Chapter 38

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„Meine Große hab ich dich vermisst." Es war auf jeden Fall nicht auf meine Größe bezogen gewesen, hoffte ich zumindest. Meine 4 Tanten umarmten mich nacheinander, als hätten sie mich seit Jahren nicht mehr gesehen. Meine Oma war die Nächste gewesen. Deren Ehemänner und mein Onkel gab ich zur Begrüßung die Hand. Ich begrüßte auch alle meine Cousins, obwohl ich ehrlich sein musst, dass es zu viele waren.
Mein Bruder und ich waren hier die Ältesten unter uns Kinder gewesen, was die mütterliche Seite anging. Der Jahresunterschied zwischen mir und die meisten meiner Cousins war zwar nicht groß gewesen, sie waren 1-4 Jahre jünger. Nur die Kleineren waren von 7 bis 12 Jahre jünger als ich, da ist der Altersunterschied wohl doch enormer. Das Penthouse war wie erwartet lauter geworden. Die Kleineren spielten mit Mia und ich verbrachte meine Zeit damit, meine Mutter zu helfen.
Es gab schließlich viel zu machen. Es waren sehr viele Leute gewesen, die spätesten in zwei Stunden ihr Essen erwartet hatten. Zum Glück ging die Prozedur ganz schnell, da meine Tanten mir die Arbeit abnahmen, was bedeutete, dass die Arbeit auch schneller fertig war. Als wir alle dann endlich am verlängerten Tisch saßen, war der Tisch voll mit Essen serviert. Mein Bruder konnte heute nicht vorbeischauen, weil er noch bei der Familie seiner Freundin vorbei fuhr, was aber nicht so schlimm war. Mehr Platz für jeden.

Es wurde viel erzählt und diskutiert. Ich genoss die Zeit trotzdem sehr. Meine Oma hatte eine super Familie hinbekommen und sich richtig für meinen Opa entschieden. Ich vermisste ihn in solchen Zeiten sehr. Meistens, wenn die ganze Familie beisammen war. Das Beste war trotzdem, glücklich zu sein und nicht zu sehr darüber nachzudenken. Das würde sich mein Opa wünschen. In Trauer zu Dusseln wäre nicht das Richtige.
Abgesehen davon waren wir von der Anzahl her genug in der Familie, damit keiner alleine sein musste. Meine Großeltern hatten immer angestrebt, jeder ihrer Kinder eine glückliche Zeit zu schenken und sogar die Nachbarskinder, die laut der Erzählung von meiner Mutter früher rüberkamen und mit meiner Oma gegessen und Hausaufgaben gemacht hatten. Sie hatte jedes einzelne Kind wie ihre eigene behandelt. Weshalb ich irgendwie auch verstand, wieso meine Oma und mein Opa insgesamt 2 weitere Kinder adoptiert hatten, obwohl sie bereits 4 hatten. Nur kannte ich eins von ihnen, die hier mit uns am Tisch saß. Von der anderen hatte ich nie etwas gehört, weil seit ich mich an Leuten erinnern kann, sah ich sie kein einziges Mal.

Gegen Abend, besser gesagt nach unendlich langen Gesprächen, verließen die anderen alle das Haus. Meine Oma und meine beiden Tanten blieben mit ihrer Familie zurück. Da mein Bruder und seine Freundin nicht mehr kommen, gab es mehr Plätze zum Schlafen für alle. Das Gästezimmer bekam meine Tanten und meine Oma. Das Zimmer von meinem Bruder übernahm meine beiden Onkel und Mia teilte ihr Zimmer mit 2 meinen Cousins, die in ihren alter waren.
Ich teilte meins mit meiner Cousine und der Rest fand auch ein Platz. Also alles passte perfekt. Nachdem jeder auf sein Zimmer ging, redete ich mit Cory. Ich hatte ihr bereits seit 00:00 Uhr gratuliert und fragte sie aus, wie der Tag für sie verlief. Danach redete ich noch viel mit meiner Cousine über unsere Erlebnisse, seitdem wir uns nicht sahen. Dann schlief sie als Erstes ein und irgendwann fielen meine Augen auch zu.

Der nächste Tag war bisschen entspannter. Wir ließen uns viel Zeit am Frühstückstisch, um über alles mögliche zu reden. Mein Bruder kam gegen Nachmittag, kurz bevor wir uns auf den Weg ins Restaurant machten. Wir besaßen viele Tische und wenn ich mich nicht täuschte, bedienten uns zwei Kellner. Nur für uns. Danach war ein kleiner Spaziergang angesagt, bis es draußen dunkel wurde und jeder seine Wege ging.
Am nächsten Tag wurde ich mit wunderschönen Gesang geweckt. So wunderschön, dass ich für einen Moment mein Gehör verlor, da alle versuchten laut mitzusingen. Ich hatte es selten, dass meine Familie mich allesamt so weckte an meinen Geburtstag. Meine Mutter zauberte uns ein supertolles Mittagessen hin. Ich hatte sogar einen kleinen Kuchen gebacken bekommen von meiner Tante, die es in kurzer Hand herstellte. Dann war aber auch schon Abschied angesagt. Ich umarmte jedem Familienmitglied persönlich und bei manchen flossen sogar Tränen. Wir werden wahrscheinlich bisschen brauchen, bis das nächste Mal wieder so ein Treffen stattfand.

Lend me your heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt