Chapter 2

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„Mama, wo ist meine Tasche? Hast du sie gesehen? Ich will pünktlich da sein!", rief Mia mit ihrer hohen Stimme durch das Penthouse. „Mia, komm runter Schatz, du hast noch eine halbe Stunde bis wir fahren müssen. Erstmal müssen wir noch fertig Frühstücken.", hörte ich die Stimme meiner Mutter, die Mia sichtlich die Aufregung nehmen sollte. Müde drehte ich mich im Bett umher. Wie geahnt, hatte ich es nicht geschafft gestern früh einzuschlafen. Trotzdem waren 6 Stunden Schlaf nicht wenig. Zumindest war es ausreichend, für die öden Einführungsstunden heute.

Es war auch ein Wunder, dass ich vor meinem Wecker aufstand, was eher selten geschah. Aber so aufgeregt wie Mia heute war, hätte ich mir den Wecker auch ersparen können. Müde lief ich in mein Bad und putzte mir meine Zähne, sowie meine übliche Morgenroutine nun war. Danach zog ich mir die Sachen an, die ich mir gestern noch rausgelegt hatte, um mir die Zeit morgens vor dem Schrank zu stehen zu ersparen. So konnte ich immer länger schlafen. Ich schminkte mir meine Augenringe weg und zog mir noch ein Lidstrich, welchen ich zur Betonung meiner Augen immer zog. Mein Make- Up war schlicht und einfach, aber effektiv. Danach schnappte ich mir meine Tasche und stieg die Treppen runter in die offene Küche.

Ich erkannte meine kleine Schwester, wie sie ihr Müsli verspeiste, während meine Mutter ihr das Essen für die Schule einpackte. Ich holte mir aus dem Kühlschrank für mich selber eine Flasche Saft und packte sie mir ein. „Wieso frühstückst du nicht Liebes?", fragte meine Mutter mich, während ich dabei war, mir eine Banane zu schnappen. „Du kennst mich doch. Ich brauch kein Frühstück.", antwortete ich und lief zu meiner Schwester, die brav ihr Glas Milch austrank. „Viel Spaß heute. Ich hole dich nachher mit Cory ab und wir gehen ein Eis essen. Ok, Süße?" Sie nickte eilig, was ein Zeichen für mich war zu gehen. Ich winkte ihr noch einmal zu, bevor ich meine Mutter ebenfalls verabschiedete.

Mit dem Fahrstuhl fuhr ich runter in die erste Etage. Heute holt mich Cory ab, somit erspare ich mir das Laufen. Unsere Schule lag nicht weit von mir entfernt und ich hatte auch nie was dagegen zu laufen. Ein Auto selber besaß ich noch nicht, da ich nicht so oft irgendwo hinfuhr und wenn, dann benutzte ich das Auto von meinen Vater, welches er nur für den privaten Gebrauch benutzte. Um ehrlich zu sein, benutzte er es kaum, da er öfter mit dem Firmenwagen losfuhr. Also war es noch einfacher für mich damit zu fahren, als wäre es mein eigenes. Ich trat aus der großen Lobbytür heraus und erblickte Cory, wie sie schon auf mich wartete. „Oh heute mal überpünktlich Fräulein Bella.", begrüßte mich meine Freundin. Kopfschüttelnd stieg ich auf der Beifahrerseite ein.

5 Minuten später waren wir auch schon an unsere Schule angekommen. Ich hatte es mit dem nicht weit entfernt, wirklich ernst gemeint. Wenn ich laufen müsste, hätte es auch nur circa 15 min gedauert. So jedoch konnte ich um einiges länger schlafen, als andere aus meiner Klasse. Vom Auto aus konnte man die Menschenmengen und Grüppchen sehen, die jedes Jahr sogar wieder dieselben waren. Auch erkannte man die Neulinge, die verwirrt, vereinzelnd auf den Hof verstreut standen.
Als ich ausstieg, suchten meine Augen sofort nach einer Person, die ich schon länger nicht sehen konnte. Es ist eine Angewohnheit gewesen, die ich nie ablegen konnte. Aber ich erkannte keinen Ezra und genau so wenig ein Lucas, welcher immer in Doppelpack dazugehörte. Lucas ist Ezras bester Freund und sie sind fast wie Zwillinge. Nur das sie komplett verschieden aussahen. Lucas hatte nämlich braune Haare und grüne Augen. Er hatte keine Sommersprossen oder gebräunte Haut. Aber die meisten verwechselten die beiden oft miteinander, was irgendwie nicht nachvollziehbar war.

„Hör auf wie eine Irre den Hof abzuscannen. Er steht bestimmt bei den Fußballspielern in der Ecke, wo sie immer stehen. Wenn wir uns jetzt zu unseren Freunden bewegen, siehst du ihn bestimmt.", sagte Cory und zog mich mit ihr. Überrumpelt folgte ich ihr. Wir kamen an unseren Stammplatz an, wo schon Emma und die anderen standen. „Heyyy Leute.", rief Cory freudig in die Runde und umarmte Emma. Ich ging zu Marie und Sally und tat das Selbe.

Lend me your heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt