Chapter 54

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Bellas Sicht:

Der heutige Abend konnte für mich nicht besser verlaufen. Obwohl wir wegen des unbekannten sowie bekannten Gesichtes an unseren Tisch ständig fragende und gleichzeitig verurteilte Blicke bekamen, gaben wir unser bestes, es zu ignorieren. Natürlich hatten Cory und Alex mit ihrem Outfit am meisten dazu beigetragen, dass uns jedes Mal aufs Neue Menschen ansahen. Man bemerkte mit der Zeit auch, wie die Cheerleader ihren Spaß darin gefunden hatten, über uns zu tratschen, während die Jungs immer noch nicht aufgehört hatten, Alex anzuschmachten.
Sowie auch Alex zog Marc die Aufmerksamkeit vollkommen auf sich, nur das es dieses Mal die weiblichen Anwesenden anlockte. Schließlich kam es nicht oft dazu, dass jemand, der Älter war, einen Highschoolball besuchte. Miyu war von all dem weniger erfreut, denn keiner wünschte sich gaffende Blicke auf den eigenen Freund.
Außerdem schien diese Schule einen Schein nach außen zu tragen, denn egal wie oft sich unsere Schule Mühe gab, Austauschschüler einen Platz anzubieten, waren die Reaktionen der wenigen hier eher vorurteilsvoll gewesen. Miyu und Claire wurden teilweise immer noch nicht richtig von den Schülern angenommen, denn man hörte einiges, obwohl man nicht dabei war. Wir waren ein Haufen voller bunter Vögel gewesen, die in ihrer Erscheinung her Neugierde erweckte.
Aus all den Gründen war unser Tisch neben der Tanzfläche und der Bühne zum Zentrum des ganzen Abends geworden.

Die Party war im vollen Gange, als Marc und Miyu sich verabschiedeten, obwohl ich vermutete, sie könnten zu einen der Letzten gehören. Als Miyu mich aufklärte, weshalb sie so früh sich verzog, verstand ich ihr Anliegen. Sie berichtete mir mit weniger Freude, dass sie dazu verdonnert wurde, mit ihrem Vater ihre Oma, die in einen anderen Bundesstaat wohnte, zu besuchen. Sie konnte dieses Treffen nicht absagen, weil sie selber ihre Oma lange nicht sah und ihr Vater kein Nein akzeptierte. So war es selbstverständlich, den Abend vor ihren Trip noch mit Marc zu verbringen, und zwar nicht auf einen Ball.
Trotzdem war unser Tisch in voller Partystimmung, obwohl wir zwei weniger wurden. Was ebenfalls überraschend war, waren Cassie und Henry, die so wirkten, als hätten Sie ihren Spaß des Lebens. Cassies Gesicht sagte alles aus, weil sie strahlte nur so vor sich. Ezra versuchte seinen Abend mit Claire und Emma zu überbrücken, ohne auch einmal unsern Tisch zu verlassen, was auf ihn wie ein Schutzschild wirkte, denn niemand traute sich auch nur, sich zu nähern. Er war also in guten Händen, um die Realität kurz vergessen zu können.
Cory, die wie ich erwartet hatte, wie eine Verrückte im Raum rum hüpfte, war natürlich nicht wirklich mehr sie selber, weil sie doch mehr trank, als sie preisgab. Das prägte sich noch mehr, als es auf der Tanzfläche sehr sehr wild wurde. Wortwörtlich wild. Liam und ich mussten uns teilweise das Lachen verkneifen, um nicht vor Lachen auf den Boden zu rollen. „Du hast keine Angst, dass sie hier bald in Unterwäsche stehen würde?", fragte Liam, der mit mir zu Cory und Alex schaute. „Nein Alex hält sie sicherlich auf. Glaub mir spätestens, wenn sie langsam wieder zu sich kommt, wird sie mich beschuldigen, sie nicht aufgehalten zu haben."

Ich lehnte mich leicht erschöpft mit meinen Kopf gegen seine breite Schulter. „Willst du noch Tanzen?" Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht wirklich mehr die Kraft dazu. Mein Fuß tat langsam nicht mehr mit, obwohl die flachen Schuhe mich für den Abend wirklich retteten. „Nicht wirklich, ich glaube ich könnte ein warmes Bett gebrauchen." „Vor 20 Minuten warst du aber noch voller Elan." Das war ich tatsächlich. Jedoch war es vor 20 Minuten. Jetzt fühlte ich mich nur noch ausgepowert. „Ich bin soooo sooo müde." Liam hob seine Hand, die er um mich gelegt hatte hoch, um eine Strähne aus meinem Gesicht zu streichen.
„Möchtest du los?" Mein Verstand sagte Nein, denn ich wollte den Höhepunkt von Corys Auftreten heute nicht verpassen. Anderseits verdeutlichte mein Körper leider das Gegenteil. „Willst du denn los?", erkundigte ich mich und hob mein Kopf, sodass ich in seine Augen blicken konnte. „Ich werde mich nach dir richten. Wenn du gehen willst, fahren wir. Du siehst auch erschöpft aus."

Lend me your heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt