Chapter 5

23 2 0
                                    


Um mir die Zeit zu vertreiben, blickte ich mich ein wenig um und sah mir die Bilder, die an der Wand im Flur hingen, an. Es waren Kinderfotos und auch ein paar Familienfotos dabei. Auf einem Bild war ein ungefähr 12 - Jähriger, der in seinen Armen ein Baby trug. Auf anderen Bildern sah man ein kleines Mädchen lächeln. Es musste wohl die Freundin von Mia sein. Ich hörte, wie jemand hinter mir die Tür auf machte. Vor Schreck ging ich ein Schritt zurück. Als die Tür auf ging, sah man eine Frau, die schwere Tüten trug. „Liam, ich hatte dir doch gesagt, ich bin gleich da. Wieso hilfst du deiner armen Mutter nicht. Wenn ich wegen dir Rückenschmerzen kriege, dann kannst du sie bis du heiratest massieren.", sprach die Person, die mit den schweren Tüten kämpfte. Aus Reflex meiner Höflichkeit nahm ich ihr eine Tüte ab.

„Na endlich Li.. Oh wer sind Sie denn?", fragte die Frau, die ungefähr in dem Alter meiner Eltern war. „Entschuldigen Sie. Ich bin hier um jemanden abzuholen, genauer gesagt..." „Sind Sie mit Liam verabredet? Er sagte mir nichts davon. Seltsam dieser Junge.", gab sie nun von sich und suchte mit ihren Blicken nach ihrem Sohn. „Oh nein ehm, ich bin nicht mit Liam verabredet. Ich hole nur meine Schwester ab. Mia Quinn.", versuchte ich das Missverständnis zu beseitigen.

„Ich hatte nicht mit so einer jungen Dame gerechnet, ich dachte deine Mutter würde vorbei kommen. Oh Gott und dann musst du dir hier mein Gejammer anhören. Stell die Tüte ab. Du solltest nicht schwer tragen." redete sie so schnell, dass ich fast nicht mitkam. „Es ist ok, ich kann Ihnen die Tüte auch noch rein tragen Mrs. Bowen." „Ach nenn mich nicht so. Nenn mich Sabrina. Schließlich werden wir uns öfters sehen wegen Mia und Ella. Komm mit mir, wir stellen die Tüten in der Küche ab." Sie rückte ihre anderen Taschen in der Hand und bog rechts ab.

Ich folgte ihr mit schnellen Schritten, um sie nicht auf dem halben Weg zu verlieren. Es war eine große, gemütliche Küche mit einer Kücheninsel vor mir erschienen, die durch die Fenster gut beleuchtet wurden. „Stell die Tüte einfach darauf ab und setzt dich ruhig auf dem Hocker. Du brauchst sicherlich eine Erfrischung, so warm wie das Wetter heute ist.", sprach sie und war dabei die Gläser mit kaltem Wasser zu befüllen, noch bevor ich verneinen konnte. „Danke sehr, das wär nicht nötig gewesen."

Ich nahm ihr dankend das Glas ab und trank ein Schluck, was sehr erfrischend war. „Vor ganzer Eile hatte ich vergessen nach deinem Namen zu fragen." erwähnte sie, nachdem sie sich auch ein Schluck nahm. „Ich bin Bella. Es freut mich sehr Sie kennenzulernen." Ich reichte ihr meine Hand, die sie schüttelte. „Das freut mich auch. Ich dachte, mein Sohn hätte schon jetzt so viele Bekanntschaften gemacht, obwohl er nicht mal seit einem Monat hier ist." Sie lächelte mich freundlich an, was ihre Falten am Auge zum Vorschein brachte.

„Mom, du redest immer so schlecht von mir. Machst du mich jetzt auch noch bei Schwestern der Freundinnen meiner Schwester schlecht?", ertönte die männliche Stimme aus dem nichts. „Bei dir weißt man ja nie. Ich rede dich nicht schlecht mein Junge. Ich stelle nur was fest." Sie ließ sich nicht beirren, den Einkauf auszupacken. „Bellaa!", schrie eine Stimme hinter dem Typen, die mir bekannt vorkam. Mein kleines Mädchen kam auf mich zu gerannt. Ich fing sie auf und hob sie hoch. „Na Kleines, wie war dein Tag?"

Meine Schwester gab mir einen kurzen Wangenkuss, bevor sie mich ansah. „Super toll. Ella und ich hatten so viel Spaß." berichtete sie. Sie strahlte bis zu beiden Ohren. „Das freut mich." sagte ich und stellte sie wieder ab. Als ich mich in die Richtung Tür drehte, wo Mia her kam, sah ich noch ein kleines Mädchen mit langen dunkelblonden Haaren, welche sich an das Bein von dem Jungen klammerte. Sie wirkte sehr schüchtern.

Ich winkte ihr zu und schenkte ihr ein Lächeln. Sie lächelte mich zögerlich an als sie es sah. Ihre Hände lösten sich von dem Bein ihres Bruders, um in meine Richtung zu laufen. Sie gab mir schüchtern die Hand. „Hi Ella. Ich bin Bella, Mias Schwester. Es freut mich dich kennenzulernen." stellte ich mich erneut vor. Ihr Lächeln wurde sanfter, während sie meine Hand schüttelte. Dann ließ sie meine Hand wieder los und rannte zusammen mit Mia aus der Küche. Ich schaute ihr hinter her, bis mein Blick erneut an den Körper des Typen hoch glitt. Mein Blick hielt in seinem nachdenklichen Gesicht an.

Lend me your heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt