Spanien 1994. Zwei Familien, zwei Geschichten. Beide sind Reisende aber aus unterschiedlichen Gründen. Beiden fehlt etwas, doch was sie finden, macht es nicht gerade leichter... Als wäre es Schicksal, kreuzen sich ihre Wege nicht nur einmal. Eine Ge...
Ihr lieben Leser :) Heute kommt der letzte Teil dieser Story - was danach kommt - ich weiß es nicht... Zuerst einmal möchte ich EUCH ALLEN so sehr danken - für eure Zeit, eure Sternchen, eure vielen Kommentare!! Ich hoffe es war auch für euch eine schöne Reise, zurück in die 90er, quer durch die Kelly-Zeit... Auch wenn es nur zwei Jahre waren, ich habe jeden Moment mit euch genossen - habe mich jedes Mal so über eure Worte und Reaktionen gefreut - IHR WERDET MIR FEHLEN ... und irgendwie habe ich dieses Mal das Gefühl, dass ich vielleicht doch noch nicht ganz abgeschlossen habe mit den beiden... Bisher war es für mich ganz klar - kein neuer Teil, keine weiteren Eskapaden mit Leo und Paddy ;) Aber dieses Mal? Ich bin mir nicht mehr so sicher... WAS MEINT IHR DENN? Beim letzten Mal, als ich das finale Kapitel geschrieben hatte, wollte ich es dabei belassen, da in der (nahen) Zukunft sehr bald nur noch alles auf schreckliche Dramen hinauslaufen würde... und ich dachte eigentlich, dass ich uns allen (auch Paddy und Leo) das lieber ersparen würde... Aber dieses Mal?? I'm not so sure anymore.... So please help me out a little - let me know what you think - helft mir ein bisschen - lasst mir eure Gedanken hier, könnt ihr euch eine Zukunft dieser Story vorstellen??
Und natürlich freue ich mich auch SEHR SEHR über euer GESAMTFEEDBACK, nicht nur zu diesem Ende, sondern was die gesamte Story angeht - hattet ihr Lieblingskapitel? Was hat euch gestört? Jegliche Kritik ist hier willkommen :)
Es war ein wunderschöner Sonnenuntergang, der den kompletten Himmel in ein leuchtendes rot-orange tauchte. Vom Dach des Kelly-Busses hatte man dazu eine wunderschöne Aussicht und war tatsächlich ziemlich ungestört. Es war Leo's Idee gewesen hier hoch zu steigen, nachdem sie an einem kleinen Rastplatz mitten im Nirgendwo angehalten hatten.
Paddy genoss es, mit Leo hier oben allein zu sein, denn wie er es schon befürchtet hatte, blieb ihnen nicht all zu viel Zeit allein...
Leo saß vor ihm, mit dem Rücken an ihn angelehnt, ihre linke Hand mit seiner verschränkt. Paddy konnte diese plötzliche Wendung vor ein paar Tagen immer noch nicht begreifen. Seit über einem Jahr hatte er sich Momente wie diesen immer wieder erträumt und nun war auf einmal alles wahr geworden...
Er verstand nicht so ganz, warum Leo überhaupt nicht sauer auf ihn gewesen war, nach seinem kleinen Absturz auf dieser Party letzte Woche, im Gegenteil, tags darauf hatte sie ihn geküsst. Das Ganze war ihm ein Rätsel.
Er legte seinen Kopf auf Leo's Schulter, ließ seine Nase in ihre Haare sinken und zog sie etwas näher zu sich.
„Leo, darf ich dich mal was fragen?" Paddy setzte sich etwas auf und sah Leo von der Seite an. Er fand es nach wie vor faszinierend, wie dunkel ihre Haut den Sommer über wurde. Vor allem an den Schultern, aber auch im Gesicht... er wurde ja auch etwas braun, aber neben Leo sah er aus wie ein Gespenst. Ihre Augen leuchteten dafür natürlich um so mehr.
„Ja, klar – frag doch einfach." Leo erwiderte Paddys Blick mit einem sanften Lächeln um die Mundwinkel.
