12 Nein...

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Hallo zusammen,
Und weiter geht's... Heute wird's etwas turbulent...
Ich wünsche euch viel Spaß bei Schmökern - lasst mir doch ein feedback da wie es euch gefällt bisher - ich freue mich über jeden neuen Leser :)
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Als die letzten Akkorde verklungen waren, fühlte Leontina sich ganz ruhig. Das war schon viel besser. Sie hielt die Augen noch einen Moment geschlossen, als sie auf einmal eine Hand auf ihrer Schulter spürte. Sie zuckte kurz zusammen - saß etwa jemand neben ihr?! Sie hatte doch gar nicht gemerkt, wie jemand hereingekommen war?!

"Leo, bitte erschrick jetzt nicht..."
Sie schlug die Augen auf und blickte direkt in ein paar dunkelblaue Augen neben ihr. Paddys Augen.
Hatte er ihr etwa zugehört? Das fehlte ihr gerade noch, konnte ein Mensch denn nie seine Ruhe haben?!
Sie holte tief Luft.
"Was machst du denn hier?" Es gelang ihr nicht so ganz, den Ärger aus ihrer Stimme herauszuhalten.
"Also eigentlich ... ähm... wollte ich nur schauen ob du wach bist - aber dann hab ich dich spielen gehört und ähm - " Leontina schaute ihn ganz entgeistert an, er hatte ihr also tatsächlich zugehört...
Paddy räusperte sich. "Du hast dich so traurig angehört ... Ich wollte --" dich nicht so alleine hier sitzen lassen, hätte er sagen können, aber er verstummte.

Leontina atmete tief aus und lehnte sich zurück. Was würde das jetzt werden? Auf keinen Fall wollte sie hier mit Paddy über das eben mit der Gitarre Gespielte sprechen oder über das, was in ihr vorging. Dann wäre sie ja schon wieder mittendrin, und es war so schon schwer genug!
Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Paddy sich zu ihr vorbeugte - eine Haarsträhne fiel im dabei über die Augen, er strich sie ungeduldig hinters Ohr. Und so ziemlich nahe vor ihr, fragte er leise:
"Leo, was ist denn los?"
"Was soll los sein?" Sie verschränkte die Arme vor der Brust. Wenn er glaubte, sie würde sich hier vor ihm ausheulen, dann täuschte er sich gewaltig. Sie versuchte ein neutrales Gesicht zu machen und schaute an die Wand gegenüber.

Paddy drehte sich kopfschüttelnd wieder ein Stückchen von ihr weg.
Das war ja nicht zu fassen! Sie glaubte doch wohl nicht im Ernst, dass er ihr das abnahm!
"Ach komm schon, du sitzt hier mit Tränen in den Augen und spielst so ein unglaublich trauriges Lied - und alles ist in Ordnung?"

Leontina schaute ihn mit funkelden Augen trotzig an:
"Das ist ja wohl meine Sache!"
Paddy hielt noch einen Moment ihren Blick fest, bevor er sich seufzend zurück lehnte. Sie machte es ihm aber auch schwer!
Und dabei sah sie auch noch so süß aus mit ihrem trotzigen Ausdruck im Gesicht. Eigentlich eine Unverschämtheit. Zu gern hätte er gewusst, was sie dachte.

"Also... was du vorhin gespielt hast, war wirklich schön..." Paddy versuchte es nun anders herum.
"Ach ja?" Eigentlich war es Leontina ja herzlich egal, was andere über ihre Musik dachten, sie spielte meist eh nur für sich allein. Aber sie merkte, dass Paddy einfach nur nett zu ihr sein wollte - warum auch immer, das war ihr nicht so ganz klar. Verstand er denn nicht, dass sie bald nicht mehr hier sein würde?! Warum machte er es ihr dann so schwer? 'Ich will euch nicht näher kennenlernen - je weniger ich von euch weiß, desto weniger werde ich nachher vermissen...'

Plötzlich hörte sie Paddys Stimme wieder neben sich.
"Hast du schon öfters ... ähm ... eigene Sachen gespielt?"
Woher wusste er jetzt, dass das Lied von ihr war? War das so offensichtlich?!
Leo zuckte mit den Schultern.
"Kann schon sein." Sie dachte an das dicke Heft, voll mit irgendwelchen Texten und musste doch kurz lächeln - ihr halbes Leben steckte in diesem Heft.

Paddy nahm Leo's Lächeln als Ermutigung, sie weiter zu fragen:
"Hättest du vielleicht Lust, ähm - das Lied von vorhin nochmal zu spielen?"
Wenn sie nicht reden wollte, vielleicht würde sie ja Gitarre spielen und singen? Irgendwie musste er doch an sie heran kommen, das war doch sonst nie so ein Problem....
Ja Paddy, aber "sonst" waren deine Gesprächspartner auch meist Fans, klar wollten die mit dir reden. Leo weiß nicht, wer du bist, erinnerte ihn eine Stimme in seinem Kopf. Und genau darüber war Paddy ja genaugenommen so froh.

Growing up oder: lost and foundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt