Chapter 25

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Sonntag

„Aufstehen. Aufstehen. Lalalala.", weckte mich jemand sehr unsanft. „Bella aufstehen. Beeelllaaa.", rief eine zweite Stimme. Ich glaub's nicht. Es war bestimmt erst 10 Uhr morgens gewesen. Wieso musste mein Bruder nur so sein. „Geht raus ihr beiden. Ich will noch schlafen.", murmelte ich in mein Kopfkissen rein mit der Hoffnung, dass sie mich gehört hatten. „Es ist schon 12 Uhr. Wir wollen Mittagessen.", schrie mein Bruder erneut, während er mir die Decke wegzog. „Ich hab Hunger.", ertönte die Stimme von Mia im Hintergrund. „Ach man nur fünf Minuten." „Nein, deine fünf Minuten sind erneute 2 Stunden. Steh auf oder ich musst Gewalt anwenden.", drohte er mir.

„Ihr seid doch fies.", meckerte ich und rappelte mich auf. „Wusstest du, dass du morgens noch schlimmer aussiehst als sonst?" „Tommy nett von dir. So was sage ich auch zu meinem Geschwister, nachdem ich sie seit 2 Monaten nicht gesehen hatte.", erwiderte ich und warf ihn ein Kissen entgegen. „Na gut, wenn du die Wahrheit nicht vertragen kannst." Er zuckte zufrieden mit seinen Schultern und drehte sich wieder Richtung Tür. „Nicht nett." Ich versuchte so gut wie möglich meine Augen zu öffnen, um ihn böse anzustarren. „Ich hab immer noch Hunger. Bella, beeil dich.", meldete sich Mia wieder zu Wort. „Ich mach ja schon." Damit ließ ich mich genervt nach hinten fallen.

Nachdem ich eine Ewigkeit gebraucht hatte, um mich aufrappeln zu können, ging ich anschließend mein Weg ins Badezimmer, wo ich mich fertigmachte. Nach 20 Minuten saß ich unten am Esstisch, auf dem alles gedeckt war. Wie es aussah, war es ein Werk von meinen Bruder. „Hey Bella. Wie geht's?", begrüßte mich Perry. „Hi. Alles super und bei dir?" „Könnte nicht besser sein." Mein Bruder richtete seine letzten Speisen auf den Tisch und dann saßen wir alle. Endlich war meine Familie mal nach Monaten wieder vollständig. „Feierst du deinen Geburtstag noch nach?", fragte ich mein Bruder. „Ja klar. Mit den anderen halt."

„Ok und fährst du heute wieder?" Ich war mir sicher, dass er morgen arbeiten musste, aber fragen schadete nicht. „Ja wir müssen. Wenn wir schon dabei sind, über meine Arbeit zu reden. Es gibt da eine neue Nachricht, die ich verkünden möchte.", teilte er uns mit. „Also in den letzten Monaten war ich sehr beschäftigt mit der Arbeit, weil ich ein Projekt hatte. Es ist so, dass ich schon immer ein Restaurant haben wollte. Das wird wahrscheinlich demnächst öffnen.", verkündigte er die Nachricht. „Oh wirklich Schatz?", fragte meine Mutter überrascht.

Er nickte. „Das freut mich, mein Sohn. Du hättest ruhig nach meiner Hilfe fragen sollen. Ich hätte dir gerne geholfen.", sprach mein Vater. „Ich wusste ja, wie beschäftigt du warst, da wollte ich dich nicht unnötig stören." „Da können wir ja nur noch darauf anstoßen nicht?", gab Perry von sich. „Ja ich geh mal was holen.", meinte meine Mutter und stand auf. Sie kam mit einer Sektflasche wieder zurück und ein paar Gläser. „Du hättest es ruhig früher sagen können. Dann hätten wir eine größere Feier gemacht.", beklagte sich meine Mutter. „Ma, es war echt nicht nötig. Es gibt noch die Einweihungsfeier. Also alles gut."

„Na, dann ein Hoch auf dein Geburtstag und auf dein erfolgreiches Geschäft.", sagte mein Vater und hob sein Glas hoch. Wir machten es ihn nach. „Prost.", kam es von uns allen. Ich freute mich echt unendlich für mein Bruder. So hart, wie er jeden Tag arbeitete, um dies Ermöglichen zu können, ist unglaublich. Manchmal musst man einfach an Träume festklammern und hart dafür kämpfen. Dann wird es eventuell in Erfüllung gehen wie bei mein Bruder.

Mittwoch

Ich verfiel echt in purer Panik. Der Prüfungsstress mach mir zu schaffen, obwohl die erste Prüfung erst in ungefähr zwei Wochen stattfand. Die Lehrer gaben uns viele Aufgaben und Themen, die für unsere erste Prüfung behilflich sein werden. Ich musste positiv denken, denn nach all den Stress wird es wieder einwenig entspannter, bevor der nächste Prüfungsstress anfängt. Ah nein, bloß nicht an die Zukunft denken. Die Zukunft war wahrscheinlich meine größte Angst. Ich wollte nicht wissen, was auf mich zu kam, sondern die Zeit genießen, die ich habe. Im jetzigen Leben ist eher mein Motto.