„Ja, also, ich frag mich schon die ganze Zeit - warst du denn gar nicht sauer wegen der Sache auf der Party?" Paddy wusste auf einmal nicht wohin mit seinen Händen und nahm eine von Leo's Haarsträhnen zwischen seine Finger. Jedes Mal wenn er an diese (für ihn) verunglückte Party dachte, überfiel ihn ein Gefühl von Bedauern und Peinlichkeit... Hoffentlich musste er sich nicht mehr all zu oft daran erinnern...
„Hmm... im ersten Moment vielleicht, aber eigentlich war ich nur durcheinander. Ich meine, im Prinzip konntest du küssen wen du wolltest, schließlich warst du mit niemandem fest zusammen." Leo schaute kurz auf ihre Hände, bevor sie Paddy wieder direkt anschaute. Sie kannte niemanden mit solch dunkelblauen Augen wie Paddy sie hatte. Sie war in den letzten Tagen regelrecht süchtig danach geworden, seine Augen immer wieder ganz genau aus der Nähe zu betrachten. Jedes mal fing es an, in ihrem Bauch zu kitzeln und sie musste Paddy entweder die Haare aus dem Gesicht streichen oder ihn einfach küssen – irgendwohin – auf die Nase, auf die Augenbrauen, auf die Haare über den Ohren, auf die Augen... sie probierte alles aus...
Paddy reagierte auf ihre Musterung zuerst mit leichter Verwunderung – für ihn war dies ja ebenfalls alles Neuland – dann ließ er sich natürlich nur allzu gern küssen und schmunzelte über Leo's Neugierde und ihre Unbefangenheit.
„Weißt du, es hat schon weh getan und ich wollte das nicht sehen, deshalb bin ich auch so schnell verschwunden. Aber kurz zuvor erst hatte ich mich ja mit Luca unterhalten und er hatte gemeint – ‚der Moment würde kommen in dem ich sicher wüsste, was ich wollte.' Dass der Moment so schnell kommen würde, hatte ich natürlich nicht gedacht." Leo lachte ganz leise, bevor sie weiter sprach...
„Eigentlich bin ich beinahe froh, dass du mit dieser Silberkleid-Lady rumgeknutscht hast, wer weiß wie lange ich sonst noch gebraucht hätte, um zu verstehen, dass ich diejenige sein will, die dich küsst. Haha." Leo schaute Paddy herausfordernd an und wartete gespannt auf seine Reaktion.
„Und dabei wollte ich dich schon die ganze Zeit küssen, und nicht die Silberkleid-lady" Paddy lachte ebenfalls leise und sah Leo dann ernst an. Er strich ihr mit dem Daumen über die Augenbrauen - er liebte diesen leichten Schwung über ihren Augen - dann über die Wange und schließlich über ihren Mund. Und dann konnte er dieser unsichtbaren Kraft nicht länger widerstehen, die ihn jedes Mal zu Leo hinzog, eigentlich schon seit er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Er musste kurz an den Moment denken, als er Leo auf dem Sofa liegend über die Wange gestreichelt hatte, und sie darauf hin die Augen aufgeschlagen und ihn damit zu Tode erschreckt hatte.
Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen schloss er die Augen und überbrückte den Abstand, der noch zwischen ihnen war. Er spürte Leo's Hand an seinem Hinterkopf als er seine Lippen auf ihre legte und sie sanft ein bisschen näher zog.
Leo ließ sich gegen ihn sinken und hielt sich leicht in seinen Haaren fest. Paddy hätte noch ewig so weitermachen können, aber er wollte es langsam angehen lassen. Er wollte Leo nicht erschrecken. Außerdem hatten sie jetzt ja alle Zeit der Welt – naja, fast.
„Luca also, soso... und dabei war ich SO eifersüchtig auf diesen Kerl..." Er hörte Leo lachen und zog sie wieder ganz nahe zu sich.
„Dass ich ihm nochmal dankbar sein würde, hätte ich auch nie gedacht." Paddy küsste Leo auf die Haare, verlor sich in einer kleinen Erinnerung an das Pfannkuchenhaus und Leo im zerissenen grünen Kleid wie sie auf dem Baum bei ihrem Konzert in Ulm saß.
Es war schon mehr als erstaunlich, wie der Zufall sie in Spanien zusammengeführt hatte, sie sich dann doch immer wieder verloren, aber auch wieder gefunden hatten.
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