Suche nach einem Kopf machen, der Ähnlichkeit mit Gregory hatte. Rick wies sie an, alle vierhundert Meter auszuscheren und zu suchen.

Daryl und Samantha gingen gemeinsam auf die Suche nach Beißern. Doch selbst nach einigen Stunden, hatten sie keinen finden können, der auch nur entfernt Ähnlichkeit mit Gregory hatte. Also gingen sie mit leeren Händen zurück zu den Wagen und warteten mit den anderen aus der Gruppe, dass auch noch die letzten Nachzügler zurückkamen. Daryl und Samantha saßen auf der Motorhaube des grauen Geländewagens, mit dem sie hergekommen waren. Als endlich alle fünfzehn versammelt waren, ging Rick den Plan mit ihnen noch einmal durch.

„Wir werden uns umsehen, ein Gefühl dafür kriegen, wie viele Leute da drin sind. Gefällt uns, was wir sehen, gehen wir rein, ein paar Stunden vor Tagesanbruch. Die Wachen draußen werden müde sein und drinnen werden alle schlafen. Gefällt uns nicht, was wir sehen, fahren wir zurück und schmieden einen neuen Plan. Die wissen nicht, wer wir sind. Wir halten Jesus unsichtbar. So verdienen wir unser Essen. So verdienen wir es. Um Mitternacht geht es los."

Die anderen nickten. Samantha sah in Maggies Richtung. Sie fand es nicht richtig, dass eine schwangere Frau an dieser Aktion teilnahm, selbst wenn sie lediglich die Aufgabe hatte, von außen alles zu beobachten. Man konnte nie wissen, was tatsächlich passierte. Carol schien das wie Samantha zu sehen. Sie ging zu Rick und teilte ihm mit, dass sie bei Maggie bleiben würde.

Ein Neuanfang unter Beißern - Daryl DixonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt