Die Odyssee

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Samantha hatte Connie und Magna geholfen, die Flüsterer zu töten, die wie ein nie endender Strom auf sie zugekommen waren. Die Explosion hatte sie völlig überrumpelt. Erde und Steine waren auf sie herabgeregnet, doch wie durch ein Wunder waren sie nicht verschüttet worden. Allerdings hatten sie dann einen anderen Weg nach draußen finden müssen. Die Beißer waren zum Großteil verschüttet worden, doch sie waren sich sicher gewesen, dass es noch mehr von ihnen in der Höhle gab. Also hatten sie sich nur noch mit ihren nach Verwesung stinkenden Eingeweiden einreiben können, um sich unbemerkt unter ihnen zu bewegen, wenn sie auf sie trafen. Eine Weile waren sie durch die Gänge der Höhle geirrt, ohne auf Beißer zu treffen, doch als sie in einen Gang abgebogen waren, waren sie plötzlich inmitten der Horde gewesen. Sie hatten sich an den Händen gehalten, während sie mit wild pochenden Herzen unter den Tausenden von Beißern gewandelt waren. Es war dunkel gewesen und sie hatten keine Ahnung gehabt, wann sie dieser Situation jemals würden entfliehen können.

Immer mehr drängten sich die Beißer zwischen sie und irgendwann hatte Connie Magnas Hand verloren und diese nicht mehr wieder gefunden. Nur einen kurzen Moment später hatte Samantha einen Flüsterer innerhalb der Horde ausgemacht. Zweifellos hatte er sie ebenfalls entdeckt, weshalb Samantha ihre Machete in dessen Oberschenkel gerammt hatte. Die Frau unter der Maske hatte schmerzerfüllt aufgeschrien und dieser Schrei war noch weitaus gequälter geworden, als die Beißer sie zerfetzt hatten. In all dem Trubel hatte Samantha auch noch Connies Hand verloren. Von da an war sie allein zwischen den abertausenden Beißern herumgetorkelt. Jeden einzelnen musterte sie genau, doch sie konnte weder Connie noch Magna finden.

Samantha hatte keine Ahnung gehabt, wie lange sie sich zwischen all den Leichen bewegt hatte. Sie hatte nicht gewusst, ob es Stunden oder Tage gewesen waren. Doch irgendwann hatten sich die Beißer aus der Höhle hinausbewegt. Zweifellos waren sie von den Flüsterern angeführt worden. Samantha hatte sich immer weiter zurückfallen lassen. Als sie schließlich am Schluss der Horde angelangt war, hatte sie den richtigen Moment abgewartet und war dann losgelaufen. Sie hatte nicht zurückgeschaut, war einfach nur so schnell sie konnte in eine Richtung gerannt. Doch ihre Flucht war nicht unentdeckt geblieben. Ein Pfeil war an ihrem Ohr vorbeigesaust und hatte sein Ziel schließlich in einem Baum einen Meter vor ihr gefunden. Ein weiterer war dem ersten schnell gefolgt, dann noch ein weiterer. Samantha hatte begonnen, wie ein Hase Haken zu schlagen, um den Flüsterern das Zielen zu erschweren, doch ihr Plan hatte seinen Zweck nicht erfüllen können. Ein scharfer Schmerz hatte ihr Bein durchzuckt, als der Pfeil durch ihre Wade gedrungen war und sie hatte aufgeschrien, während sie der Länge nach hingefallen war. Sie hatte sich mehrmals überschlagen, als sie den Hang hinabgestürzt war. Immer wieder war sie auf hervorstehende Wurzeln geprallt. Der Abhang war lang gewesen und es hatte lange gedauert, bis sie dessen Abgrund erreicht hatte.

Als sie schließlich zum Stillstand gekommen war, hatte ihr ganzer Körper vor Schmerzen geschrien und in ihrem Kopf hatte sich alles gedreht, doch Samantha war klar gewesen, dass sie sich in diesem Moment keinerlei Schwäche erlauben durfte, wenn sie diesen Kampf überleben wollte. Also hatte sie sich aufgerappelt, auch wenn sie getaumelt war und ihr rechtes Bein kaum belasten hatte können. Sie hatte den Kopf geschüttelt, um ihre verschwommene Sicht zu klären. Dann hatte sie ihren Bogen zur Hand genommen, doch dieser war während ihres Sturzes gebrochen und deshalb nicht mehr brauchbar gewesen.

Achtlos hatte sie den zerstörten Bogen zu Boden geworfen und stattdessen ihre Macheten gezogen. Ein Blick den Hang hinauf hatte ihr verraten, dass sich drei Flüsterer an ihre Fersen geheftet hatten. Zwei hatten bereits den Abstieg den Hang hinab angetreten, während der dritte seinen Bogen gespannt hatte. Samantha hatte tief Luft geholt, während sie auf den Pfeil gewartet hatte. Als er auf sie zugeflogen war, war sie geschickt ausgewichen, sodass dieser mit einem scharfen Zischen an ihrem Oberarm vorbeigesaust war. Der Flüsterer hatte noch einen weiteren Pfeil abgeschossen, welchen Samantha mit der Klinge ihrer Machete abwehrte.

Ein Neuanfang unter Beißern - Daryl DixonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt