Meine Mutter hatte sich sehr viel Mühe gegeben, das Essen für so viele vorzubereiten. Nach diesen Tagen brauchte die ein Wellnessbesuch. Wir aßen draußen auf der Terrasse, weil das Wetter noch so schön war und der Platz besser passte. Die Mädels sahen so aus, als würden sie sich super mit Alex verstehen, was mich sehr freute. Sie erzählten sich vieles und stellten auch viele Fragen. Cory machte manchmal immer noch einen panischen Ausdruck, weshalb ich sie immer wieder daran erinnern musste, sich zu entspannen. Liam redete mit meinem Bruder, da er die nächstbeste Möglichkeit war, ein Gespräch in seiner Altersgruppe zu führen. Meine Blicke lagen manchmal länger auf ihn, wenn ich in die Runde sah. Wahrscheinlich wollte ich nur einen Grund finden, ihn anzusehen, mehr als ich es wollte. Es war ein super Essen mit allen am Tisch gewesen und jeder befand sich im Gespräch.
„Auf welche Schule gehst du eigentlich?", fragte Emma Alex, während sie nebenbei aß. „Ich hatte vor zwei Jahren mein Abschluss gemacht. Jetzt jobbe ich." Die Mädels schienen überrascht zu sein. „Du bist zwei Jahre älter als wir? Das ist mir gar nicht aufgefallen.", kam es von Miyu. „Ach, der kleine Altersunterschied. Ich seh es gar nicht so ernst." Ich bemerkte Sallys skeptischen Blick, den sie gefühlt den ganzen Abend schon drauf hatte. „Alex. Kann es sein, dass wir uns von irgendwo kennen?" Sally sah sie mit einem forschenden Blick an. „Nicht, dass ich wüsste." Alex schenkte Sally ein nettes Lächeln, was sie aber nicht erwiderte. Heute war sie wohl nicht bei bester Laune. „Wie war dein voller Name?", hakte Sally weiter nach. Cory schaute mich fragend an. Ihr war es wohl auch aufgefallen, wie eigenartig Sally war.
„Alexander Graham." Ich beobachtete Sallys Miene, die sich von nachdenklich in geschockt umwandelte. „Alles ok Sally?" Sie sah überrascht zu mir hoch und nickte nur mit ihren Kopf. Es war nicht glaubwürdig, aber diese Sache hier zu klären, war keine gute Idee. Nach dem Essen halfen wir meine Mutter beim Abräumen ab. Cory und ich wurden sofort wieder raus geschickt, weil sie die Torte zum Auspusten vorbereiten wollten. Es war schon fast kindisch. Wir waren ja schließlich 18 Jahre Alt und keine 12. Umso älter wir wurden, waren mehr Kerzen auf der Torte. Also war es langsam eher ein Schlag ins Gesicht zuzusehen, wie man älter wurde.„Hast du Sally auch bemerkt? Sie hat sich so merkwürdig verhalten." Cory und ich saßen in mein Zimmer, weil mich meine Mutter gebeten hatte, ihr ein Feuerzeug zu holen. Ich war mir sicher, dass die Küche einen besaß. Oder jeder andere in diesen Raum. Wahrscheinlich wollte sie mich und Cory nur kurz loswerden. Ein Nachteil, wenn die Küche mit den Wohnzimmer und den Essbereich verbunden war. Keine Versteckspiele. Ich ging zu meinen Nachtisch und holte mir meinen raus. Ich besaß einen nicht, weil ich rauchte, sondern um Kerzen anzuzünden. „Ja hab ich. Denkst du, sie hat was bemerkt?" Cory wirkte erneut panisch. „Wie soll sie es? Ihr habt euch ja nicht mit euren Blicken ausgezogen. Die anderen waren doch auch normal. Sie hat sicherlich nichts bemerkt.", beruhigte ich sie.
Wir liefen wieder aus meinem Zimmer raus. „Manchmal kann ich Sally nicht ausstehen, wenn sie ihre komische Art rauslässt.", flüsterte Cory leicht verärgert. Sie atmete einmal laut aus. Es war verständlich. Sally war keine Vorzeigefreundin, die man sich wünschte. Es war anstrengend mit ihr, aber als Freunde sollten wir sie ja am besten verstehen. Und so war sie nun mal. Nachdem wir mein Zimmer verließen und wieder runter liefen, fingen alle an zu singen. Alle waren am Ende der Treppe versammelt. Meine Mutter hielt die Torte mit den brennenden Kerzen. Wir hatten echt ein gutes Timing. Wären wir länger oben, wären die Kerzen nicht mehr da. Unten angekommen pusteten wir zusammen die Kerzen aus. Alle um uns jubelten. „Ist das etwa.." „Oreo!", beendete ich Corys Satz. Meine Mutter nickte zustimmend.
„Oh mein Gott." Cory und ich freuten uns riesig, aber sahen trotzdem mit dem Blick, den nur wir verstehen konnten. Ich musste ehrlich zugeben, dass wir nicht die beste Erfahrung mit Oreo in Kuchenart hatten. In der 10. Klasse kamen wir mal mit der Idee, einen Oreo Kuchen zu machen. Diese No-Bake Art. Es sah sehr lecker aus, aber der Geschmack enttäuschte einen. Uns war klar geworden, dass Frischkäse, Magerquark und Mascarpone für uns nichts war. Da waren die 50 Oreos hin. Wenn ich als Oreoliebhaber nicht mal diesen einen Kuchenstück zu Ende essen konnte, war es nicht das beste Rezept.
Cory und ich hatte uns nach dem Stück Kuchen angeschaut und ich wusste, dass sie so, wie ich dachte. Wir beide hatten ein nicht so gutes Gefühl im Magen gehabt. Von da an hatten wir so getan, als hätten wir diese Schandtat nie getan. Naja bis sie betrunken war und jeden erzählte, wie schlecht dieser Kuchen war. Zum Glück hatte sie noch andere Sachen geredet, die keinen wirklichen Sinn an diesen Abend gemacht hatten. Jeder, der wusste, dass wir ein Oreo Kuchen gemacht hatten, sagten wir, das es so himmlisch schmeckte, wie er aussah. Als die kritische Lage kam, dass einer nach dem Rezept fragte, hatten wir uns ein anderes Rezept gesucht in der Hoffnung, das der besser war. Ein Rezept ohne die Mischung aus Frischkäse, Magerquark und Mascarpone.
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Lend me your heart
Teen FictionJemanden zu lieben, der einem nicht zurückliebt, ist wahrscheinlich der größte Schmerz, den man je erfahren kann. Wahrscheinlich tut es mehr weh, wenn diese Person dich nicht mal kannte. Sie verliert ihr Herz an jemand, der sie nicht kennt. Ihre An...