So freute ich mich am meisten darauf, dass heute die Verkündigung für die Abschlussfahrt stattfand. Nach der zweiten Pause war es dann so weit. Als die Klingel mich von meinem Mathelehrer erlöste, eilte ich schnell aus dem Raum. Ich musste zuerst an unserer Infotafel sein, bevor die Menschenmenge sich bildete. Zum Glück lag mein Raum nicht allzu weit entfernt. Aber als ich ankam, standen bereits viele Leute dort. Vielleicht konnte ich ja ein Blick erhaschen. Ich versuchte mit meiner Größe so gut, wie es ging, was zu sehen. Wieso mussten sich die großen Menschen immer nach vorne stellen.

Ich musste diese Logik nun echt nicht verstehen. Meine Chance war gleich null, weil ich nicht mal eine Ecke dieser Tafel sah. Wenn Cory bloß heute hier wäre. Musste sie mich an so einen Tag im Stich lassen. Ich versuchte, mit Sprüngen vielleicht was zu erblicken, aber ich war leider nicht erfolgreich. „Warte ich helfe dir.", kam es von hinten. Dann wurde ich plötzlich hochgehoben und vor Schreck zuckte ich kurz zusammen. Trotz nutzte ich die Chance, meine Sicht auszunutzen. Und ich könnte vor Glück springen, hätte die Person hinter mich nicht festgehalten. „Du kannst mich runterlassen.", gab ich Bescheid.

„Und was wird's?", erkundigte sich die Stimme. Als ich mich umdrehte, erkannte ich Liam vor mir. „Tschechien.", teilte ich die gute Nachricht mit. Zumindest war sie für mich gut. „Echt? Cool. Dafür hab ich gestimmt." „Ich auch. Ich bin so froh." Ich klatschte freudig in die Hände wie ein kleines Kind. „Du scheinst dich ja sehr zu freuen." „Es ist das Beste, was Angeboten wurde. Man kann sich nur darüber freuen.", äußerte ich mich. „Die dahinten sehen es wohl eher anders." Er zeigte auf die andere Seite, wo die Everts und ihre Anhängsel standen und sich sichtlich darüber aufregten. Eher nicht über das Land, sondern das Wetter dort.

Eise kalt. Einer ihre Probleme. Sie könnten fett aussehen in den Winterklamotten. Kein berechtigter Grund, aber für sie ausreichend genug. „Aber anscheinend die Unterzahl, also halb so schlimm.", erwiderte ich immer noch glücklich. „Ich mag deine Einstellung.", sagte er und verschränkte die Arme. „Danke. Und auch für die kurze Vergrößerung. Unerwartet, aber hilfreich.", bedankte ich mich. „War nur für meinen Nutzen." Klar. Für deinen Nutzen. „Mit dir kann ich nur diskutieren, wie nervig.", sprach ich, bevor ich zu den Mädels in die Mensa ging.

„Es ist Tschechien. Ich glaub's nicht.", verkündete ich am Tisch. „Wow, das ist der Hammer.", erwiderte Em. „War nicht meine Wahl, aber ich denke, es macht trotzdem Spaß.", kam es von Sally. „Ich freu mich über alles.", meinte Claire. Mein Blick glitt zu Miyu, die auf ihrem Handy starrte. „Und du Miyu?" „Hmm was? Ich?", reagierte sie verwundert. „Was beschäftigt dich so, dass du mir nicht mal zu hörst." „Es es... war ein Katzenvideo. Schau. Sehr niedlich." Auf ihr Handy spielte sie ein Video ab, in dem Katzen mit einem Wollknäuel rum spielten. „Süß.", kommentierte Em. Ich war leider keinen Katzen Menschen gewesen. Hingegen aber Emma wie verrückt.

Ich setzte mich neben Miyu, weil ich ihr nicht ganz glauben konnte. „Ich weißt genau, dass es kein Katzenvideo.", flüsterte ich, während ich mich hinsetzte. „Pssht sagt es den anderen nicht. Ich will nicht, dass sie mich für verrückt halten.", bat sie mich drum. „Ich denke, dafür ist es auch schon zu spät. Du hast vorhin wie eine Verrückte gegrinst. Wer wohl dahinter steckt.", sagte ich und wackelte mit meinen Augenbrauen. Sie haute mir ein Mal gegen mein Arm. „Autsch." Sie ignorierte mich und tippte weiter auf ihrem Handy. Ich hoffte, es war die Person, die ich denke, dass sie es war.

Lend me your heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt