Die Herde im Steinbruch

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Die Versammlung, zu der sie gestoßen waren, wurde kurz nach der Hinrichtung des Mannes aufgelöst. Daryl, Samantha und Aaron brachten Morgan in eines der Häuser, wo sie ihm etwas zu essen gaben. Rick und Michonne, die Morgan auch schon kannte, weil sie ihn nach dem Angriff des Govenors auf das Gefängnis getroffen hatte, gingen ebenfalls mit ihnen und klärten sie über die Ereignisse in Alexandria auf, die passiert waren, als sie außerhalb der Stadt nach Leuten gesucht hatten. Einer von Deannas Söhnen war tot, Tara verletzt, und Noah war ebenfalls gestorben. Das alles war passiert als Glenn, Noah, Eugene und Tara gemeinsam mit Deannas Sohn und einem weiteren Bewohner von Alexandria namens Nicholas auf Versorgungstour gegangen waren. Samantha brach es das Herz, als sie von Noahs Tod hörte. Er war noch ein Kind gewesen, sowie Beth auch.

Der Grund für die Versammlung war gewesen, dass Rick eine Waffe innerhalb der Stadt auf andere gerichtet und einen Mann bei einer Prügelei beinahe getötet hatte. Derselbe Mann, wurde auf der Versammlung von Rick erschossen. Er war der Ehemann einer Frau aus Alexandria namens Jessy gewesen und hatte sie geschlagen. Deshalb hatte Rick ihn angegriffen. Der Mann war durchgedreht und hatte aus Versehen Deannas Mann getötet, weshalb ihn auf Deannas Bitte hin erschossen hatte. Ferner war auch noch ein Beißer in die Stadt gelangt, weil Gabriel das Tor nicht richtig geschlossen hatte. Sie hatten in ihrer Abwesenheit viel verpasst.

Nun saßen sie am Tisch und aßen gemeinsam, als Morgan schließlich sein Wort an Rick richtete.

„Sie hatten Recht. Es war nicht vorbei."

„Wir sollten morgen weiterreden", sagte Rick dann ruhig, „hören Sie, ich gehe keine Risiken mehr ein."

„Sollten Sie auch nicht", lautete Morgans knappe und verständnisvolle Antwort.

Daraufhin führte Rick Morgan in eine gemütlich eingerichtete Zelle. Morgan verstand Ricks Vorsicht und beschwerte sich nicht im Geringsten darüber. Als Daryl und Rick Morgan zu der Zelle brachten, begab sich Samantha unterdessen schon in den ersten Stock. Sie stellte sich unter die Dusche, um den Schmutz der letzten Tage abzuwaschen. Nachdem sie sich abgetrocknet hatte, legte sie sich, ohne sich ein Nachthemd überzuwerfen, ins Bett und deckte sich zu.

Als Daryl hereinkam, war sie bereits im Halbschlaf und öffnete ihre Augen nur einen Spalt. Er begab sich sofort ins Badezimmer und Samantha hörte, wie er die Dusche aufdrehte. Nach einiger Zeit stellte er das Wasser wieder ab und kam ebenfalls unbekleidet ins Schlafzimmer. Er ließ sich neben Samantha ins Bett fallen und atmete dann tief durch, stieß dabei ein entspanntes Seufzen aus.

„Das hat gut getan", stellte er fest.

„Ich dachte, du wärst lieber da draußen, als hier im blöden Haus eingesperrt zu sein und hättest keine Dusche nötig, Redneck?", neckte Samantha ihn.

Obwohl sie müde war, hatte sie allerdings immer noch genug Energie, um ihn zu ärgern. Daraufhin drehte sich Daryl auf die Seite, stützte den Kopf auf seinen Arm und sah Samantha an. Die junge Frau drehte daraufhin den Kopf zu ihm.

„Stimmt auch. Aber immerhin bieten einem diese Häuser zwei Dinge, die einem draußen fehlen. Die Dusche, aus der heißes Wasser kommt, ist eins davon", sagte er dann und musterte Samantha.

„Und was ist das zweite?"

„Das Bett", antwortete Daryl knapp und mit gesenkter Stimme.

Als Samantha Daryls Hand auf ihrer Haut spürte, verzog sich ihr Mund zu einem breiten Grinsen. Sie drehte sich ebenfalls auf die Seite und Daryl ließ seine Hand von ihrer Taille hinab zu ihrem Oberschenkel gleiten.

„Ach ja?", fragte Samantha neckisch, „ich dachte, du würdest das Auto vorziehen."

„Du verwechselst mich mit dir selbst. Dich hat es doch angeturnt, als wir während des Gewitters und von Beißern umringt im Kofferraum zusammengepfercht gelegen haben", entgegnete Daryl und Samantha lachte daraufhin.

Ein Neuanfang unter Beißern - Daryl DixonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt