Chapter 20

17 1 0
                                    


Dienstag

Liam. Dieser verdammte Junge. Ich hatte wegen ihn mein restliches Wochenende kaum genießen können. Reicht ja schon, dass ein Typ ständig in meinem Kopf rumschwirrt, da hätte ich kein Liam zusätzlich gebraucht. Cory wusste von den Geschehnissen am Samstag immer noch nicht, denn sie meldete sich Sonntag nicht mehr bei mir. Wahrscheinlich war sie erneut beschäftigt gewesen. Was die Ursache sein könnte, konnte ich nicht erkennen, aber sie zu einem Gespräch zu drängen, wollte ich genauso wenig. Jedoch würde ich vielleicht doch gerne wissen was los war.

Montag konnte ich sie darauf auch nicht sofort ansprechen, weil sie früher Schluss hatte und ich die ganze Zeit damit beschäftigt war, die Abstimmungen für die Abschlussfahrt einzusammeln. Bei manchen musste ich mehr hinterherrennen als bei meiner Schwester, wenn sie sich meine Farben ausgeborgt hatte und es mir rechtzeitig zurückgeben sollte. Also war ich die ganzen Pausen nur damit beschäftigt und es war nicht mal der ganze Jahrgang gewesen, sondern nur ein Drittel. Es gab noch 2 andere Vertreter. Einer davon war Henry. Schon ein Wunder, wie er alles auf die Reihe bekam.

Heute musste ich noch ein paar restliche Schüler auffinden und die der einsammeln, die es gestern vergessen hatten. Cory war einer der Kandidaten. Was wäre sie nur ohne mich, als ihr persönlicher Erinnerungswecker. Henry wollte die Zettel alle nach der Schule haben, damit die Bearbeitung der Abstimmung schneller ging. Schließlich dauerte es nicht mehr so lange. Sogar die Austauschschüler durften diese Abschlussfahrt mit erleben. Ihnen wurde der halbe Preis abgenommen, weil ihnen dieser Austausch schon ganz schön zu schaffen machte. Endlich mal eine sinnvolle Quelle, wo unser Schulgeld hinging.

Nach der letzten Stunde musste Cory eigentlich auch schon gehen, weil sie einen Arzttermin hatte. Trotzdem nahm sie sich die Zeit und begleitete mich bis zum Abgaberaum, wo Henry die Zettel haben wollte. Sie bestand darauf, weil sie sichergehen wollte, dass es mir gut ging. Eigentlich geht es mir blendend, aber die Wärme hatte mich heute komplett geschwächt. Ich hatte den ganzen Tag stechende Kopfschmerzen und Mini-Venti hatte mich heute leider nicht begleitet. Da vergisst man ihn einmal, wenn man ihn am meisten braucht. Typisch ich. Tabletten hatte ich leider nicht mehr da gehabt, also blieb mir nur überleben bis zur Apotheke, wo ich sie mir besorgen konnte.

Henry ließ mich länger warten als es mir lieb war, denn nach 20 Minuten kam immer noch keiner. Nicht mal die andere Vertreterin aus meinem Jahrgang. Hatte ich mich etwa verhört? Ich dachte, heute müsste ich diese Zettel abgeben. Aber länger möchte ich nicht mehr bleiben. Unsere Schule war nicht so zahlreich mit Klimaanlagen ausgestattet. Zumindest der hintere Teil der Schule nicht, wo ich mich momentan befand. Besser könnte es nicht laufen. Nach weiteren 5 Minuten voller Schmerzen, versuchte ich die Tür zu öffnen um vielleicht in den kühleren Raum zu können, da dieser Klimaanlagen besaß.

Zu meinem Glück ging die Tür nicht auf. Man war es nervig. Mein Tag läuft komplett daneben. Ich setzte mich auf dem Boden und winkelte meine Füße an. Vielleicht warte ich noch ein bisschen und dann kommt jemand. Ich legte mein Kopf auf meine Knie und schloss die Augen. Bitte Kopfschmerzen verschwindet. Das Stechen wurde trotzdem nicht besser und mein Körper fühlte sich immer schwächer an. Das kann noch schief laufen.

Liams Sicht:

„Hey Ezra, könnten wir noch kurz ins hintere Gebäude? Ich wurde von Cassie beauftragt, die Blätter für die Abschlussfahrt abzugeben. Sie musste schon los." „Klar kein Problem. Lucas kommt eh erst in 20 Min. raus. Er musste mit irgendeinem Lehrer sprechen." Ezra stützte sich von der Wand ab, um mir zu folgen. Dafür, dass ich erst seit einen Monat hier zur Schule ging, kannte ich mich besser aus als erwartet. Ich wusste von dem defekten und unbeliebten hinteren Gebäude. In den Fluren gab es keine Klimaanlagen, weshalb die meisten diesen Platz mieden, wenn sie nicht Unterricht in den Räumen dort hatten, die zum Glück Klimaanlagen besaßen.

Lend me your heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt