Corys Sicht:~Irgendwann nach der Party~
Ich richtete meine Kette, welche um meinem Hals hing. Das Metall fühlte sich angenehm auf meiner Haut an. Es herrschte die letzten Tage eine sehr unangenehme Hitze in der Stadt. So war es eine Kühle, die nicht wie sonst nervte, sondern perfekt passte. Heute Abend sollte es allerdings wieder kälter werden, also beschloss ich, mein Lieblingskapuzenpullover mitzunehmen für alle Fälle.
Er war oversized und fühlte sich einfach fantastisch an ein sehr weicher Stoff. Es war mit der Aufschrift: „Burn that shit" bedruckt. Ringsum den Aufdruck war eine Flamme. Vielleicht konnte es etwas Provokant auf andere wirken, aber es kümmerte mich nicht, wer was andere dachten, war schließlich nicht mein Problem. Ein Mensch kann nie wirklich die Ansichten des anderen befriedigen. Es wird immer Menschen geben, die etwas zu meckern hatten. So strebten wir nun mal Menschen.
Ich war wieder zu tief in meinen Gedanken. Ich konzentrierte mich wieder auf mich und überflog noch mal mein Aussehen im Spiegel. Mit meinen grauen Augen betrachtete ich mich. Ich glaubte, das Outfit war sehr passend. Obwohl ich bisschen Make-up auf mein Gesicht hatte, erkannte ich die dunklen Stellen unter mein Auge. Ich hatte nicht besonders gut geschlafen, weil ich viel zu aufgeregt war. Aber meine Augenringe waren eigentlich so gut wie immer präsent, irgendwie habe ich sie lieb gewonnen. Schon wieder etwas, was die Gesellschaft als hässlich abstempelte, ich aber als ganz normal empfand.
Irgendwas war wirklich falsch mit unserer Menschheit. Einer der Gründe, wieso ich Menschen hasste. Dies ließ mich auflachen. Ich bin ja selber eins. Sicherlich nicht besser als andere, da ich etwas verdreht war, aber immer noch gerade genug, um dazu zu gehören, in der Welt mit Menschen, die nie zufrieden waren. Ein tiefes Seufzen folgte mein kurzes auflachen. Ich war doch wirklich etwas komisch, wie ich es liebte Ich zu sein. Immer noch lächelte ich, obwohl es sicherlich wegen was anderen war.Mein Blick wandte sich vom Spiegel ab, nur um sich dann die Uhrzeit zuzuwenden, die an meiner Wand zu sehen war. Meine Augen fingen sich panisch an zu weiten, als ich sah, wie spät es schon war. Oh mist. Ich hatte noch eine viertel Stunde, um zu dem Restaurant zu kommen, welches zwanzig Minuten entfernt lag. Das bedeutete für mich, dass ich schnell laufen musste. Noch schneller, als ich eh schon immer lief. Ich könnte natürlich mit meinem Auto fahren, aber Alex hatte mir schon Angeboten, mich nachher zu fahren. Alles, was mir mehr Zeit mit ihr verschaffte, nahm ich an, also werde ich einfach laufen.
Oh, vielleicht war dies ein guter Moment zu erwähnen, dass ich auf den Weg war, diese Göttin zu treffen. Nein, nicht nur Treffen, es war ein Date. Ein richtiges Date. Zum Glück hatte ich meine Schuhe bereits angezogen und alles in meiner Fannybag verstaut, bevor ich in meinen Gedanken versunken war. Ich schnappte mir die Tasche und sprintete die Tür hinaus auf den Bürgersteig.
Ich war schon ein Stück die Straße herunter gelaufen. Hier an der Kreuzung musste ich nun links abbiegen. Oder doch rechts? Mist, wo musste ich jetzt noch einmal rum? Mein Orientierungssinn glich den eines kleinen Kindes. Ich könnte darauf wetten, dass Mia, Bellas Schwester einen besseren Orientierungssinn besaß. „Was soll's, du gehst jetzt einfach links rum.", sagte ich zu mir selbst und bog links ab.
Die Sonne war am Untergehen. Einige Lichter an den Häusern gingen schon an, die Straßenlaternen waren allerdings noch aus. Ich war nun schon bestimmt 10 Minuten unterwegs. Jetzt zu verlaufen war kein richtiger Zeitpunkt. Jedoch dachte ich nur daran, dass ich sie in ein paar Minuten wiedersehen würde. Der Gedanke daran ließ mein Herz schneller schlagen. Hoffentlich würde es noch funktionieren, wenn ich sie endlich mit meinen zwei Augen sah und nicht nur in meinen Gedanken.Es klang einwenig absurd. Ich traf mich mit jemand, der älter war und sofort fragte, nachdem wir ein sehr gutes Gespräch führten. Auf der Party hatten Alex und ich uns so gut verstanden wie ich noch nie mit anderen Mädchen, an den ich interessiert war. Wir saßen auf der Couch und haben über alle möglichen Themen geredet. Meine Frage hatte sie auch positiv beantwortet. Ich liebte Frauen mit so einem guten Musikgeschmack. Somit traf sie schon fast alle Wünsche, die ich an einer Frau hatte, die mir gefiel. Es war schon fast zu perfekt, um war zu sein. Ich bin nur froh, dass mein Gaydar noch funktionierte, manchmal habe ich wirklich Zweifel in dieses.
Als es an der Nacht vor ein paar Tagen schon spät wurde und Alex gehen musste, hatte ich sie heraus begleitet. Sie hat mir angeboten, mich nach Hause zu fahren, ich war allerdings mit meinem eigenen Auto da und wollte es nicht über Nacht stehen lassen. Ich weiß Leute, dont drink and drive, wir waren allerdings beide schon längst ausgenüchtert. Zum Glück war die Party nicht zu weit weg gewesen. Würde Bella es wissen, hätte sie mich umgebracht, aber von meinen Alleingängen wusste zum Glück niemand.
Ich lehnte ihren Vorschlag leider ab, wie gerne ich es auch gewollt hatte. Sie ließ mich aber nicht mit leeren Händen nach Hause gehen. Alex gab mir ihre Telefonnummer, sogar diese sah perfekt aus, fragt mich bitte nicht warum. Ich hatte selbst keine vernünftige Erklärung dafür. Vielleicht hatten perfekte Menschen wie sie alles, was dazu gehörte, was perfekt war. Auch eine Telefonnummer, die keine Zahlen waren, die sich kein Mensch merken konnte.
Zu meiner Überraschung hatte sie mich dann auch gefragt, ob ich mit ihr auf dieses Date gehen wollte. Ich war ihr fast vor Freude um den Hals gesprungen. Selbstverständlich hatte ich ja gesagt, was für ein Mensch wäre ich, wenn ich es abgelehnt hätte. Sicherlich kein Schlauer.
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Lend me your heart
Teen FictionJemanden zu lieben, der einem nicht zurückliebt, ist wahrscheinlich der größte Schmerz, den man je erfahren kann. Wahrscheinlich tut es mehr weh, wenn diese Person dich nicht mal kannte. Sie verliert ihr Herz an jemand, der sie nicht kennt. Ihre An...