21 Seeungeheuer

137 15 6
                                    



„Leo, möchtest du noch was?" Martina hielt ihr die Schüssel hin.

„Nein, danke. Ich bin pappsatt! Soviel wie heute hab ich schon lange nicht mehr gegessen..."

Leontina saß mit Salvatore und Martina beim Abendessen am Küchentisch. Es war bereits nach 9 und man konnte Leo ansehen, dass es ein ganz schön anstrengender Geburtstag gewesen war. Immer wieder fielen ihr beinahe die Augen zu...

Martina und Salvatore waren am Abend mit Chocolate am Strand aufgetaucht um Leo abzuholen. Leontina war mehr als dankbar, dass sie auf Chocolate zurück reiten konnte, sie war sich keinesfalls sicher gewesen, ob sie die Strecke zurück mit dem Rad überhaupt noch geschafft hätte...

Stolz hatte sie natürlich sofort von ihrem Schwimmerfolg berichtet und angekündigt, dass sie ab sofort jeden Tag üben müsste, weil sie es unbedingt zur Insel schaffen wollte.

Na also, da war er ja wieder, Leo's altbekannter Tatendrang, hatte Salva zufrieden festgestellt.

„Ich glaub, du gehörst ins Bett," meinte Martina da, Leo schien schon zur Hälfte im Land der Träume.

„Sollen wir dich hochbringen oder schaffst dus noch alleine?" Salva musste lachen.

„Das krieg ich schon noch hin." Leo stand gähnend auf.

„Danke für den schönen Tag!" Salva und Martina umarmten sie nochmal und schauten ihr nach, wie sie auf der Treppe nach oben verschwand.

Irgendwie schaffte es Leontina noch, sich ihren Schlafanzug anzuziehen und ließ sich schließlich todmüde auf's Bett fallen. Ich kann schwimmen, dachte sie glücklich. Und ich glaube, ich hab tatsächlich neue Freunde gefunden. Gar nicht so schlecht für den ersten Tag in meinem neuen Jahr.

Und bevor sich irgendwelche neuen Befürchtungen anschleichen konnten, schlief sie mit einem Lächeln im Gesicht ein.

***

Den nächsten Morgen verschlief Leontina komplett. Als sie schließlich vom Frühstückstisch aufstand, ging es schon auf Mittag zu. Martina brauchte ihre Hilfe bei den Pferden und inmitten von Hufpflege, Pferdetrainig und Stallarbeit vergaß Leontina ihr Inselprojekt vollständig. Erst am späten Nachmittag fiel ihr wieder ein, dass sie ja Großes vorhatte, und sie stürmte zum Telefon.

Ungeduldig wählte sie die Nummer und wartete mit dem Höhrer am Ohr. Es tutete nicht lange:

„Ja, hallo?"

„Hallo, ich bin's, Leo. Wer ist da?"

„Dreimal darfst du raten." Jetzt hatte sie Paddys Stimme erkannt. Sie hörte sogar, dass er grinste.

„Ich will nicht raten, ich will Schwimmen üben. Morgen. Kommt ihr mit?"

„Wir? Wer denn genau?" Wollte er sie aufziehen? Na warte...

„Hmm..." Leo lächelte leise vor sich hin.

„Also, mal überlegen.... Patricia, Jimmy, Maite, Angelo, Barby, Joey, Johnny, Kathy, Sean .... wer Lust hat eben." Gespannt wartete sie.

„Hast du nicht jemanden vergessen?"

„Ach ja, richte bitte Paddy aus, ich würde mich höchst geehrt fühlen, wenn er auch erscheinen könnte." Sie musste leise lachen. Kurze Pause.

„Ich werd's ausrichten!" Paddy spürte, wie er rot wurde, zum Glück konnte sie das durch's Telefon nicht sehen...

„Und wann?" beeilte er sich zu fragen.

Growing up oder: lost and foundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt