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Bonjour zusammen - ohje, mir tut alles weh - entschuldigt die Verspätung - ich war gestern abend zu k.o... wir haben den halben Tag Holz in die Scheune geräumt, Bäume geschnitten, Birnen aufgesammelt... ich bin einfach nur ins Bett gefallen ;) Heute gibts ein bisschen HIntergrund, vielleicht wird dann nochmal verständlicher, warum Leo es sich und Paddy so schwer macht... Liebe Grüße - purzelstern :)
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Leo hüpfte von der Mauer herunter und strich sich zum wiederholten Male die Haare aus den Augen. Von hier war es nicht mehr weit bis zum Loreley-Gelände und Leo war in ihren Überlegungen noch keinen Schritt weiter gekommen. ‚Entweder oder' hatte Patricia gesagt. Wenn es nur auch so einfach wäre.
Was weder Paddy noch Patricia wussten, Leo war in Sachen Jungs mittlerweile durchaus kein Unschuldslamm mehr. Von großer Erfahrung konnte man zwar auch nicht gerade sprechen, aber ihre erste „Beziehung" - wollte man es denn so nennen – hatte sie mehr oder weniger erfolgreich hinter sich gebracht.
Es wäre ihr lieber gewesen, sie hätte diesen Part einfach überspringen können. Hätte sie von Anfang an gewusst, wie die Sache enden würde, sie hätte sich erst gar nicht darauf eingelassen.
Ihre erste „richtige" Beziehung hatte genau 2 Wochen gehalten, passiert war eigentlich nichts großartig Erwähnenswertes, aber am Ende hatte sie einen guten Freund verloren.
Sie kannte Max schon lange, er war der Sohn eines langjährigen Kollegen ihres Vaters und sie hatten sich mehr oder weniger unregelmäßig gesehen über die letzten Jahre.
Die letzten zwei Monate hatten ihre beiden Väter dann wieder einmal ein gemeinsames Projekt, was bedeutete, dass sie und Max sich ziemlich häufig über den Weg liefen.
Max hatte sie einfach überrumpelt. Hatte sie einfach so geküsst, ihre Hand genommen und ihr offenbart, dass er mit ihr zusammen sein wollte. Wie genau er darauf kam war Leo ein Rätsel, hatte sie doch nie irgendetwas in dieser Richtung gesagt... Okay, sie hatten viel Spaß miteinander gehabt, schon immer, und es hatte da diese Momente gegeben – ein bisschen zu langer Blickkontakt, ein Kitzeln hier, eine Umarmung da... Leo musste zugeben, dass ihr das Spaß machte, nicht nur mit Max, auch mit anderen Jungs, die ihr sympathisch waren. Dieses In-die-Augen-schauen ohne weg zu gucken, das leichte Kitzeln im Bauch...
Hatte Patricia Recht? Hatte sie tatsächlich mit Paddy geflirtet? Sie mochte es wirklich ihm in die Augen zu schauen, aber war das flirten? Leo war sich nicht so sicher. Sie wusste nur, dass sie Paddy sehr mochte. Dass er für sie etwas ganz Besonderes war. Zu besonders, um das Ganze aufs Spiel zu setzen.
Denn dass es mit Paddy so enden könnte wie mit Max, das wollte Leo unter keinen Umständen riskieren.
Zwei Wochen lang hatte Max sie jeden Tag von der Schule abgeholt, war stolz und vermutlich auch verliebt mit ihr händchenhaltend durch die Stadt geschlendert, hatte sie ins Kino eingeladen und natürlich auch noch ein paarmal mehr vorsichtig geküsst. Am Anfang fand Leo alles furchtbar interessant und aufregend, und alles war so schnell gegangen, dass sie gar keine Gelegenheit gehabt hatte, wirklich zu überlegen, was das da eigentlich zwischen ihnen war.
Bis der Moment kam, in dem Max ihr nur noch auf die Nerven ging. Und es keinen Spaß mehr machte, ihm lange in die Augen zu sehen. Und Leo klar wurde, dass sie eben nicht in Max verliebt war.
Drei Tage hatte Leo gebraucht, bis sie es endlich übers Herz gebracht hatte, ihm die Wahrheit über ihre Gefühle zu sagen. Wie er sie angesehen hatte, Leo wollte sich an diesen Moment gar nicht mehr erinnern.
Seitdem war Funkstille. Irgendetwas war da kaputt gegangen zwischen ihnen, und Leo wusste nicht wann, oder ob überhaupt es je wieder so unbeschwert zwischen ihnen werden würde, wie vor der ganzen Geschichte.
Zwei Wochen. Dass zwei Wochen reichen konnten um eine Freundschaft zu ruinieren.
Auf keinen Fall würde sie dieses Risiko mit Paddy eingehen. Was wusste sie schon über die Liebe? Was wenn nach zwei Wochen alles anders wäre? Oder nach drei? Oder nach zehn?
Okay, Leo musste sich eingestehen, dass sie die letzten Male durchaus das ein oder andere Mal überlegt hatte, wie es wohl wäre, Paddy noch einmal zu küssen (nach dem schicksalhaften Kuss in Spanien), aber bedeutete dies, dass sie mit ihm zusammen sein wollte? Und selbst wenn, Leo musste sofort wieder an Max denken.
Was also sollte sie tun? Was wollte sie überhaupt?
Ja, das war eine gute Frage...
Und gleich die nächste Frage war, was dachte Paddy über die ganze Sache. Was wollte er? Was, wenn Patricia Recht hatte und ihn die ganze Situation „fix und fertig" machte? Das war natürlich das Letzte, was Leontina wollte.
Was war bloß los mit ihnen? Warum war auf einmal alles so durcheinander – warum war SIE so durcheinander?
Nur eine Sache wusste Leo ganz genau: Paddy verletzen wollte sie nicht, ihn fix und fertig machen natürlich auch nicht und ihre Freundschaft durch irgendeine Dummheit auf's Spiel setzen schon gar nicht.
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Growing up oder: lost and found
RomantizmSpanien 1994. Zwei Familien, zwei Geschichten. Beide sind Reisende aber aus unterschiedlichen Gründen. Beiden fehlt etwas, doch was sie finden, macht es nicht gerade leichter... Als wäre es Schicksal, kreuzen sich ihre Wege nicht nur einmal. Eine Ge...