Chapter 63

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Meine Augen öffneten sich am nächsten Morgen, als ich ein lautes Poltern von unten hörte. Ich glaubte, mich verhört zu haben, aber es klang so, als hätte jemand ungeschickt etwas fallen lassen. Die Einzigen in diesem Haus waren Liam und ich. Und dieser lag gerade friedlich neben mir und schlief. Ich versuchte, mich von Liams Arm zu befreien, um mich aufzusetzen. Würde ich weiter liegen, würde ich wieder einschlafen und das laute Geräusch vergessen.
Liam neben mir klammerte sich immer noch an meiner Hüfte, weshalb mich das Aufsetzen Zeit kostete. Als ich es endlich geschafft hatte, murmelte mir Liam irgendwas zu. „Schatz... es ist noch nicht Zeit zum Aufstehen. Ich möchte kuscheln.", nuschelte er und rückten noch näher an mir ran. Liams Kopf lag schon fast auf meinen Schoß, als noch ein Geräusch ertönte. Vielleicht sollte ich langsam Liam wecken.
„Liam.. Liebling. Bis du dir sicher, dass deine Mutter heute nicht zurückkommt?" „Wer ist Mutter?", erwiderte Liam und versuchte, seine Augen zu öffnen. Wenn mich nicht dieses Geräusch stören würde, hätte ich ihn wahrscheinlich abgeknutscht, so süß wie er war. „Irgendwer und irgendwas ist unten. Es macht laute Geräusche. Vielleicht sollten wir gucken gehen.", erklärte ich, während ich über Liams Haare strich. Wahrscheinlich bewirkte ich eher, dass er einschlief, als das er mir zuhörte. „Was ist wo?" „Ein Geräusch unten.", wiederholte ich. „Was?" Liam schreckte auf und sah mich geschockt an. „Kommt heute wirklich niemand von deiner Familie zurück? Denn da passiert was unten." Liam sah zur Tür und dann wieder zu mir zurück. „Ich bin mir sicher, dass meine Mutter mir sagte, das sie erst morgen kommt. Die Frage wäre dann, wer die Geräusche macht." Liam setzte sich nun auch auf und griff nach seinem Handy.

„Welcher Dieb brach um 10 Uhr morgens an einem Silvestermorgen in einem Haus ein?", fragte Liam sichtlich verwirrt. „Wahrscheinlich die, die denken, ihr seid nicht zu Hause." „Aber das Auto steht doch vor der Tür." Stimmt. Wie komisch. „Aber was wenn..." Ein leises Klopfen an der Tür unterbrach Liam und wir starrten beide zur Tür. „Hast du es auch gehört?" Ich nickte. Es klopfte erneut an der Tür. Liam war bereits fast aufgestanden, als die Tür langsam aufgemacht wurde. „William.. Deine Tante hat dir.. Oh du meine Güte, Liam wolltest du deine Tante gerade schlagen?"
Die Szene, die vor mir erblickte, war amüsierend. Denn Liam, der nur in Boxershort und nacktem Oberkörper war, hielt ein Buch, der wie unser Geschichtsbuch aussah, hoch und seine Tante, die ihn geschockt ansah. „Ach, du bist es nur." Liam legte das Buch zurück auf seinen Schreibtisch und blickte entschuldigend zu seiner Tante. Anscheinend hatte mich Lucy immer noch nicht bemerkt, denn sie guckte erneut geschockt, als sie mich entdeckte. Ich fühlte mich wie ein von diesen Mädchen, die bei einer Affäre frisch ertappt wurden.

Ich versuchte Lucy anzulächeln, damit sie ihren geschockten Blick wieder auflöste, bevor ich mich noch unwohl fühlte. „Ich hab aber nicht mit dir gerechnet Fräulein. Jetzt hab ich eine Portion zu wenig zum Frühstücken. Hättest du deiner Tante nicht vorwarnen können?" Sie sah Liam vorwurfsvoll an. „Tante Lucy. Ich wusste nicht mal, dass du kommst. Meine Mutter hatte es nie erwähnt." „Du wusstest nichts? Deine Mutter hatte dir nicht gesagt, dass ich die Silvesternacht bei euch übernachte?", bemerkte sie und verschränkte die Arme vor ihrer Brust.
In ihr Kopf schien etwas Klick zu machen, denn sie schaute plötzlich zu mir rüber. „Du hattest hier übernachtet?" Plötzlich konnte ich Lucy nicht mehr in die Augen schauen. Ich war mir sicher, dass wir beide so laut waren, dass sogar Nachbarn uns hören konnten. Oh verdammt. So wollte ich mich sicherlich bei niemanden unbeliebt machen. „Ich war heute Morgen gegen 4 gekommen. Ich hatte wohl die Schuhe unten übersehen, obwohl ich mir sicher war, dass da keine waren." Ich schaute beschämt auf die Paarschuhe, die im Raum verstreut lagen. Wir hätten unserem Chaos gestern aufräumen sollen.
„Naja Tantchen, jetzt wusstest du es ja. Du kannst schon mal runter und wir kommen gleich nach.", lenkte Liam schnell das Thema ab. Lucy drehte sich um und wollte den Raum verlassen, als sie über etwas stolperte. „Mensch Kinder. Ich bin eine alte Frau und das hätte schief gehen können. Hab doch bitte die Mühe, nächstes Mal die Klamotten ordentlich wegzulegen.", beschwerte sie sich und verließ anschließend den Raum.

Lend me your heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt